Österreich erreicht im internationalen „Sustainable Economic Development Assessment“ (SEDA) der Boston Consulting Group (BCG) unter 162 Ländern den 4. Platz. Damit erzielt Österreich das beste Ergebnis seit Bestehen des Index (2012). Vor Österreich können sich nur Norwegen – wie 2016 auf Platz 1 –, die Schweiz und die Niederlande platzieren.
„Österreich liegt in nahezu allen Bereichen über dem EU-Schnitt und erreicht damit diese Spitzenplatzierung“, sagt BCG Partner Hannes Pichler. „Ein Grund für das erneut sehr gute Ergebnis: Österreich versteht es in besonderer Weise, die starke Wirtschaftsleistung auch in Wohlergehen für die Bevölkerung umzuwandeln.“
Der Index „Sustainable Economic Development Assessment“ zeigt, dass Österreich gut bei Bildung und Arbeitsmarkt durch hohe Ärztedichte und hohe Beschäftigungsquote abschneidet. „Die Wirtschaftsleistung geht hierzulande auch mit hoher Lebensqualität einher“, so Hannes Pichler.
Westeuropäische Länder dominieren Top 10
Die Top 10 des diesjährigen SEDA-Indexes belegen fast ausschließlich westeuropäische Länder: neben der genannten Spitzengruppe noch Finnland, Island und Belgien. Ansonsten gelingt es nur noch der chinesischen Sonderverwaltungszone Hong Kong (Platz 6), sich im Top-Segment zu platzieren.
Andere Industriestaaten landen zum Teil deutlich hinter Österreich: Deutschland hat mit Österreich gegenüber 2016 Plätze getauscht und liegt auf Rang 5, Dänemark auf Rang 7 (2016: 6. Platz) und Schweden auf Platz 11 (zuvor 10. Platz). Die USA kommen in diesem Jahr auf den 17. Platz (2016: 19. Platz), Großbritannien auf den 18. (zuvor 16.) und Frankreich auf den 21. Platz (zuvor 20.).
Österreich nutzt Wohlstand besonders effektiv für Wohlergehen
Die von BCG gemessene Lebensqualität eines Landes hängt nicht nur vom Wohlstand ab, sondern maßgeblich auch davon, wie effektiv Wirtschaftsleistung in Wohlergehen für die gesamte Bevölkerung umgewandelt wird. So weisen beispielsweise zwischen 2006 und 2016 Österreich, Frankreich, Großbritannien und Schweden ein ähnliches durchschnittliches Wirtschaftswachstum von bis zu einem Prozent jährlich auf. Aber von diesen Ländern ist es nur Österreich gelungen, aus diesem Wachstum auch überdurchschnittliche Verbesserungen bei der Lebensqualität zu erzielen.
„Hier zahlen sich besonders die Investitionen in Bildung und das Gesundheitssystem aus“, sagt BCG Partner Pichler. Verschlechterungen gab es laut SEDA im Umweltbereich bei der Luftqualität.
Der diesjährige SEDA-Report von BCG wirft einen besonderen Blick auf die Korrelation von Einkommensungleichheit und der Fähigkeit von Staaten, Wohlstand für das Wohlergehen der Bevölkerung zu nutzen. „Das Ergebnis ist eindeutig: Wo die Schere bei den Einkommen stark auseinanderklafft, gelingt es auch schlechter, den vorhandenen Wohlstand in entsprechende Lebensqualität umzuwandeln“, sagt Hannes Pichler.
Quelle: BCG