Interview mit den Zeitforschern Karlheinz GEISSLER & Franz J. SCHWEIFER.
Heute hat der Tag nur 23 Stunden, denn die Uhr wird zur Sommerzeit um eine Stunde vorgestellt. Das ändert im Prinzip nichts an der Zeit. Die ist immer da. Doch vielen Menschen scheint sie gerade jetzt davonzulaufen.
Von Deborah Darnhofer, Tiroler Tageszeitung, 26.03.2017
Die Armbanduhr, jene im Bad, im Wohnzimmerschrank, in der Küche und im Auto – nur die Uhr im modernen Alleskönner, dem Handy, stellt sich selbst um. Sommerzeit heißt Uhrenzeit. Die Zeiger werden (oder wurden) heute vorgestellt.
Nicht wenige ärgern sich darüber, weil ihnen eine wertvolle Stunde abhandenkommt. Dass sie im Herbst wieder zurückkehrt, das vergessen viele in ihrem Zeitstress. Denn noch mehr verzweifeln, weil ihnen die Zeit durch die Finger zu rieseln scheint wie Sand. Dabei ist sie immer präsent. So wie Sand in der Sanduhr. Kommt nicht weg, kommt nicht dazu. Die Zeit ist relativ und in großen Mengen vorhanden, gerade jetzt.
Heute müssen die Österreicher noch nie so wenig Stunden für ihren Lebenserhalt aufbringen, für die Nahrungsbeschaffung zum Beispiel. Trotzdem meinten mehr als die Hälfte der Österreicher bei einer Umfrage der Statistik Austria 2008/2009, dass sie sich mehr oder weniger häufig gehetzt und unter Zeitdruck fühlen. Wie kommt das? Wer hat an unserer inneren Uhr gedreht?
„Wir verwechseln andauernd Zeit und Uhr“, erklärt der Münchner Zeitforscher Karlheinz Geißler (72). „Wenn wir davon sprechen, keine Zeit zu haben, so reden wir wie von einem Hammer, von etwas, das wir in die Hand nehmen können. Doch das ist eine Illusion. Ich habe die Zeit nicht, ich bin die Zeit.“ Der emeritierte Wirtschaftspädagoge beschäftigt sich seit 30 Jahren mit der Zeit und hat seitdem keine Uhr am Armgelenk.
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