Die Förderung der Mitarbeiter-Gesundheit wird als ein Aspekt der „Social Responsibilty“ erkannt. Unternehmen sind bereit die Verantwortung für die Beschäftigen zu übernehmen und steigern damit ihre Attraktivität und Wettbewerbsfähigkeit.
Betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM) gewinnt in den Unternehmen an Bedeutung. Zu diesem Ergebnis kam das auf HR-Themen spezialisierte Beratungsunternehmen Mercer im Rahmen der Studie zu betrieblichen Gesundheitsleistungen in Österreich und Europa. Dazu wurden rund 200 Personalverantwortliche aus Unternehmen verschiedener Größen und Branchen in ganz Österreich wurden über die Situation in ihren Betrieben befragt. Die Ergebnisse zeigen: 77 Prozent der Studienteilnehmer stimmen zu, dass Mitarbeitergesundheit im eigenen Unternehmen eine große Bedeutung hat. Ebenfalls 77 Prozent geben an, dass ihre Führungskräfte bereits sind, die Verantwortung für die Mitarbeitergesundheit zu übernehmen. Weiters sind 60 Prozent der Personalverantwortlichen der Meinung, dass BGM in Zukunft eine Rolle spielen wird, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Dass BGM hilfreich ist, um neue qualifizierte Mitarbeiter zu gewinnen, glauben 39 Prozent und 43 Prozent der Befragten meinen, dass BGM notwendig ist, um Mitarbeiter zu binden. „In der aufgrund der demographischen Entwicklung erwarteten Personalknappheit wird es für Unternehmen zukünftig ein wesentlicher Erfolgsfaktor sein, erfahrene Arbeitnehmer durch attraktive Fringe Benefits wie BGM langfristig an das Unternehmen zu binden. Dies kann bedeuten, dass BGM künftig ein Bestandteil der Gesamtvergütung sein wird und die Vergütungssysteme, wie wir sie derzeit kennen ausgedient haben“, gibt Josef Papousek, Geschäftsführer von Mercer Austria zu bedenken.
Auf die Frage, wie viel sich die Betriebe die Gesundheitserhaltung ihrer Mitarbeiter kosten lassen, behaupten 39 Prozent der Befragten, bis zu 100 Euro pro Mitarbeiter pro Jahr zu investieren, 30 Prozent geben zwischen 101 und 300 Euro und 8 Prozent der Unternehmen zwischen 301 und 500 Euro aus.
Bei den konkreten Maßnahmen im betrieblichen Gesundheitsmanagement setzen 47 Prozent der befragten Unternehmen verstärkt auf verhaltensorientierte Einzelmaßnahmen im Bereich der Prävention. Dabei werden vor allem Gesundheitschecks, Vorsorgeuntersuchungen und Raucherentwöhnungsprogramme angeboten. Weitere Maßnahmen setzen die Betriebe im Bereich der Organisation. Zu den angebotenen Leistungen zählen dabei Mitarbeitergespräche, flexible Arbeitszeiten und Coachings. In den nächsten zwei Jahren wollen die Personalverantwortlichen verstärkt Maßnahmen im Bereich der Stress- und Burnout-Prävention setzen.
(Erschienen in SUCCEED 10/2011)