Diplom HygiagogInnen arbeiten mit dem Programm Pädiapraktik, welches aus Kindertuinapraktik und unterstützender Elternarbeit besteht. Durch die Taktile Kommunikation wird die Klassische Chinesische Medizin mit der Leibphänomenologie verbunden.
Die Herangehensweise in der Kindertuinapraktik ist eine phänomenologische: Durch sehen, hören, riechen und fühlen wird eine Zustandsanalyse der Kinder erstellt. Zum Beispiel anhand der Gesichtsfarbe des Kindes, Befragung der Kinder/Eltern über Schlaf-Wach-Rhythmus, Appetit, Durst, Tastung des Pulses und des Körpers. Die Ergebnisse werden in 8 Leitkriterien differenziert, dadurch können die Akupunkte, Grifftechniken und deren Reihenfolge nach den Prinzipien der 5 Elemente festgelegt werden.
Durch diese Art der Leibdifferenzierung und der daraus resultierenden Anwendungen kann sehr genau auf den jeweiligen Zustand des Kindes und seine Tagesverfassung eingegangen werden. Es kommt durch die gezielte Taktile Kommunikation zu einer besseren Reizverarbeitung und das Gedächtnis verbessert sich. Wachstum und Entwicklung werden gefördert und das Immunsystem des Kindes gestärkt.
Ein Vertreter der Neuen Phänomenologie ist Hermann Schmitz, der in seinem Konzept des Leiblichen Alphabets verschiedene körperliche Zustände zusammenfasst. Die Zustände des Leiblichen Alphabets zusammen ergeben den vitalen Antrieb: z.B. die Beschreibung der Atmung abwechselnd als Enge versus Weite; Spannung versus Schwellung. Weitere Zustände von Enge sind z.B.: Angst, starke Konzentration und Zustände von Weitung sind: Freude, Erleichterung und angenehme Müdigkeit. Kinder schlafen am besten mit einem Einschlafritual ein: Zuerst braucht es eine Enge im Sinne von getragen und gehalten sein, dann kann das Kind völlig entspannt in die Weite des Schlafes gleiten.
Wir beziehen uns u.a. auf die Leibhaftigkeit des Erinnerns: Erinnern ist von leiblichen Momenten begleitet. Wir erinnern uns an Gerüche, Gefühle, Stimmungen, Farben. „Wenn mir etwas „spürbar nahe gegangen ist“ kann ich mich sehr gut daran erinnern und es wieder abrufen. Die Erinnerung ist subjektiv für mich bedeutsam und wird Teil meiner leiblichen Identität“. („Leib, Körper, Identität“ Robert Gugutzer, 2013)
Der leibliche Zugang in der Pädiapraktik wirkt sich besonders auf die affektive und kommunikative Entwicklung des Kindes aus und dadurch werden die psychomotorischen und kognitiven Lernziele unterstützt. Das gilt für alle Kinder, ganz besonders aber auch für Kinder mit besonderen Bedürfnissen.
„Das Kind macht auf Basis seiner leiblichen Kompetenzen vielfältige Lernerfahrungen, die es erst später, im Laufe seiner kognitiven Entwicklung sprachlich und reflexiv einholen kann.“ (Klaudia Schultheis in „Leiblichkeit und Lernen. Zur anthropologischen Grundlegung eines pädagogischen Lernbegriffs“ 1998)
Durch unseren taktilen und kommunikativen Weg in der Pädiapraktik fördern wir die leibliche Identität des Kindes.
Autorin: Irene Wimmer – Diplom Hygiagogin, MP, Pädagogin
Tel: 0043 (0)699 158 25 249 oder irene.wimmer@physikopraktik.com
Info: Kindertuina-Seminare für Eltern
Mama – Papa – Kind: Gemeinsam Gesundheitskompetenzen entwickeln
In unseren Elternseminaren lernen sie, ihr natürliches Gespür für Ihr Kind in einen neuen Kontext zu stellen. Die taktile Kommunikation eröffnet eine andere Wahrnehmung und daraus ergeben sich bestimmte Handlungsmöglichkeit (z.B. Grifftechniken, Akupunkturzonen). Wenn Sie die ersten Zeichen einer Veränderung bei ihrem Kind wahrnehmen, wie z.B. Verschleimung, viel oder wenig Urin etc., haben sie die Möglichkeit ausgleichend einzugreifen. Sie übernehmen mit ihrem Kind Verantwortung und entwickeln gemeinsam Gesundheitskompetenz.
4 Wochenend-Module: Grifftechniken und Zonen, Funktionskreislauf und Wirkung, Tastungen, Anwendung nach Dringlichkeit, einfache Analyse und Differenzierung, Aufbau einer Anwendungsstrategie u.a.
Aus- und Weiterbildung Pädiapraktik siehe www.physikopraktik.com