Unternehmen haben es mit verschiedensten Zielgruppen zu tun, die einen sehr spezifischen Informationsbedarf haben und gegenüber neuen Informationsquellen aufgeschlossen sind. Verantwortliche der Unternehmenskommunikation, die in der Vergangenheit erfolgreiche Website-Betreiber waren, müssen zukünftig verstärkt der Multimedialität, Flexibilität und Vernetzung von Informationsangeboten Aufmerksamkeit schenken.
Zu diesem Schluss kam eine aktuelle Studie der deutschen Internetagentur Virtual Identity, die das Informationsverhalten von verschiedenen Zielgruppen untersuchte. Mittels einer Online-Befragung wurden 5.130 Personen – aus den Zielgruppen der Medienvertreter, Finanzanalysten, Investoren, Jobsuchenden, Mitglieder in Verbänden und Interessensgruppen, Compliance-Interessierte sowie Kunden – zu ihren Informationsbedürfnissen und Mediennutzungsgewohnheiten mit Schwerpunkt im Web befragt.
Die Ergebnisse zeigen, dass die unterschiedlichen Zielgruppen im Prozess der Informationsbeschaffung verschiedene Quellen nutzen. In der ersten Recherche für eine allgemeine Orientierung werden Informationen, neben den etablierten Medien, wie Suchmaschinen, Unternehmens-Websites oder Online-Fachzeitschriften auch in neueren Quellen wie Blogs, Netzwerken oder Foren gesucht. In der Phase der Konkretisierung der Informationsanforderungen, greifen die Zielgruppen auf etablierte Unternehmensmedien, insbesondere die Corporate Website zurück. Nadja Parpart, Director Consulting bei Virtual Identity über ihre interessanteste Erkenntnis: „Social Media stoßen bei den Zielgruppen der Unternehmenskommunikation auf Interesse, sie kanibalisieren aber nicht die Corporate Website“.
Allerdings empfiehlt die Beraterin den Unternehmen, sich zukünftig stärker mit den eigenen Zielgruppen intensiv auseinanderzusetzen, um ein differenziertes Bild von deren Informationsbedarf und Anforderungen zu entwickeln und gezielt mit medialen Strategien darauf zu antworten. Dazu Nadja Parpart: „Es wird wichtiger, von der klassischen Perspektive auf die „Administration“ von Inhalten und Kanälen abzurücken und stärker vom Nutzer und den Themen her zu denken.“
Quelle: Studie „Vom Website-Betreiber zum Multi-Channel-Manager“, Virtual Identity AG, 2010
Vom Website-Betreiber zum Multi-Channel-Manager
Neue Anforderungen an die zielgruppenorientierte
Unternehmenskommunikation
(Erschienen in SUCCEED 02/2011)