Bilanz 2016: 458 Mio. Euro an Förderungen ausgezahlt, 615 Mio. Euro Förderungen für 3.307 Projekte neu bewilligt, 2.586 Gutachten für die Forschungsprämie erstellt.
Forschung, Entwicklung und Innovation sind die wichtigsten Faktoren für Beschäftigungswachstum und Wettbewerbsfähigkeit der Wirtschaft. Das wird einmal mehr durch eine neue Studie des WIFO untermauert, die die Geschäftsführer der Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft FFG, Henrietta Egerth und Klaus Pseiner, anlässlich der Präsentation ihrer Bilanz 2016 am Donnerstag in Wien vorstellten. „Die Studie basiert auf Daten der FFG und zeigt, dass die Interventionslogik der FFG stimmt, wir die Unternehmen mit den richtigen Instrumenten unterstützen und somit stärkeres Wachstum bewirken.“, führen Egerth und Pseiner aus. „Hochgerechnet tragen stabile FFG-Förderungen für Infrastruktur- und Personalkosten zur Sicherung von 10.000 Arbeitsplätze pro Jahr bei.“, so die FFG-Geschäftsführer weiter. Insgesamt ist die Nachfrage an FFG-Förderungen ungebrochen hoch. So hat die FFG 458 Millionen Euro an Förderungen im Jahr 2016 für laufende und neue Projekte ausgezahlt und 615 Millionen Euro für 3.307 Projekte neu bewilligt. Darin sind auch 93 Millionen Euro für den Breitbandausbau enthalten.
Große Hebelwirkung der FFG-Förderungen
Mit 356 Millionen Euro wurden etwa zwei Drittel der neu zugesagten Förderungen (gerechnet ohne Breitband-Mittel) an Unternehmen vergeben, 88 Millionen Euro (17 Prozent der Gesamtförderung) an Forschungseinrichtungen, sowie 70 Millionen Euro (13%) an Hochschulen. „Kooperative Projekte, also die Zusammenarbeit von Wissenschaft und Wirtschaft, bilden einen wichtigen Pfeiler unserer Förderstrategie“, erläutern die FFG-Geschäftsführer. „Dadurch sollen neue Ideen aus der Forschung möglichst rasch in die wirtschaftliche Umsetzung kommen.“ Welche Rolle die Förderungen der FFG für die Unternehmen spielen, würden Evaluierungen zeigen: „Vier Fünftel der geförderten Projekte wären ohne Unterstützung der FFG nicht oder nur in deutlich geringerem Umfang durchgeführt worden“, so Egerth und Pseiner.
Je höher die Forschungsausgaben, desto höher das Beschäftigungswachstum
„F&E-durchführende Unternehmen schaffen mehr Arbeitsplätze, haben ein höheres Umsatz- und Investitionswachstum und optimistischere Investitionspläne“, fasst Studienautor Martin Falk die neue WIFO-Studie, die im Auftrag der FFG erstellt wurde, zusammen. Während Unternehmen, die sehr viel in F&E investieren (mehr als fünf Prozent Anteil am Umsatz) in zehn Jahren ein Beschäftigungswachstum von rund fünf Prozent erreichen konnten, zeigen Unternehmen ohne oder mit nur geringen Forschungsaktivitäten (unter einem Prozent Umsatzanteil) im gleichen Zeitraum ein Wachstum unter zwei Prozent.
Besonders bei schnell wachsenden Unternehmen spielen Forschung und Entwicklung eine besondere Rolle: Diese sind innovativer und weisen sowohl eine höhere Arbeitsproduktivität als auch eine höhere Exportbeteiligung auf. „27 Prozent der von der FFG geförderten Unternehmen sind schnellwachsende Unternehmen und diese werden von der FFG überproportional gefördert“, bestätigt Studienautor Falk auch die Förderstrategie der FFG.
Produktion und Digitalisierung als Top-Themen
Ähnlich wie in den letzten Jahren fließen mit 119 Millionen Euro rund 23 Prozent der FFG-Gesamtförderung (Neubewilligungen) in Projekte aus dem Produktionsbereich (gerechnet ohne Breitband-Mittel). An zweiter Stelle stehen die Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) mit 106 Millionen Euro (20 %). Die Bereiche Energie/Umwelt (88 Mio. Euro) und Mobilität (60 Mio. Euro) folgen dahinter.
„Das Thema Digitalisierung durchdringt nahezu alle Forschungsbereiche“, so FFG-Geschäftsführer Egerth und Pseiner. Rechnet man zu den Forschungsförderungsmitteln jene aus der Breitbandmilliarde hinzu, hat die FFG im Jahr 2016 rund 200 Millionen Euro für den IKT-Sektor aufgewendet. „Mit unserem Instrumentarium unterstützen wir die Wettbewerbsfähigkeit und Schwerpunktsetzung der Industrie, aber auch die politische Schwerpunktsetzung, beispielsweise im Bereich Energie und Verkehr“, erläutern die FFG-Geschäftsführer.
