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Studie des Machwürth Team International (MTI) sagt einen Funktionswandel des Coachings und einen Anstieg des Online-Coachings sowie des Team- und Projektcoachings voraus.

Eine Studie „Bedeutung und Organisation des Business-Coaching in der Personalentwicklung“ hat die Managementberatung Machwürth Team International (MTI) erstellt. Für die Studie wurden mit zwei strukturierten Fragebögen 492 Mitarbeiter von Unternehmen mit mehr als 50 Mitarbeitern befragt. Hiervon waren 74 Prozent potenzielle Coachees, also Coaching-Teilnehmer, und 26 Prozent Verantwortliche im HR-Bereich. Hiervon waren circa 60 Prozent für Unternehmen mit mehr als 500 Beschäftigten tätig. Die Befragung, die der Studie zugrunde liegt, fand im Herbst 2020 statt, so dass in die Studienergebnisse schon Erfahrungen aus der Corona-Zeit einflossen.

Die Studie ergab: Coaching ist inzwischen ein fester Bestandteil im Instrumentenkoffer der Personalentwicklung von Unternehmen. Dieser Aussage stimmten 49 Prozent der befragten Personen zu und 31 Prozent betonten, Coaching werde in ihrer Organisation „immer wichtiger“. Meist wird das Coaching aber noch rein als Personalentwicklungs- und nicht auch als Organisationsentwicklungsinstrument gesehen. Deshalb wird es in der Regel primär anlassbezogen eingesetzt – zum Beispiel zum Beheben von Kompetenzdefiziten und Lösen individueller Probleme.

Dementsprechend dominieren im Betriebsalltag Einzelcoachings. Sie werden den befragten Personalentwicklern zufolge in 88 Prozent der Unternehmen angeboten. Niedriger sind diese Zahlen bei den Team- und Projektcoachings (47 bzw. 34 Prozent). Hieran signalisieren aber auch nur 33 bzw. 13 Prozent der Coachees ein Interesse. Dessen ungeachtet ist das Gros der befragten Personen überzeugt: Neben der Zahl der Einzelcoachings wird auch die Anzahl der Kleingruppen-Coachings (41 Prozent) und der Coachings für Spezialisten (34 Prozent) steigen.

Der Tatsache entsprechend, dass das Coaching insbesondere von den Coachees primär als individuelle Entwicklungs- und Fördermaßnahme gesehen wird, liegt der Fokus der Coachings aktuell zumeist noch auf solch „soften Themen“ wie Führung, Kommunikation, Selbstmanagement und Umgang mit belastenden Situationen; außerdem auf interpersonellen Themen wie Konfliktmanagement. Eher selten wird Coaching noch zum Bearbeiten solcher Themen wie Projektarbeit, Prozessmanagement, Kulturveränderung und -entwicklung genutzt.

Hier findet aktuell jedoch im Kontext der Diskussion, wie Unternehmen sich „zukunftsfit“ machen können, ein Umdenken statt. Insgesamt lässt sich die Tendenz erkennen, dass Coaching weniger als ein Tool zum Beheben personaler und organisationaler Defizite und stärker auch als ein Tool für eine systematische Kompetenzentwicklung und zur Qualitätssicherung gesehen wird. Deshalb wird das Coaching-Angebot in vielen Unternehmen zunehmend auch auf Mitarbeitende ohne Führungsverantwortung ausgedehnt; aktuell liegt der Fokus noch auf den Führungskräften. Zudem gewinnen das Team- und Projektcoaching an Bedeutung. Außerdem rücken – auch in Zusammenhang mit der New-Work-Debatte – solche Themen wie Zusammenarbeit und Kooperation, Arbeits- und Selbstorganisation und Ergebnissicherung stärker in den Fokus.

Dieser bereits bestehende Trend wurde durch die Corona-Pandemie verstärkt. Da seit dem Ausbruch der Pandemie die klassischen Personalentwicklungsmaßnahmen wie Präsenz-Seminare und -Coachings nur bedingt möglich waren, entdeckten in den zurückliegenden Monaten viele Unternehmen für sich die Möglichkeiten, die ihnen die moderne Informations- und Kommunikationstechnik im Personalentwicklungsbereich bietet. Hiervon profitiert neben dem Online-Training auch das Online-Coaching, das bis zum Ausbruch der Pandemie eher ein Schattendasein führte. Aktuell entwickelt sich dieses zu einem Standardtool in der Personalentwicklung – auch wenn nach eigenen Aussagen zum Befragungszeitraum nur 25 Prozent der Unternehmen bereits über die hierfür nötige technische und personelle Infrastruktur verfügten.

Eine Ursache für den aktuellen Boom des Online-Coachings (und Online-Trainings) ist, dass hiermit auch eine Förderung der Mitarbeiter auf Distanz möglich ist, was zum Beispiel bei Mitarbeitern im Homeoffice oft nötig ist. Zudem ist mit der modernen Informations- und Kommunikationstechnik ein kurzfristigeres und somit oft bedarfsorientiertes Vereinbaren von Coachingterminen möglich, was dem Wunsch vieler Unternehmen, schneller auf Veränderungen zu reagieren, entspricht. Außerdem lassen sich durch Online- und Telefoncoachings die Coachingkosten senken (u.a. weil die An- und Abreisezeiten der Coaches bzw. Coachees entfallen). Dies ermöglicht einen flächendeckenderen Coachingeinsatz. Deshalb denken aktuell viele Unternehmen auch über Coachingkonzepte nach, die Präsenz-Coachings von Einzelpersonen und Teams u.a. mit Online-Coachings kombinieren. Solchen hybriden Konzepten gehört nach Auffassung der Verfasser der Studie vermutlich die Zukunft.

Nähere Infos über die Studie „Bedeutung und Organisation des Business-Coaching in der Personalentwicklung“ finden interessierte Personen und Organisationen auf der Webseite des Machwürth Team International (www.mticonsultancy.com).

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