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153 Jugendliche konnten bereits in ein Arbeitsverhältnis, eine weiterführende Ausbildung oder Lehrstelle vermittelt werden

„1.000 Chancen für 1.000 Jugendliche“: Mit diesem Ziel wurde im Sommer 2016 „StartWien – Das Jugendcollege“ ins Leben gerufen. An zwei Standorten mit je 500 Plätzen werden nicht mehr schulpflichtige Jugendliche und junge Erwachsene zwischen 15 und 21 Jahren in einem modularen System für den Einstieg in eine weiterführende Schule oder berufliche Ausbildung vorbereitet. Seit dem Start haben bereits 1.268 Jugendliche das Bildungs- und Beratungsangebot des Jugendcolleges genutzt. Am Montag wurde das einjährige Bestehen mit einem großen Fest mit rund 500 Jugendlichen und allen ProjektpartnerInnen in der Volkshochschule Rudolfsheim-Fünfhaus gefeiert.

„Das Jugendcollege ist ein Vorzeigeprojekt und steht beispielgebend für den Wiener Weg in der Integrationspolitik. Durch die Zusammenarbeit vieler Partnerinnen und Partner und mit viel Expertise und Erfahrung wurde ein maßgeschneidertes Bildungsangebot geschaffen, das sich an den Bedürfnissen der Jugendlichen orientiert und ihnen neue Chancen und Perspektiven bietet. Ich bin überzeugt, dass das Jugendcollege die Jugendlichen unterstützt, bald auf eigenen Beinen zu stehen“, sagte Integrationsstadtrat Jürgen Czernohorszky.

„Für die Wiener „Integration ab Tag 1“ ist das Jugendcollege ein ganz wichtiger Baustein, weil es Jugendlichen und jungen Erwachsenen eine Perspektive für ihre Zukunft in der Stadt bietet. Das Schließen der Lücke zwischen Schulpflicht und Arbeitsmarktmaßnahme ist ein Beitrag zur raschen Integration von Flüchtlingen. Ich bin beeindruckt von den Teilnehmerinnen und Teilnehmern, die alle engagiert lernen und ihren Weg machen“, so Sozialstadträtin Sandra Frauenberger.

“Mit dem Jugendcollege hat Wien einen weiteren bedeutenden Schritt in Richtung Integration von Anfang an gesetzt. Gerade junge Menschen, die nicht mehr schulpflichtig sind, und nach Österreich kommen, haben einen besonders schweren Stand. Mit der Ermöglichung von Aus- und Weiterbildung schafft das Jugendcollege Perspektiven. Das ist der richtige Ansatz, denn so stärken wir die Potenziale der Jugendlichen“, betonte Staatssekretärin Muna Duzdar.

153 Jugendliche konnten bereits in ein Arbeitsverhältnis, eine weiterführende Ausbildung oder Lehrstelle vermittelt werden

Durchschnittlich bleiben die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Jugendcolleges rund 215 Tage an den beiden Standorten in der Buchengasse und der Spitalgasse. Freigewordene Plätze im Jugendcollege werden kontinuierlich nachbesetzt: Sobald Jugendliche das Jugendcollege verlassen, werden über monatliche Clearings neue TeilnehmerInnen aufgenommen. Seit Projektstart konnten bereits 153 Jugendliche erfolgreich in ein Arbeitsverhältnis, eine weiterführende Ausbildung oder Lehrstelle vermittelt werden.

Mehrere Jugendliche konnten zum Beispiel durch eine Kooperation im Lebensmittelhandel eine Lehre beginnen. Unter den erfolgreich Vermittelten sind auch Bäckerlehrlinge, Bürokaufmannlehrlinge und Personen, die eine Kranken- und Gesundheitspflegeausbildung beginnen.

Bildungsangebote für Jugendliche im StartWien – Das Jugendcollege

Das Kursangebot im „StartWien – Das Jugendcollege“ umfasst die Kernmodule Basisbildung (Mathematik, Englisch, Informations- und Kommunikationstechnologien) und Deutschmodule. Darüber hinaus gibt es Spezialmodule (z. B. Natur, Gesundheit und Soziales, kritische Partizipation, Peer-Dolmetsch und Werkstätte), die je nach Stufe, Vorkenntnissen und schulischen bzw. beruflichen Bildungszielen kombiniert werden. Modulbegleitende Angebote, wie sozialintegrative Aktivitäten, Bildungs- und Berufsberatung sowie Unterstützungsangebote runden das Angebot ab. Alle acht Wochen wechselt der Stundenplan der TeilnehmerInnen und ermöglicht somit eine höhere Flexibilität und Individualisierung der Ausbildung.