Regionale Stärken stärken
Wie auch in den letzten Jahren konnten Organisationen aus den drei Bundesländern Wien, Oberösterreich und Steiermark den größten Anteil an FFG-Förderungen einwerben. Allerdings in geänderter Reihenfolge:
In den Jahren 2014 und 2015 konnte die Steiermark die meisten Mittel einwerben. 2016 lag Wien mit 147 Mio. Euro an der Spitze, gefolgt von der Steiermark mit 132 Mio. Euro und Oberösterreich mit 103 Mio. Euro. „In der Analyse zeigen sich die unterschiedlichen Strukturen und industriepolitischen Schwerpunkte“, berichten die FFG-Geschäftsführer. „Während in Wien die Forschungseinrichtungen und Hochschulen fast die Hälfte der FFG-Förderungen einwerben, gehen in Oberösterreich rund 86 Prozent der Förderzusagen an Unternehmen.“
Fortgeführt und weiter ausgebaut wurde auch die Zusammenarbeit der FFG mit den Bundesländern im Bereich der Forschungs- und Technologieförderung. Die FFG wickelt für die Länder Niederösterreich, Oberösterreich, Salzburg und Tirol Förder¬programme aus Landesmitteln ab, mit denen die Finanzierung von Projekten auf bis zu 70% der Projektkosten erhöht wird. Ergänzend setzt die FFG auch thematische Ausschreibungen für die Länder um, wie die Ausschreibung „Smart Mobility“ von Oberösterreich und Steiermark oder neue Ausschreibungen des oberösterreichischen „STAR“-Programmes. „Die Zusammenarbeit der FFG mit den Bundesländern stellt eine win-win-Situation dar: Die Länder können ihre innovativen Unternehmen gezielt unterstützen, und zwar ohne zusätzlichen eigenen Verwaltungsaufwand. Die Unternehmen müssen nur einen Antrag bei der FFG stellen, und die FFG kann gut bewertete Projekte höher fördern. Dieses ‚Matching Funds-Modell‘ hat auch der Rechnungshof als ‚good practice‘ gelobt“, berichten FFG-Geschäftsführer Egerth und Pseiner.
Erfolgreiche internationale Vernetzung
„Der Erfolg gibt uns recht. Österreich hat bisher aus dem EU-Forschungsprogramm Horizon 2020 rund 564 Millionen Euro an Förderungen eingeworben. Im Jahr 2015 haben Einreichungen aus Österreich mit 216 Millionen Euro sogar die bisher höchsten Zahlungen aus dem Rahmenprogramm erhalten und sind damit überdurchschnittlich erfolgreich. Damit das so bleibt, arbeiten wir laufend an der Qualitätssicherung und der Verbesserung unserer Dienstleistungen.“, so Henrietta Egerth und Klaus Pseiner (Anm.: Daten Horizon 2020 Stand November 2016, Quelle: Europäische Kommission).
„Sehr erfolgreich entwickelt sich die internationale Vernetzung der österreichischen Forschung. Denn wer Kompetenzen vernetzt, gegenseitiges Know-how nützt und damit Neues schafft, stärkt sich für die Zukunft und fördert aktiv die Zusammenarbeit zwischen Innovationsplayern“, betonen Henrietta Egerth und Klaus Pseiner und erklären, dass die FFG dabei auf verschiedene Instrumente setzt:
Neben der Betreuung europäischer und internationaler Forschungsprogramme wie ‚Horizon 2020‘, ‚EUREKA‘, ‚Eurostars‘ oder ‚COST‘, der aktiven Mitwirkung in der Europäischen Weltraumagentur ESA, kooperiert die FFG im Rahmen von bilateralen Abkommen mit Agenturen oder Forschungsorganisationen aus aufstrebenden Regionen. Im Rahmen des Programmes ‚Beyond Europe‘ werden auch konkrete F&E-Projekte von österreichischen Unternehmen mit Partnern in globalen Wachstumsmärkten gefördert. Das ‚Global Incubator Network (GIN)‘ unterstützt innovative österreichische Start-ups dabei in boomenden Märkten leichter Fuß zu fassen, aber auch um das Interesse ausländischer Jungunternehmen und Investoren am Start-up Hotspot Österreich zu vertiefen. Sehr wichtig ist für die FFG auch die aktive Zusammenarbeit im Dachverband der europäischen Innovationsagenturen ‚TAFTIE‘. So organisiert die FFG für den Dachverband mit der ‚TAFTIE Academy‘ den Bereich der Aus- und Weiterbildung.
Neue Programme und Initiativen laufen gut an
Die FFG hat ihr Angebot in den letzten Jahren deutlich ausgebaut. Neben der Abwicklung der Breitband-Milliarde des Bundes und der Erstellung von Gutachten für die Forschungsprämie wurde das Förder-und Dienstleistungsangebot an die neuen Herausforderungen und geänderten Rahmenbedingungen angepasst. Zu den neuen Angeboten zählen: Das Programm ‚EFREtop‘, das eine einfache Möglichkeit bietet, auch EU-Regionalförderungen für Forschung und Innovation in Anspruch zu nehmen. Das Programm ‚Patent.Scheck‘ erleichtert und fördert den Schutz von Erfindungen von Kleinen und Mittleren Unternehmen, während das gestärkte Programm Frontrunner einen Investitionsschub bei den heimischen Leitbetrieben am Standort Österreich bewirken wird. Das neue Programm für Forschungsinfrastrukturen ermöglicht die Anschaffung und den Startbetrieb von modernen Anlagen und Geräten für die Forschung und das Programm Innovationswerkstätten erlaubt es, Ideen zu testen und zu marktfähigen Prototypen weiterzuentwickeln.
Die FFG ist die nationale Förderstelle für wirtschaftsnahe Forschung in Österreich. Im Auftrag des Bundesministeriums für Verkehr, Innovation und Technologie und des Bundesministeriums für Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft unterstützen wir österreichische Unternehmen, Forschungsinstitutionen und Forschende mit einem umfassenden Angebot an Förderungen und Services und vertreten österreichische Interessen auf europäischer und internationaler Ebene.
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Sensengasse 1, 1090 Wien
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Quelle: APA Ots