Vier von fünf Firmen wollen ihre Entsendungskosten senken.
Die Anzahl der Auslandsmitarbeiter wollen sie nicht reduzieren.
Angesichts der weltweiten Finanzkrise planen 81 Prozent die Kosten der Auslandsentsendungen zu senken. Jedoch nur jedes fünfte Unternehmen weltweit kennt die Kosten, die seine entsandten Mitarbeiter verursachen. Klar sind hingegen die quantitativen Ziele: Im Schnitt wollen die Firmen ihre Kosten um knapp ein Achtel senken. Zu diesem Ergebnis kam das Prüfungs- und Beratungsunternehmen Ernst & Young in seiner kürzlich durchgeführten Studie „Global mobility effectiveness survey 2009“. Befragt wurden Manager von 155 Unternehmen aus allen wichtigen Branchen in den Regionen Europa, Nord- und Südamerika sowie Asien/Pazifik.
„Es ist erstaunlich, dass sich so viele Unternehmen mit diffusen Vorstellungen über einen Kostenblock begnügen, der in internationalen Konzernen beachtliche Ausmaße annehmen kann“, stellt Regina Karner, Partnerin von Ernst & Young Tax und Leiterin der Abteilung Human Capital fest.
Zu den stärksten Kostentreibern zählen die komplizierte Besteuerung und die Unterbringungskosten der Expatriates. Für die klare Mehrheit der befragten Unternehmen bedeutet die geplante Kostenreduktion allerdings nicht, die Anzahl der ins Ausland entsandten Mitarbeiter zu reduzieren. Möglichkeiten zur Kostensenkung sehen die Befragten in der effizienteren Gestaltung der praktischen Entsendeprozesse sowie in einer besseren Standortwahl. Aus der Sicht der Personalmanager liegen die größten Schwierigkeiten des Auslandsaufenthaltes in steuerlichen Fragen, den Einwanderungsprozeduren, Fragen nach Entgelt und Sozialleistungen, Wohn- und Schulproblemen sowie der Einhaltung der Konzernpolitik.
Doch die Auseinandersetzungen mit staatlichen Stellen wird in nächster Zukunft noch schwieriger werden, prognostiziert Karner: „denn als Folge sinkender Steuereinnahmen ändern manche Länder ihre Steuergesetze. Und die vielerorts steigende Arbeitslosigkeit wird auch zu schärferen Überprüfungen bei den Einwanderungsstellen führen.“
(Erschienen in SUCCEED 12/2009)