Im Landhaus in St. Pölten kam es am 28. November, zur Unterzeichnung des neuen Beschäftigungspaktes für Niederösterreich. Insgesamt werden von den beteiligten Partnern in den Jahren 2018 bis 2020 rund 1,3 Milliarden Euro investiert. Das haben heute Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner, Landesrat Karl Wilfing, Landesgeschäftsführer Karl Fakler (Arbeitsmarktservice NÖ), Landesstellenleiter Manfred Rötzer (Sozialministeriumservice NÖ), Präsidentin Sonja Zwazl (Wirtschaftskammer NÖ), Präsident Markus Wieser (Arbeiterkammer NÖ), Präsident Thomas Salzer (Industriellenvereinigung NÖ), Präsident Johann Heuras (Landesschulrat Niederösterreich) und Präsident Alfred Riedl (NÖ Gemeindebund) im Zuge einer Pressekonferenz bekannt gegeben.
„Zu den wichtigsten Dingen im Leben gehört ein guter und fair bezahlter Job“, sagte Landeshauptfrau Mikl-Leitner eingangs. Das Thema Arbeitsplätze sei ihr daher ein ganz wichtiges Anliegen, und man sei dabei in Niederösterreich „sehr gut unterwegs“. So seien im Jahr 2016 im Jahresdurchschnitt an die 600.000 Beschäftigte in Niederösterreich verzeichnet worden. Im heurigen Jahr verzeichne man das stärkste Beschäftigungsplus seit zehn Jahren, so Mikl-Leitner. Darüber hinaus gebe es eine sinkende Arbeitslosigkeit, mit Ende Oktober sei die Zahl der Arbeitslosen im Vergleich zum Vorjahr um 6,3 Prozent zurückgegangen. „Die Auftragsbücher sind voll“, stellte die Landeshauptfrau mit Blick auf das Wirtschaftswachstum fest. Für 2017 werde ein überdurchschnittliches Wachstum von 2,9 Prozent erwartet.
Der Beschäftigungspakt 2018 bis 2020 sei „in enger Zusammenarbeit aller Sozialpartner“ entstanden, betonte die Landeshauptfrau. Das gemeinsame Ziel sei, Beschäftigung zu erhalten und neue Beschäftigung zu schaffen. Es gehe daher um „konkrete Projekte, damit die Menschen in Beschäftigung bleiben können und Arbeitslose wieder in den Arbeitsmarkt integriert werden“, so Mikl-Leitner. Ein wichtiges Instrument sei auch der Fachkräftemonitor, der etwa zeige, dass 2030 rund 34.000 Fachkräfte weniger zur Verfügung stehen als heute. „Das ist für uns ein klarer Auftrag, jetzt Fachkräfte auszubilden“, betonte sie. Dazu brauche es konkrete Maßnahmen, „und wir müssen Bewusstsein schaffen, dass die Lehre ein guter Boden für die Karriere und für einen zukunftsträchtigen Arbeitsplatz ist“, so die Landeshauptfrau: „Es braucht beides: Master und Meister.“
In Summe stünden nun von 2018 bis 2020 im Zuge des Beschäftigungspaktes 1,3 Milliarden Euro für arbeitsmarktpolitische Maßnahmen bereit, fasste sie zusammen: „Alleine im nächsten Jahr sind es 535 Millionen Euro.“ 21 konkrete Maßnahmen seien ausgearbeitet worden, darunter Initiativen wie das Nachholen von Pflichtschulabschlüssen sowie zahlreiche Möglichkeiten der Aus- und Weiterbildung.
Es gebe eine Rekord-Beschäftigung, aber man habe auch die Aufgabe, „jenen zu helfen, die noch von Arbeitslosigkeit betroffen sind“, sagte Karl Wilfing in seiner Stellungnahme. Besonders verwies er auf die aktuelle Maßnahme „Arbeit on tour“, mit der man über 12.000 Menschen erreichen habe können. 1.500 Weiterbildungsgespräche seien in diesem Rahmen geführt worden. Sehr erfolgreich sei auch die „Lange Nacht der Weiterbildung“ gewesen, betonte er: „Wir hatten in 18 Gemeinden rund 10.000 Besucherinnen und Besucher.“
Einen „Dank an alle Partner“ richtete Karl Fakler. Der Beschäftigungspakt für 2018 bis 2020 falle „in eine Phase, in der wir versuchen, Chancen zu nutzen“, meinte er: „Die Jahre 2018, 2019 und 2020 sind solche, in denen die Wirtschaft wächst und die Arbeitslosigkeit sinkt. Es sind Jahre, in denen wir eine steigende Nachfrage nach Arbeitskräften haben.“ Auch Manfred Rötzer vom Sozialministeriumsservice bedankte sich „bei allen Vertragspartnern“, der Beschäftigungspakt sei „einzigartig“.
Quelle: APA Ots