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Das IHS untersuchte im Auftrag der OeAD-GmbH die Effekte der Erasmus+ Teilnehmer/innen aus Europa auf unsere Volkswirtschaft. 2014 gaben sie 39,2 Mio. Euro aus.

Wer in ein anderes Land geht, um zu lernen, zu lehren oder zu arbeiten, steigert sowohl seine Sprach- und Fachkenntnisse als auch seine sozialen Kompetenzen. Gleichzeitig haben Auslandsaufenthalte positive Auswirkungen auf die Wertschöpfung der jeweiligen Länder. Das Institut für Höhere Studien (IHS) hat im Auftrag der Nationalagentur Erasmus+ Bildung (OeAD-GmbH) die Effekte der rund 14.000 Personen, die 2014 einen bildungsbezogenen Aufenthalt in Österreich beantragten (Incomings), auf die Volkswirtschaft untersucht. „Selbst wenn man davon ausgeht, dass Österreich als Nettozahler mehr in ein solches EU-Programm einzahlt als es herausbekommt, profitiert unser Land von den Erasmus+ Incomings“, freut sich OeAD-Geschäftsführer Stefan Zotti über das Studienergebnis.

Die Lernenden und Lehrenden aus den Bereichen Schul-, Berufs-, Hochschul- und Erwachsenenbildung gaben 2014 inklusive Reisekosten rund 39,2 Mio. Euro in Österreich aus. Der Großteil der Kosten entfällt auf die Unterkunft. 28,6 Mio. Euro der Ausgaben entfielen auf jene Gruppe, die länger als 30 Tage im Land blieben, die Zuschüsse in Höhe von 13,5 Mio. Euro durch Erasmus+ deckten damit weniger als die Hälfte der tatsächlichen Ausgaben. 8,5 Mio. Euro gaben jene Personen aus, die weniger als 30 Tage in Österreich blieben. Die Förderung durch das Programm deckte ungefähr zwei Drittel ihrer Kosten. Über die Hälfte der Incomings waren Studierende (Studien- und Praxisaufenthalte), knapp 2.300 die Gruppe der Schüler/innen, Lehrlinge und Lehrende in der Berufsbildung. Auf Platz drei lagen Lehrende und Personal der Hochschulen (1.523 Personen).

Bruttowertschöpfung von 12,4 Mio. Euro

Rechnet man den entgangenen Konsum durch die österreichischen Erasmus+ Teilnehmer/innen weg, die zur gleichen Zeit im Ausland waren (Outgoings), so bleibt eine positive Bilanz – nicht zuletzt deshalb, weil 2014 mehr Incomings als Outgoings genehmigt wurden. Nach Abzug der Effekte der Outgoings betrug der Bruttowertschöpfungseffekt der 2014 genehmigten Anträge 12,42 Mio. Euro. „Das heißt, dass die Erasmus+ Incomings allein im Jahr 2014 151 Vollzeitarbeitsplätze gesichert haben“, erklärt Ernst Gesslbauer, Leiter der Nationalagentur Erasmus+ Bildung. Der Fiskus profitierte im Umfang von 4,98 Mio. Euro. Den größten Nutzen zieht naturgemäß Wien mit einer Bruttowertschöpfung von 5,53 Mio. Euro und 61 Vollzeitäquivalenten, gefolgt von der Steiermark (1,52 Mio. Euro Bruttowertschöpfung, 19 Vollzeitarbeitsplätze).

Das EU-Reformprogramm Erasmus+ richtet sich an eine Vielzahl von Personen, die im Bildungssektor als Lernende und Lehrende unterwegs sind. In der laufenden Periode von 2014 bis 2020 will die Europäische Kommission vier Mio. Menschen einen bildungsbezogenen Aufenthalt im Ausland ermöglichen. Die EU gab allein für die Programmschienen (Key Action 1 und 2) 2014 1,5 Mrd. Euro im Bereich Erasmus+ Bildung aus, rund 823.000 Personen nahmen europaweit teil.

Die Wertschöpfungsstudie des IHS bezieht sich ausschließlich auf das Jahr 2014, weil gegenwärtig nur die Mobilitäten der Förderanträge aus diesem ersten Jahr der laufenden Programmperiode abgeschlossen sind. Sie untersucht nur die kurzfristigen Auswirkungen auf die Volkswirtschaft und nicht jene, die durch eine spätere Rückkehr zu Arbeitszwecken erzielt werden. Bei steigenden Mobilitätszahlen steigt auch die Wertschöpfung: Die Vorausschau für 2018 geht von rund 18.000 Personen aus, für 2020 von 22.000.

Quelle: APA Ots

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