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In seinem jährlichen Report „State of the Deskless Workforce“ hat das Software-Unternehmen Quinyx abermals über 10.000 Angestellte in zehn verschiedenen Ländern nach ihren Arbeitsbedingungen befragt – mit ernüchternden Ergebnissen: Zwei von drei Beschäftigten in Dienstleistungssektoren gehen demnach aufgrund fehlender Flexibilität krank zur Arbeit, jede:r Dritte wünscht sich flexiblere Arbeitszeiten statt mehr Gehalt.

Die in den USA, Großbritannien, Kanada, Australien, Deutschland, Niederlande, Norwegen, Schweden, Finnland und Dänemark durchgeführte Studie macht deutlich, dass eine ausgeglichene Work-Life-Balance sowie flexiblere Schichtpläne zur Optimierung der Freizeit und zur besseren Erholung den Beschäftigten am wichtigsten sind. Von den 1.500 in Deutschland befragten Angestellten gab mehr als Hälfte an, dass sie aufgrund unflexibler Arbeitszeiten schon wichtige Ereignisse im Freundes- und Familienkreis (etwa Hochzeiten, Geburten oder Beerdigungen, 39,5 Prozent) oder gemeinsame Aktivitäten und Feiertage (59,7 Prozent) versäumt hätten. Auch die persönliche Zeit für Erholung, Sport oder Entspannung kommt regelmäßig zu kurz: Mit 59,3 Prozent gab fast jede zweite befragte Person an, aufgrund starrer Vorgaben im Job hierauf teilweise verzichten zu müssen.

Aus den Zahlen der Studie geht außerdem hervor, dass neun von zehn Angestellte (87,2 Prozent) regelmäßig von ihren Vorgesetzten außerhalb der Arbeitszeiten kontaktiert werden – in der Regel auf privaten Kanälen, da circa 50 Prozent kein Zugang zu digitalen Tools ermöglicht wird.

Die Pandemie beeinflusst die Schichtplanung nach wie vor

Auch der Einfluss der COVID-19-Pandemie auf die Schichtdienste ist für jede zweite befragte Person (65,7 Prozent) noch immer stark spürbar. Mehr als die Hälfte (52,5 Prozent) gab an, das eigene Unternehmen leide an chronischer Unterbesetzung. Dies bedeutet, neben schlechterem Service, auch längere Wartezeiten für Kund:innen.

Deutschland im globalen Vergleich

Damit steht Deutschland im internationalen Vergleich ähnlich da, wie die anderen befragten Länder. Lediglich bei den Krankheitstagen ist Deutschland trauriger Spitzenreiter: Ist es im internationalen Durchschnitt jede zweite befragte Person (52 Prozent), die krank zur Arbeit geht, sind es in Deutschland beinahe 70 Prozent. Wie schwer die Angestellten dabei besonders die Unterbesetzung (im globalen Durchschnitt 49 Prozent) getroffen hat, lässt sich auch hier an den Zahlen ablesen: Vier von fünf der befragten Personen (83 Prozent) beklagten das stressige Arbeitsklima, das sich daraus ergibt.

Im globalen Vergleich gab rund eine von vier befragten Personen (23 Prozent) an, dass sie sich und ihre Tätigkeit nicht ausreichend wertgeschätzt fühlte. Diese Zahl ist unter den Befragten aus Deutschland leicht höher (27 Prozent), wobei 71,4 Prozent angaben, ihre Vorgesetzten gäben ihnen das Gefühl, eine austauschbare oder temporäre Komponente zu sein.

„Fast 80 Prozent der weltweit arbeitenden Angestellten sind im Dienstleistungssektor tätig. Sie alle haben durch die COVID-19-Pandemie eine besonders harte Zeit gehabt. Viele von ihnen sind sogenannten „Frontline Worker“, also Angestellte im Gesundheitswesen, der Logistik und im Verkauf, Beschäftigte in der Gastro-Hotellerie. Sie haben in den vergangenen Monaten einmal mehr bewiesen, dass sie das Rückgrat unserer Gesellschaft und Wirtschaft sind. Dennoch erhalten sie immer noch zu wenig Aufmerksamkeit. Das wollen wir mit der zweiten Ausgabe unseres globalen Reports „State of the Deskless Workforce“ ändern“, so Maximilian Thost, Country Manager Germany bei Quinyx.

Über die Studie

Die Zahlen der Studie „State of the Deskless Workforce“ des schwedischen Software-Unternehmens Quinyx wurden von März bis Mai 2021 erhoben. Teilgenommen haben Angestellte in Dienstleistungsbetrieben mit Schichtsystem in den Ländern USA, Großbritannien, Kanada, Australien, Deutschland, Niederlande, Norwegen, Schweden, Finnland und Dänemark. Das Ziel ist, mit der jährlichen Studie „State of the Deskless Workforce“ ein kontinuierliches Stimmungsbild zu erstellen, das zeigt, wie sich dieser Teil der Belegschaft angesichts neuer Vorschriften, Technologien und internationaler Herausforderungen entwickelt.

Quelle: Presseportal.de

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