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Auch im zweiten Pandemiejahr haben viele Menschen die Krisenzeit genutzt, um mit kostenfreien Onlinekursen ihre Digitalisierungs-Kenntnisse zu erweitern. Wie das Hasso-Plattner-Institut meldet, lagen 2021 auf seiner Internet-Plattform openHPI die Zahlen der Lernenden um rund zwölf Prozent und die der Kursanmeldungen um 16 Prozent über den Vorjahreswerten. Im ersten Corona-Jahr 2020 waren die Zuwachsraten gegenüber 2019 mehr als doppelt so hoch gewesen. Auf die stärkste Nachfrage in diesem Jahr stießen nach Angaben des Instituts Gratiskurse zum praktischen Einsatz von Künstlicher Intelligenz, zu Bedrohungen durch Schadsoftware und zu vertraulicher Kommunikation im Internet. Für 2022 kündigt das HPI ein vertieftes Programm solcher Massive Open Online Courses (MOOC) an.

„Nach wie vor investieren sehr viele Menschen daheim, im Büro und unterwegs Zeit in ihre individuelle Aus- und Weiterbildung“, stellt HPI-Direktor Professor Christoph Meinel fest. Dabei stehe die Aneignung und Auffrischung digitalen Grundwissens im Vordergrund: „Soziales Online-Lernen auf openHPI ist für die meisten eine sehr sinnvolle Möglichkeit, sich durch die schwierige Krisenzeit zu manövrieren, in der die Pandemie den normalen Aktionsradius im Berufs- und Privatleben begrenzt“, so der Informatikprofessor.

Im Corona-Jahr 2021 habe es zudem wieder hohe Aktivität in den Diskussionsforen von openHPI gegeben. Allein in den fünf nachfragestärksten Kursen gab es insgesamt fast 4.000 Diskussionsbeiträge. Offenbar wachse in Zeiten, in denen man persönlich nur selten oder gar nicht zusammenkommen könne, der Bedarf an virtuellem Austausch beim E-Learning, betont Meinel.

openHPI-Technologie auch in Lernplattformen von WHO und SAP

Das von dem Potsdamer Wissenschaftler geleitete Institut bietet kostenlose Onlinekurse zu Digitalisierung, Digital Health und anderen Innovations-Themen bereits seit 2012 auf openHPI an – für interessierte Laien genauso wie für Expertinnen und Experten. Damit ist das HPI unter Europas Wissenschaftsinstitutionen der Pionier in Sachen flexiblen digitalen Lernens. Mehr als 288.000 Personen haben auf openHPI bereits über eine Million Kurseinschreibungen vorgenommen.

Die E-Learning-Technologie des Instituts nutzen mittlerweile zum Beispiel auch die Weltgesundheitsorganisation WHO, der Softwarekonzern SAP und andere Unternehmen und Institutionen, um in kurzer Zeit sehr viele Menschen zu schulen. Allein die Weltgesundheitsorganisation konnte mittlerweile mehr als sechs Millionen Kurseinschreibungen auf ihrer Online-Lernplattform OpenWHO verzeichnen.

Fünf attraktivste openHPI-Kurse 2021: Allein 33.000 Einschreibungen

Auf seiner eigenen IT-Lernplattform openHPI 2021 hat das Potsdamer Institut bei den folgenden fünf Onlinekursen das stärkste Interesse der Internetnutzer registriert:

Die fünf attraktivsten Kurse auf der Lernplattform openHPI im Jahr 2021 waren:

Platz 1: Confidential Communication in the Internet ( 6.982 Einschreibungen)

Platz 2: Cyberthreats by Malware (6.948 Einschreibungen)

Platz 3: Computeranatomie – Ein Blick ins Innere deines Rechners (6.596 Einschreibungen)

Platz 4: Künstliche Intelligenz und Maschinelles Lernen in der Praxis (6.418 Einschreibungen)

Platz 5: A Step-by-Step Introduction to Process Mining (6.074 Einschreibungen)

Stand: 17. Dezember 2021

Wie alle übrigen Angebote sind diese Kurse auch weiterhin im openHPI-Archiv fürs Selbststudium zu nutzen, dann aber nicht mehr mit der Möglichkeit, Prüfungen zu absolvieren und ein Zeugnis zu erhalten.

