Der Umsatz der Consultingbranche ist 2017 um 8,5 Prozent auf insgesamt 31,5 Milliarden Euro gestiegen. Für das angelaufene Jahr 2018 zeigen sich die deutschen Unternehmensberater weiter optimistisch: Die Prognose für 2018 liegt bei + 8,4 Prozent. Diese Ergebnisse auf Grundlage der Branchenstudie „Facts & Figures zum Beratermarkt 2018“ hat der Bundesverband Deutscher Unternehmensberater (BDU) heute im Rahmen einer Pressekonferenz vorgestellt. BDU-Präsident Ralf Strehlau: „Die Erfolgsgeschichte im Consulting mit durchschnittlichen Wachstumsraten von 7,5 Prozent geht ins achte Jahr. Noch stärkeres Wachstum wird zurzeit nur durch den Mangel an qualifizierten Beratertalenten begrenzt.“ Dabei ist die Einstellungsbereitschaft in der Branche hoch: Circa 80 Prozent der größeren Unternehmensberatungen planen für 2018 sowohl zusätzlich Juniorberater direkt von den Hochschulen als auch Seniorberater mit Berufserfahrung einzustellen. Bei den mittelgroßen Marktteilnehmern wollen zwei Drittel neue Jobs für Senior- und Juniorberater schaffen.
Die deutsche Wirtschaft, aber auch der Öffentliche Sektor, reagiert mit der vermehrten Nachfrage nach Consultingleistungen auf die vielfältigen Veränderungsanforderungen auf Wirtschafts- und Verwaltungsebene. Taktgeber ist dabei die laufende digitale Transformation. „Die vor einigen Jahren ausgerufene Reifephase im Consulting mit niedrigen einstelligen Wachstumsraten hat sich als falsch herausgestellt“, so Strehlau. Im Trendthesen-Teil der Marktstudie gaben 93 Prozent der Marktteilnehmer an, dass Beratungsprojekte mit Digitalisierungshintergrund ein wesentlicher Wachstumstreiber bleiben werden. So sollen zum Beispiel Projekte mit den Klienten, in denen die Themen Big Data und Datenanalyse im Mittelpunkt stehen, weiter ausgebaut werden (Zustimmung: 95 %). In diesem Handlungsfeld erwarten die Consultants allerdings in den kommenden Jahren spürbare Konkurrenz durch bereits bestehende oder neue Wettbewerber, zum Beispiel Online-Plattformen (Zustimmung: 92 %).
Auch die Wachstumsprognosen der Studienteilnehmer für die einzelnen Beratungsfelder unterstreichen, dass die Klienten verstärkt die Unterstützung von Consultants beim digitalen Wandel suchen. Für die Beratungsfelder Changemanagement (Prognose 2018: + 9,9 %), Customer Relationship Management/Vertrieb (Prognose 2018: + 9,9 %) und Business Development/Innovation (Prognose 2018: + 8,8 %) wird eine starke Nachfrage erwartet. Das Thema Datenschutz und -sicherheit (Prognose 2018: + 9,5 %) sorgt weiterhin wegen der neuen Datenschutzgrundverordnung (gültig ab 25.5.2018) für höheren Beratungsbedarf bei den Unternehmen.
Für das Geschäftsjahr 2018 haben 78 Prozent der Marktteilnehmer eine positive Wachstumsprognose abgegeben. Bei den großen Unternehmensberatungen liegt der Anteil bei knapp 90 Prozent. Die Consultants erwarten aus den Branchen Professional Services (Wachstumsprognose 2018: + 9,7 %), Healthcare (Wachstumsprognose 2018: + 9,6 %) sowie der Chemie-/Pharma (Wachstumsprognose 2018: + 9,4 %) eine besonders starke Nachfrage. Positiv ist aber auch das erwartete Nachfrageverhalten traditionell besonders bedeutsamer Klientenbranchen für das Consultinggeschäft: Konsumgüterindustrie (Wachstumsprognose 2018: + 9,3 %), Maschinenbau (Wachstumsprognose 2018: + 9,0 %), Handel (Wachstumsprognose 2018: + 8,9 %), Kreditinstitute (Wachstumsprognose 2018: + 8,6 %) sowie Automotive (Wachstumsprognose 2018: + 8,5 %) liegen oberhalb des für das laufende Jahr prognostizierte Branchenwachstum von + 8,4 Prozent.
Kennzahlen und Studienmethodik: 2017 arbeiteten in Deutschland rund 118.000 Unternehmensberater (+ 2,3 %). Insgesamt waren etwa 143.000 Mitarbeiter in der Consultingbranche beschäftigt. Grundlage der BDU-Branchenstudie „Facts & Figures zum Beratermarkt 2018“ ist eine Marktbefragung im Dezember 2017 bis Januar 2018, an der sich gut 500 Unternehmensberatungen aus der gesamten Consultingbranche beteiligt haben. Befragt wurden ausschließlich Marktteilnehmer mit einem substanziellen Anteil in der klassischen Management- und IT-Beratung.
Quelle: Presseportal.de