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Prof. Dr. h.c. Roland Berger, Gründer, Partner und Ehrenvorsitzender der internationalen Strategieberatung Roland Berger, wird am 22. November 80 Jahre alt. Der Pionier der europäischen Beratungsbranche, Unternehmer, Stifter, Wissenschaftler und erfolgreiche Investor feiert seinen runden Geburtstag mit Familie und Freunden in München.

Kindheit und Jugend

Roland Berger wird am 22. November 1937 in Berlin geboren – hinein in das Dritte Reich und den aufziehenden Zweiten Weltkrieg: Regelmäßige Gestapobesuche, Sirenengeheul und Nächte im Luftschutzbunker prägen seine Kindheitserinnerungen. Sein Vater, den er als moralisches Vorbild bezeichnet, wird vom nationalsozialistischen Regime verfolgt und mehrfach inhaftiert, gerät später in russische Kriegsgefangenschaft und amerikanische Internierung.

Roland Berger besucht die Grundschule in Wien und Oberbayern, anschließend humanistische Gymnasien in Landshut, München und Nürnberg. 1956 macht er Abitur und studiert danach Betriebs- und Volkswirtschaft. Während des Studiums in München gründet er eine Wäscherei und einen Spirituosen-Discount, die er erfolgreich betreibt und gewinnbringend verkauft. Nach Abschluss seines Studiums als Jahrgangsbester nimmt er ein Angebot der Mailänder Strategieberatung Pietro Gennaro Associati an und steigt dort in fünf Jahren zum Partner auf.

Der Unternehmensberater

Entgegen dem damals herrschenden Trend gründet er 1967, noch keine 30 Jahre alt und nur von einer Sekretärin unterstützt, die Roland Berger International Marketing Consultants in München. 1970 erwirtschaftete die Firma einen Honorarumsatz von 5,6 Mio. D-Mark (2,86 Mio. Euro). In den folgenden Jahrzehnten eröffnet das Unternehmen zahlreiche Büros im In- und Ausland. 2002, im letzten Jahr unter Roland Bergers persönlicher Führung, ist Roland Berger Strategy Consultants mit 33 Büros in 23 Ländern tätig.

Im Juli 2003 wechselt Berger als Vorsitzender in den Aufsichtsrat der von ihm gegründeten Beratungsfirma. Eine neue weltweite Geschäftsführung („Executive Committee“), zunächst unter Vorsitz von Dr. Burkhard Schwenker, leitet fortan die globalen Geschäfte. Im Juli 2010 tritt Roland Berger als Aufsichtsratsvorsitzender ab und wird von den Partnern zum Ehrenvorsitzenden des Unternehmens ernannt. In dieser Funktion hält er auch heute noch Anteile und engagiert sich weiterhin für die einzige weltweit führende Unternehmensberatung mit deutscher Herkunft und europäischen Wurzeln. Das Unternehmen hat derzeit 50 Büros in 36 Ländern und beschäftigt rund 2400 Mitarbeiter.

Der Politikberater

Roland Berger bleibt ein gefragter Wirtschaftsberater, auch für Politiker, für die er sich persönlich und pro bono engagiert. Innerhalb und außerhalb Deutschlands ist er in zahlreiche Sachverständigenkommissionen berufen worden, etwa 2012 in die Commission for Future Generations der Oxford Martin School, University of Oxford; 2007 als Mitglied in die High Level Group of Independent Stakeholders on Administrative Burdens unter Leitung von Ministerpräsident a.D. Dr. Edmund Stoiber, bestellt durch die Europäische Kommission. Bundespräsident Prof. Dr. Roman Herzog hat ihn in den „Innovationsbeirat des Bundespräsidenten“ berufen und der portugiesische Staatspräsidenten Aníbal Cavaco Silva in den Globalization Council Portugal.

In über 20 Regierungskommissionen ist Roland Berger für die Bundesregierungen unter Helmut Kohl und Gerhard Schröder aktiv gewesen, darunter in der „Kommission für die Nachhaltigkeit in der Finanzierung der sozialen Sicherungssysteme“ (Rürup-Kommission), die zum Vorläufer der Agenda-Reform von Gerhard Schröder wird. Dieses Engagement bringt ihn gelegentlich ins Gespräch für Regierungsämter, die er jedoch ablehnt, da er unabhängig bleiben will.

Mitglied von Aufsichts- und Beiräten

Roland Berger ist Mitglied in den Aufsichts- und Beiräten von nationalen und internationalen Unternehmen, Stiftungen und Organisationen, u. a. bis Mai 2016 Fresenius SE, Rocket Internet SE, Berlin, und ePrice S.p.A, Mailand, Italien. Außerdem gehört er International Advisory Boards an, u. a. BDT & Company, LLC, Chicago, USA; Miller Buckfire, New York, USA; China Minsheng Investment Corp.; Shanghai, China; Clearvue, Shanghai, China; Geox S.p.a., Biadene di Montebelluna, Italien; und Deutsche Oppenheim Family Office AG, Frankfurt.

Unternehmer und Investor

Roland Berger investiert als strategischer Investor – häufig als Minderheitseigentümer mit relevanten Entscheidungsrechten – in börsennotierte Unternehmen in Europa, mittelständische Wachstumsunternehmen in Deutschland, Italien und China sowie Start-ups in der Wachstumsphase in Hightech-Branchen, die Treiber der Digitalisierung sind.