Nachfrage-Boom auch bei E-Learning für Lehrkräfte

„Nicht nur auf unserer eigenen, für IT-Einsteiger und Experten gedachten Bildungsplattform openHPI, sondern auch bei unserem Projekt der Lehrkräftefortbildungs-Plattform Lernen.cloud haben wir 2021 einen starken Nachfrageschub erlebt“, berichtet Institutsleiter Meinel. Unter Deutschlands Lehrkräften nehme das Interesse an moderner digitaler Fortbildung sehr zu, so der HPI-Direktor. Wie sein Institut mitteilt, hat Lernen.cloud mittlerweile die 30.000. Anmeldung registriert.

„Vor allem in Krisenzeiten, in denen Pädagoginnen und Pädagogen vom Besuch herkömmlicher Präsenzveranstaltungen absehen wollen oder müssen, bewährt sich unser Ende 2019 eingerichtetes Online-Fortbildungsangebot“, sagte HPI-Direktor Professor Christoph Meinel in Potsdam. Lehrkräfte, aber auch Schülerinnen und Schüler sowie deren Eltern finden auf der innovativen, offenen Plattform Lernen.cloud Tipps für den schnellen Einstieg in die Arbeit mit digitalen Lern- und Arbeitsumgebungen.

Die Online-Fortbildungen der Plattform ergänzten andere Angebote sinnvoll, da sie mehr Pädagoginnen und Pädagogen erreichten als Präsenzveranstaltungen sowie zeit- und ortsunabhängig seien, so der Potsdamer E-Learning-Experte. Er und sein Team hatten 2016 mit Unterstützung der Bundesregierung auch das Projekt „HPI Schul-Cloud“ gestartet. Sie kommt aktuell in 67 Deutschen Auslandsschulen weltweit und seit August 2021 als „dBildungscloud“ in den Bundesländern Niedersachsen, Brandenburg und Thüringen und zahlreichen Schulen der anderen Bundesländer erfolgreich zum Einsatz.

Hintergrund zur interaktiven Bildungsplattform openHPI

Seine interaktiven Internetangebote hat das Hasso-Plattner-Institut als Pionier unter den europäischen Wissenschafts-Institutionen am 5. September 2012 gestartet – auf der Plattform https://open.hpi.de. Sie bietet seitdem einen Gratis-Zugang zu aktuellem Hochschulwissen aus den sich schnell verändernden Gebieten der Informationstechnologie und Innovation. Das geschieht bislang hauptsächlich auf Deutsch und Englisch. Im Herbst 2017 hat openHPI aber erstmals auch die Online-Übersetzung und Untertitelung eines Kurses in elf Weltsprachen angeboten. Mittlerweile wurden auf openHPI mehr als eine Million Kurseinschreibungen registriert. Gut 288.000 Personen aus 180 Ländern gehören auf der Plattform zum festen Nutzerkreis. Er wächst täglich. Für besonders erfolgreiche Teilnehmer an seinen „Massive Open Online Courses“, kurz MOOCs genannt, stellte das Institut bisher gut 114.000 Leistungsnachweise aus. Die openHPI-Jahresprogramme umfassen jeweils zahlreiche Angebote für IT-Einsteiger und Experten. Auch die in der Vergangenheit angebotenen gut 90 Kurse können im Selbststudium nach wie vor genutzt werden – ebenfalls kostenfrei. Studierende können sich für das Absolvieren von openHPI-Kursen jetzt auch Leistungspunkte an ihrer Universität anrechnen lassen. Wer sich Videolektionen aus den Kursen unterwegs auch dann anschauen will, wenn keine Internetverbindung gewährleistet ist (etwa im Flugzeug), kann zudem die openHPI-App für Android-Mobilgeräte, iPhones oder iPads nutzen. Partnerplattformen, die mit derselben Lerntechnologie arbeiten, sind neben openSAP und OpenWHO zum Beispiel auch KI-Campus, eGov-Campus und Kommunalcampus

Quelle: Presseportal.de

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