Studienbedingungen in Europa verschlechtern sich kontinuierlich
Zum Anlass des International Students Day wird die Österreichische Hochschüler_innenschaft (ÖH) nicht müde zu betonen, wie notwendig die Ausfinanzierung des Hochschulsektors ist. „Bildung ist ein Menschenrecht und öffentliches Gut und sollte für alle zugänglich sein. Die Ökonomisierung der Bildung nimmt im internationalen Vergleich weiter zu, hier muss der Staat endlich einschreiten und die finanziellen Mittel bereitstellen.“, mahnt Philip Flacke vom Vorsitzteam der ÖH Bundesvertretung.
Die ÖH schließt sich der Kampagne „Fund Our Future“ von Global Student Voice an, die Bewusstsein über die weitreichenden Auswirkungen von Einsparungen im Bildungssektor schafft. „Der globale Trend geht in Richtung Privatisierung des Bildungssektors und Kürzung von Sozialleistungen sowie hin zu einer immer gravierender werdenden Unterfinanzierung der Hochschulen. Die Entwicklung dieser Bereiche ist besorgniserregend und wird in Zukunft nicht nur Nachteile für Studierende bringen, sondern schwerwiegende Auswirkungen auf die gesamte Gesellschaft haben!“, zeigt sich Flacke besorgt und fügt hinzu: „Sparmaßnahmen, wie Stipendienkürzungen oder gar Streichungen, aber auch die Einführung von Studiengebühren, nehmen weltweit stark zu. Vor allem der europäische Hochschulraum, in dem die soziale Durchmischung als wesentliches Ziel des Bologna Prozesses festgehalten ist, verabschiedet sich hier von jeglichen Visionen. Denn gerade sozioökonomisch schlechter Gestellten wird dadurch Studieren verunmöglicht.”
In Italien wurden in mehreren Regionen Stipendien gestrichen, aber auch in Österreich wurde die Studienbeihilfe seit 1999 nicht an die Inflation angepasst. Das wiegt besonders schwer nach der Kürzung der Dauer des Familienbeihilfenbezugs 2011. Darüber hinaus wird aktuell die Wohnbeihilfe für Studierende, in manchen Bundesländern wie der Steiermark, gestrichen. Die schrittweise Wiedereinführung von Hürden wie Aufnahmetests und Gebühren dafür erschweren das Studium zusätzlich und stehen für eine gefährliche Entwicklung die Armut fördert und Zukunftsperspektiven minimiert.
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Pressesprecherin ÖH Bundesvertretung
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Quelle: APA Ots