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Der exzessive Smartphone/Tablet/Laptop-Gebrauch führt bei 20 Prozent der Befragten sogar zu Stress mit der Partnerin beziehungsweise dem Partner

In einer repräsentativen Umfrage von meinungsraum.at in Zusammenarbeit mit Radio Wien im Juni mit 500 österreichischen Erwerbstätigen gab jeder Fünfte an, das Firmenhandy auch in den Urlaub mitzunehmen. Christian Hintermayer, Studienleiter von meinungsraum.at: „“Besonders Männer in Führungspositionen und Selbständige tendieren dazu, das Firmentelefon mitzunehmen. Generell ist ein sehr großer Anteil (79%) der Österreicher auch im Urlaub erreichbar, nur 21 Prozent der Befragten lesen im Urlaub nie berufliche Nachrichten.““ 42 Prozent der Österreicher lesen einmal täglich oder sogar öfter berufliche Mails, SMS oder Whatsapp-Nachrichten. Rund 28 Prozent beantworten diese auch noch am selben Tag. Beim Telefonieren ist der Anteil deutlich geringer: nur 13 Prozent telefonieren im Urlaub beruflich mindestens einmal täglich. Überraschenderweise fühlen sich dadurch nur 32 Prozent der Umfrageteilnehmer gestresst, die Hälfte sieht die Erreichbarkeit im Urlaub eher entspannt.

Erreichbarkeit des Chefs hat Einfluss

Die Studie zeigt zudem, dass der Chef die Urlaubskultur im Unternehmen prägt. Ist der Vorgesetzte im Urlaub rund um die Uhr erreichbar, sind 86 Prozent der jeweiligen Mitarbeiter zumindest im Notfall für die Firma erreichbar. Hintermayer: „“Unter den Österreichern, bei denen der Chef unter keinen Umständen erreichbar ist, sind es dagegen nur 63 Prozent. Die Erreichbarkeit des eigenen Chefs hat daher unweigerlich Einfluss auf die eigene Erreichbarkeit. Führungskräfte sollten sich dieser Vorbildwirkung bewusst sein.““

Erschreckend ist, dass es bei 64 Prozent der Österreicher in der Firma keine klaren Regeln bezüglich der Erreichbarkeit im Urlaub gibt. Nur zwölf Prozent geben an, im Urlaub laut Firmenvorgaben zumindest im Notfall erreichbar sein zu müssen, elf Prozent hingegen dürfen nach den Anordnungen des Unternehmens nicht im Urlaub auf Firmenanfragen reagieren. Solche Regeln zur Nicht-Erreichbarkeit haben aber wenig Auswirkung in der Praxis: von denen, die angeben, nicht im Urlaub erreichbar sein zu dürfen, lesen 42 Prozent zumindest einmal am Tag berufliche Nachrichten, 14 Prozent nehmen ihr Firmenhandy in den Urlaub mit. Hintermayer: „“Solche Verbote sollen vor allem der Burnout-Prophylaxe dienen, scheinen de facto aber kaum Wirkung zu zeigen. Auch Urlaubs-Vertretungen haben wenig Einfluss auf die Erreichbarkeit.““

Die Mehrheit kommt im Urlaub nicht von Smartphone und Laptop los

31 Prozent der Österreicher verbringen auch im Urlaub täglich bis zu einer Stunde mit dem Smartphone, Tablet oder Laptop. Elf Prozent sogar bis zu drei Stunden. Nur vier Prozent der Befragten nehmen keines dieser Geräte in den Urlaub mit. Exzessiver Smartphone/Tablet/Laptop-Gebrauch führt jedoch oft zu Problemen: 20 Prozent geben an, deswegen schon Stress mit dem Partner oder der Partnerin gehabt zu haben. Weitere 20 Prozent litten unter Schlafmangel oder Übermüdung. Auch „Gereiztheit“ (18%) und „Unruhe“ (17%), eine „Vernachlässigung der Pflichten“ (16%) und „Kopfschmerzen“ (15%) treten relativ häufig als Folge auf. Hintermayer: „“Die Studie zeigt, dass die Digitalisierung auch das Urlaubsverhalten der Österreicher beeinflusst. Oft führt das jedoch eher zu Stress, als zu Entspannung. Man sollte sich lieber zwei Mal überlegen, ob man den Laptop nicht besser zuhause lässt, dann steht einem erholsamen Urlaub nichts mehr im Wege.““

Quelle: APA Ots

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