Überstunden gehören in gewerblichen Jobs zum Arbeitsalltag. Das ergab der aktuelle Blue-Collar-Kompass 02/2019, für den der Recruiting-Spezialist mobileJob 1.000 Arbeitnehmer mit nichtakademischem Hintergrund befragte. Demnach arbeiten 74 % aller Nichtakademiker regelmäßig mehr als eigentlich in ihren Arbeitsverträgen vereinbart. 23% sammeln zwischen zwei und vier Überstunden pro Woche, 13% zwischen vier und sechs und immerhin noch 15% mehr als sechs Stunden im Verlauf einer Fünftagewoche. Diese Zahlen sind vor allem deshalb so alarmierend, weil fast zwei Drittel der Befragten (65%) überdurchschnittliches Arbeitsaufkommen und Überstunden als Stressauslöser im Job ausmachen.
„Nichtakademische Tätigkeiten sind in der Regel körperlich fordernder als Jobs, die Akademiker ausfüllen. Das bedeutet: Mehrarbeit wirkt sich hier nachhaltiger auf den Körper und die Motivation der Mitarbeiter aus als bei Bürotätigkeiten. Nicht umsonst fühlen sich neun von zehn Arbeitnehmern im Job gestresst“, so mobileJob-Geschäftsführer Steffen Manes. Die genauen Zahlen dazu: 89% der in der mobileJob-Studie befragten Nichtakademiker verspüren regelmäßig beruflich bedingten Stress – 35% sogar immer oder oft.
Frauen erhalten seltener Überstundenausgleich als Männer
Immerhin wird Mehrarbeit überwiegend von Arbeitgebern kompensiert. 57% derjenigen, die Überstunden leisten, feiern diese durch Freizeit wieder ab. Weiter 23% bekommen sie vergütet. Bei mehr als einem Fünftel (21%) sind die Überstunden allerdings mit dem Gehalt bereits abgegolten. Überdurchschnittlich ist in diesem Kontext der Anteil der Frauen, von denen 24% für ihre Überstunden nicht kompensiert bekommen, während der diesbezügliche Anteil bei den Männern bei geringeren 18% liegt.
Insgesamt arbeiten die meisten Arbeitnehmer (46%) im Blue-Collar-Arbeitsmarkt tarifgerecht zwischen 38 und 40 Stunden in der Woche. Nur 13% arbeiten mehr als 40 Stunden und 18% weniger als 30, also im „Teilzeit-Korridor“. Dazu passt: 85% der Befragten üben auch nur einen Job aus, während 12% noch Zeit für einen zweiten Job finden. 3% arbeiten zeitgleich in drei oder mehr Arbeitsverhältnissen.
„Der nichtakademische Arbeitsmarkt hat sich längst zu einem Kandidatenmarkt entwickelt. Wer sich etwa die offiziellen Statistiken anschaut, sieht: Nichtakademische Profile weisen die längsten Vakanzzeiten auf. Arbeitgeber, die gefragten Mitarbeitern mehr zumuten als eigentlich im Arbeitsvertrag vereinbart, könnten sie an den Wettbewerb verlieren. Sie sollten daher vor allem die Entwicklung der Mehrarbeit in ihrer Belegschaft im Auge behalten“, so Steffen Manes.
Über die Studie
Für den Blue-Collar-Kompass 02/2019 befragte das Marktforschungsunternehmen respondi im Auftrag von mobileJob 1.000 Arbeitnehmer mit nichtakademischem Hintergrund. Diese spezifische Personengruppe wurde im Rahmen der Studie zu ihrer Einstellung hinsichtlich betrieblicher Gesundheitsvorsorge und Stresssymptomen am Arbeitsplatz befragt. Befragungszeitraum war Juni 2019. Ziel des Blue-Collar-Kompass ist es, einen analytischen Blick auf die Karriereperspektiven von Nichtakademikern zu werfen. Er erscheint quartalsweise.
Über mobileJob.com
mobileJob ist der Recruiting-Spezialist für den Blue Collar Arbeitsmarkt. Im Rahmen des Jobbörsen-Kompass, einer Dauerumfrage von Bewerbern und Arbeitgebern, die mittlerweile mehr als 40.000 Bewertungen ausweist, erreichte mobileJob.com in den Jahren 2017 und 2018 zum jeweiligen Stichtag in der Kategorie „Spezialisten-Jobbörsen“ die jeweils beste Platzierung unter den ausschließlich auf den Bereich Blue Collar spezialisierten Jobbörsen (2018: Platz 3; 2017: Platz 6). Der mobileJob-Ansatz verändert den konventionellen Bewerbungs- und Recruitingprozess nachhaltig.
Quelle: Presseportal.de