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Weltweit betrachtet sind in den letzten beiden Jahren rund ein Fünftel der Führungskräfte ausgewandert. Der Saldo: Österreich verliert Spitzenkräfte. Die Schweiz ist der große Gewinner. Osteuropa hat den höchsten Talente-Export, ist aber auch attraktiv für ausländische Expats.

Die Zahlen für Österreich sind ernüchternd. 21 Prozent der österreichischen Spitzenkräfte gingen in den Jahren 2008 und 2009 ins Ausland. Dazu kommt, dass das Verhältnis von abwandernden und nach Österreich kommenden Managern negativ ist. Damit ist Österreich im zentralen Europa das einzige Land, das eine negative Zuwanderungsbilanz aufweist. Zu diesem Ergebnis kam der Karrieredienst Experteer in einer vom Marktforschungsinstitut OMNIS durchgeführten Studie unter 20.826 anonymisierten Mitgliedsdaten aus 20 Ländern. Von den Teilnehmenden wagten 3.480 Spitzenkräfte den Schritt ins Ausland.

Gewinner ist die Schweiz. Das Land mit den höchsten Gehältern europaweit weist im internationalen Vergleich mit knapp 30 Prozent die besten Werte im Netto-Talente-Import auf. Die Niederlande befinden sich mit knapp 23 Prozent ebenfalls im Spitzenfeld. In diese Länder ziehen mehr Manager zu, als umgekehrt ins Ausland abwandern. Dagegen zeigen Deutschland und Osteuropa mit 6 bzw. 0 Prozent eine ausgeglichene Bilanz. Dazu Dr. Christian Göttsch, Geschäftsführer von Experteer: „Ein Talente-Export von gut fünf Prozent ist natürlich noch nicht dramatisch, aber ein Abwanderungstrend bei Spitzenkräften ist zumindest ein Alarmsignal, das man ernst nehmen sollte.“

Obwohl die osteuropäischen Länder einen Ausgleich schaffen, gibt es einen extremen Trend zur Abwanderung. Mit über 50 Prozent weist die Region den höchsten Abgang von Talenten auf. Jedoch findet auch im Gegenzug ein hoher Import an Spitzenkräften statt.

Die Auswertung der Karrierelevel zeigte, dass vor allem das mittlere Management den Karriereschritt ins Ausland wagt. Europaweit sind gut 40 Prozent der Auswanderer Fachkräfte und Projektleiter und knapp 37 Prozent Abteilungsleiter oder Bereichsleiter. Die geringste Bewegung findet sich mit rund 5 Prozent im Top-Management und bei Geschäftsführern.

(Erschienen in SUCCEED 08/2010)

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