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Wer in der Pflege, in der Kinderbetreuung oder anderswo im Gesundheits- oder Sozialsektor arbeitet, sollte auf hautschonendes und rückengerechtes Arbeiten achten. Das zeigen Zahlen der Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege (BGW), die über acht Millionen Menschen unter anderem gegen die Folgen von Berufskrankheiten versichert. 2016 betrafen fast 80 Prozent der bei der BGW eingegangenen Verdachtsanzeigen auf eine meldepflichtige Berufskrankheit die Haut oder die Wirbelsäule. Besonders tückisch: Die typischen Gefährdungen werden leicht unterschätzt.

Gesundheits- und Sozialberufe: Tückische Gefahren für Haut und Rücken
Gesundheits- und Sozialberufe: Tückische Gefahren für Haut und Rücken / Die Verwendung der Infografik ist nur im redaktionellen Zusammenhang mit dieser Pressemitteilung gestattet. Die Verwendung der Infografik ist für redaktionelle Zwecke honorarfrei. Veröffentlichung bitte unter Quellenangabe: BGW. Quellenangabe: „obs/Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege/in.signo/BGW“

Scheinbar paradox: Feuchtigkeit trocknet die Haut aus

Gerade bei den Hauterkrankungen, die in der Berufskrankheiten-Statistik der BGW fast 60 Prozent der gemeldeten Verdachtsfälle ausmachen, erscheinen die Hauptursachen auf den ersten Blick relativ harmlos. „Oft sind es Wasser und Seife oder das Schwitzen in Schutzhandschuhen“, erklärt Jutta Lamers, Präventionsleiterin der BGW. In vielen Gesundheits- und Sozialberufen werden die Hände zu häufig damit belastet.

„Auch wenn es paradox klingt: Feuchtigkeit trocknet die Haut aus“, erläutert die Expertin. „Seife und Reinigungsmittel verstärken diesen Prozess noch. Wenn die Haut sich nicht regenerieren kann, drohen hartnäckige Abnutzungsekzeme, die in schweren Fällen sogar zum Berufswechsel zwingen können.“

Oft erst spät bemerkt: Rückenbelastungen summieren sich

Beim Rücken dagegen liegt die Tücke darin, dass die Wirbelsäule eher schleichend auf Fehlbelastungen reagiert: „Oft merkt man es zunächst kaum, wenn man dem Muskel-Skelett-Apparat zu viel zumutet“, berichtet Lamers. „Die Belastungen summieren sich über die Zeit und irgendwann streikt das Kreuz.“

Zu schaffen macht der Wirbelsäule in Gesundheits- und Sozialberufen neben dem Arbeiten in ungünstigen Körperhaltungen insbesondere das Bewegen von Menschen und schweren Gegenständen. „Dabei ist nicht zu vergessen, dass sich der menschliche Körper physikalisch ebenso als Last auswirkt wie ein schwerer Gegenstand“, gibt die Expertin der Berufsgenossenschaft zu bedenken.

Vorbeugen und Hilfe suchen

Schädliche Haut- und Rückenbelastungen im Berufsalltag lassen sich mit gezielten Schutzmaßnahmen erheblich verringern. Die BGW gibt dazu unter www.bgw-online.de/hautschutz beziehungsweise www.bgw-online.de/ruecken Praxistipps für Arbeitsschutzverantwortliche in den Betrieben und für die Beschäftigten selbst.

Darüber hinaus bietet die Berufsgenossenschaft ihren Versicherten Hilfe bei berufsbedingten Haut- oder Rückenproblemen. Versichert sind bei der BGW unter anderem die Beschäftigten in nicht staatlichen Einrichtungen des Gesundheitsdienstes und der Wohlfahrtspflege. Sie können sich bei berufsbedingten Haut- oder Rückenproblemen beispielsweise an die regionalen Schulungs- und Beratungszentren BGW schu.ber.z wenden: Dort gibt es spezielle Haut- und Rückensprechstunden. Weitere Informationen und die Adressen finden sich unter www.bgw-online.de/schuberz.

Über die BGW

Die Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege (BGW) ist die gesetzliche Unfallversicherung für nicht staatliche Einrichtungen im Gesundheitsdienst und in der Wohlfahrtspflege. Sie ist für über 8 Millionen Versicherte in rund 630.000 Unternehmen zuständig. Die BGW unterstützt ihre Mitgliedsbetriebe beim Arbeitsschutz und beim betrieblichen Gesundheitsschutz. Nach einem Arbeitsunfall oder Wegeunfall sowie bei einer Berufskrankheit gewährleistet sie optimale medizinische Behandlung sowie angemessene Entschädigung und sorgt dafür, dass ihre Versicherten wieder am beruflichen und gesellschaftlichen Leben teilhaben können.

Quelle: Presseportal.de

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