Gründer und Vorsitzender des Kuratoriums der Roland Berger Stiftung

„Zum Fortschritt der Gesellschaft beitragen“ (frei nach Hegel): darin sieht Roland Berger den Sinn seines Lebens und Schaffens. Diesem Motto folgend gründet er 2008 die Roland Berger Stiftung mit 50 Mio. Euro aus privaten Mitteln. In den Kriegsjahren hat Berger schon früh erfahren, wie kostbar Menschenwürde und Menschenrechte sind. Den hochdotierten Roland Berger Preis für Menschenwürde hat die Stiftung inzwischen sieben Mal an 17 Menschen und Organisationen verliehen, die sich um Menschenwürde und Menschenrechte weltweit verdient machen. Außerdem fördert Berger mit seiner Stiftung in Deutschland und Italien Chancengerechtigkeit in der Bildung, indem er jungen, leistungswilligen Menschen aus sozial benachteiligten Familien Abitur und Studium und damit eine bessere Zukunft ermöglicht. Inzwischen sind 700 begabte Kinder und Jugendliche als Stipendiaten der Roland Berger Stiftung aufgenommen worden und 300 Alumni studieren bereits erfolgreich.

Universitäre und wissenschaftliche Tätigkeiten

Das Thema Bildung liegt Roland Berger am Herzen, denn er sieht in ihr die wichtigste Ressource für Deutschlands Zukunft. So hat er sich Zeit seines Lebens immer auch universitär und wissenschaftlich engagiert: Etwa mit einem Lehrauftrag an der Ludwig Maximilian Universität München in den 1970iger Jahren und seit 2000 einer Honorarprofessur für Betriebswirtschaft und Unternehmensberatung an der Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus-Senftenberg. Er war Mitglied des Hochschulrates der Technischen Universität München, der Ludwig-Maximilians-Universität München und der Hochschule für Musik und Theater München. Außerdem hat Berger als Mitglied des Boards der Business School INSEAD in Fontainebleau, Frankreich, fungiert und als Mitglied des International Advisory Council der Bocconi Universität in Mailand, Italien. Zudem ist Roland Berger Vorsitzender des Vorstands der Gesellschaft zur Förderung der wirtschaftswissenschaftlichen Forschung (Freunde des ifo Instituts e.V.) und erstes Ehrenmitglied des ifo Instituts. Er ist Mitglied des Advisory Board der TUM School of Management, München, sowie Mitglied der Freunde und Förderer der ESMT e.V., Berlin.

Kulturelles und gesellschaftliches Engagement

Roland Berger gehört dem Wirtschaftsbeirat des Goethe-Instituts an und ist Vorsitzender des Wirtschaftsbeirats der Deutsche Welle. Außerdem ist er u.a. im Kuratorium der Alfred Herrhausen Gesellschaft, im Stiftungsrat der Gemeinnützigen Hertie-Stiftung und als Vorsitzender des Advisory Council des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ) Heidelberg tätig. Roland Berger hat zahlreiche Artikel und Bücher zu wirtschafts- und gesellschaftspolitischen Themen verfasst.

Berufsständisches Engagement und Sonderaufgaben

Roland Berger hat sich stets für seinen Berufsstand eingesetzt, unter anderem als Präsident des BDU (Bundesverbands Deutscher Unternehmensberater) sowie auf europäischer Ebene als Präsident der FEACO (Fédération Européenne des Associations de Conseils en Organisation) sowie weltweit als Vice Chairman der AMCF (Association of Management Consulting Firms) in New York.

Seit 2015 ist Roland Berger Honorarkonsul der Republik Singapur in Bayern. Von 1996 bis 2015 war er Honorargeneralkonsul der Republik Finnland in den Freistaaten Bayern und Thüringen.

Auszeichnungen

Für sein Engagement ist Roland Berger mit zahlreichen internationalen Auszeichnungen und Orden geehrt worden, so hat ihn etwa das Manager Magazin im Mai 2000 in seine Hall of Fame aufgenommen und die American Management Consultant Federation, New York, würdigt ihn im Dezember desselben Jahres mit dem „Carl S. Sloane Excellence in Management Consulting Award“. Außerdem erhält er den Preis für Verständigung und Toleranz des Jüdischen Museums in Berlin und die Medaille für besondere Verdienste um Bayern in einem Vereinten Europa. Roland Berger ist Träger des Bayerischen Verdienstordens, des Bundesverdienstkreuzes 1. Klasse, des Großoffizierskreuzes des Verdienstordens der Italienischen Republik, des Großen Silbernen Ehrenzeichens der Republik Österreich sowie des Komturkreuzes des Ordens des Löwen von Finnland. Er hat die Ehrendoktorwürde der TU München und der Universität in Lissabon verliehen bekommen.

Roland Berger privat – Kunst- und Musikliebhaber sowie Naturfreund Privat geht Roland Berger gemeinsam mit seiner Frau Karin seinem Interesse für moderne Kunst nach und besitzt eine umfangreiche Sammlung von Werken überwiegend zeitgenössischer Künstler aus Europa, USA, Südamerika und China. Außerdem begeistert er sich für klassische Musik und unterstützt unter anderem das Gustav Mahler Jugendorchester sowie die Bayerische Staatsoper. Er liebt Bergwandern und Skilanglauf, vor allem im Schweizer Engadin. Roland Berger ist verheiratet und hat zwei Söhne und zwei Enkel.

Quelle: APA Ots

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