Eine nachhaltige Unternehmenskultur und Maßnahmen der Mitarbeiterbindung zählen zu den wichtigsten HR-Themen. Dabei setzen die Unternehmen verstärkt auf die Etablierung einer Work-Life-Balance und einer damit verknüpften Flexibilisierung der Arbeitsstrukturen.
Das sind die zentralsten Erkenntnisse des HR-Reports 2012/2013 des Instituts für Beschäftigung und Employability (IBE) und der Hays AG. Den Schwerpunkt des Reports, zu dem 714 Entscheider aus Deutschland (60%), der Schweiz (25%) und Österreich (13%) befragt wurden, bildet das Thema Mitarbeiterbindung.
Durch den aufgrund des demographischen Wandels sinkenden Anteil an Nachwuchskräften und dem Fachkräftemangel, steigt in den Unternehmen die Bedeutung einer ausgewogenen Work-Life-Balance. Waren es im Jahr 2011 noch 40% der Befragten, die das Thema als zentral einschätzen, sind es 2012 bereits 58%.
Bei den konkreten Maßnahmen in der Umsetzung, überwiegen bei den befragten Unternehmen die „klassische“ flexible Gestaltung der Arbeitszeit (86%), die das Gleichgewicht zwischen Berufs- und Privatleben herstellen soll. Etwa die Hälfte der Befragten nennen gesundheitsfördernde Maßnahmen (50%), ein flexibles Arbeitszeitvolumen (50%) und die Möglichkeit zur Telearbeit (49%).
Nur bei einem Drittel der Unternehmen werden hingegen Kinderbetreuung, Beratungsangebote oder ein fester Ansprechpartner für Work-Life-Balance-Belange geboten.
Auch eine gezielte Frauenförderung ist vor dem Hintergrund des demografischen Wandels eine ökonomische Notwendigkeit. Jedoch nur 39% der Entscheider gaben an, dass das Thema in ihren Unternehmen eine große Bedeutung hat. Im Ländervergleich wird der Frauenförderung in Deutschland eine höhere Bedeutung zugemessen, als in schweizerischen und österreichischen Unternehmen. Um Frauen zu fördern setzen die befragten Unternehmen vor allem auf flexible Arbeitszeitmodelle (81%), die vollzeitnahe Teilzeit (58%) und Wiedereinstiegsprogramme (42%).
„Der HR-Bereich ist nach wie vor nicht als Business Partner etabliert ist. So spiegeln die Ergebnisse des HR-Report auf verschiedenen Ebenen wider, dass HR-Manager zwar um die Brisanz von Themen wissen, aber mit ihrer Erkenntnis im Topmanagement und den Managern der Fachbereiche nicht durchgängig ankommen, “ bilanziert Prof. Dr. Jutta Rump die Ergebnisse des HR-Reports 2012/2013.
(Erschienen in SUCCEED 02/2013)