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Eine interessante Aufgabe mit entsprechendem Verantwortungs- und Entscheidungsspielraum, ein regelmäßiges Feedback sowie Gelegenheiten zur persönlichen Entwicklung motivieren weit mehr als Geld. Zu diesem Ergebnis kam der Berater Egon Zehnder International mit dem „International Executive Panel“, bei dem im Frühjahr bereits zum sechsten Mal Spitzenmanager aus aller Welt befragt wurden.

Im Vergleich zu den Ergebnissen der Vorjahre war ein Einstellungswandel bei den Befragten durchaus erkennbar. Raimund Steiner, Partner vom Wiener Egon Zehnder Büro, „ Zumindest für den Moment hat die Wirtschaftskrise die Einstellung der Führungskräfte dahingehend verändert, dass Werte, wie Work-Life-Balance, Job-Enrichment, Unternehmenskultur bis hin zu Arbeitsplatzsicherheit signifikant an Bedeutung gewonnen haben.“ So stand gerade bei den Befragten in Deutschland und der Schweiz die Sicherheit des Arbeitsplatzes besonders hoch im Kurs. Demgegenüber spielt genau in diesen Ländern die Risikobereitschaft keine große Rolle. Nur jeder dritte Manager in Deutschland verspürt Lust an der Verwirklichung ehrgeiziger Ziele und am Wettbewerb. In der Schweiz ist es sogar nur jeder siebente.

Auf die Frage nach den Spitzen-Gagen der Top Manager zeigte sich, dass Spitzenleistungen sich nicht von selbst verstehen. Ausnahme sind die Schweizer Manager. Diese finden, daß sie bereits so gut bezahlt würden, daß eine überdurchschnittliche Leistung selbstverständlich sei. International stimmte diesem Anspruch nur jeder dritte zu, in Deutschland sogar noch weniger.

Zu erkennen ist weiters verstärkt eine Tendenz, weg von Kurzfrist-Anreizen hin zu Vergütungssystemen, die längerfristige Handlungsorientierungen attraktiver machen. Trotz der veränderten Einstellungen ortet Dr. Steiner dennoch Handlungsbedarf in den Unternehmen, „ Die Gehaltskomponenten sind in der Praxis noch nicht differenziert genug, um der Komplexität und Nuanciertheit der Bedürfnisse umfänglich gerecht zu werden.“

(Erschienen in SUCCEED 10/2009)

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