Bildungsprojekt finanziert durch Mittel der Stadt Wien, des AMS und des Europäischen Sozialfonds

Für das Jugendcollege wurden im ersten Jahr sechs Millionen Euro eingesetzt, wovon die Hälfte aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds (ESF), die andere Hälfte aus Mitteln der MA 17 – Integration und Diversität, des AMS Wien und des FSW Wien finanziert wurde. Ein Bieterkonsortium bestehend aus neun PartnerInnen (Die Wiener Volkshochschulen GmbH, WUK-Verein zur Schaffung offener Kultur-und Werkstättenhäuser, Caritas, Integrationshaus, Interface Wien, abz*austria, equalizent, Verein Vielmehr für alle!, BPI der ÖJAB) mit der VHS Wien als Leadpartnerin führt das Jugendcollege an den beiden Standorten. Der Wiener ArbeitnehmerInnen Förderungsfonds (waff) organisiert als „zwischengeschaltete Stelle“ den Einsatz von ESF-Mitteln für wichtige Arbeitsmarktprojekte in Wien.

Jugendcollege ist „wichtigste bildungs- und arbeitsmarktpolitische Initiative 2016“

„Mit der Basisbildung ist es wie mit einem Zug: Wer den Anschluss versäumt kann sein Ziel nicht erreichen, egal wie nah oder fern es ist. Daher bedeutet das Sofort-Einsteigen, Förderbedarf-Abklopfen und das Aufnehmen einer Lerntätigkeit die Chancenmaximierung für Gesellschaft und Schutzsuchende“, so Herbert Schweiger, Geschäftsführer der Lead-Partnerin VHS Wien.

Für waff-Geschäftsführer Fritz Meißl ist das Jugendcollege „die wichtigste bildungs- und arbeitsmarktpolitische Initiative, die 2016 umgesetzt worden ist. Als fixer Bestandteil der Wiener Ausbildungsgarantie, die junge Menschen für einen guten Start in den Beruf unterstützt, ist es auch nicht mehr wegzudenken. Junge Menschen, die sich in einer sehr schwierigen Lebenssituation befinden, bekommen echte Zukunftsperspektiven und damit eine zentrale Grundlage für eine später erfolgreiche Integration in den Arbeitsmarkt. Das Jugendcollege ist außerdem ein hervorragendes und richtungsweisendes Beispiel, wie die Mittel des Europäischen Sozialfonds sinnvoll eingesetzt werden können.“

„Das Jugendcollege ist österreichweit einzigartig. Lerninhalte werden verknüpft mit wichtiger Orientierung zum Leben in Österreich, die Tagesstruktur gibt den Teilnehmerinnen und Teilnehmern Halt und eine Perspektive. Das ist gerade für junge Menschen im Asylverfahren, die nur sehr eingeschränkte Beschäftigungsmöglichkeiten haben, wichtig. Nach einem Jahr können wir sagen: Das Jugendcollege ist ein Aushängeschild im Wiener Modell zu Integration ab Tag eins“, betont Peter Hacker, Geschäftsführer des Fonds Soziales Wien.

„Mit unserem StartWien Programm unterstützen wir, als zuständige Magistratsabteilung für Integration und Diversität, Flüchtlinge von Anfang an. Ich freue mich, dass es mit StartWien – Das Jugendcollege seit einem Jahr ein Programm für 1.000 engagierte junge Menschen gibt, das speziell auf ihre Bedürfnisse zugeschnitten ist. Damit leistet die Stadt Wien einen wichtigen Beitrag zur Unterstützung jener, die die Zukunft unserer Stadt mitgestalten werden“, sagt Ursula Struppe, Abteilungsleiterin der MA 17– Integration und Diversität.

Petra Draxl, Geschäftsführerin des AMS Wien, ergänzt: „Nach einem Jahr sehen wir nun sehr deutlich, dass der Bedarf für dieses Jugendcollege tatsächlich riesig war: Denn für ihre weitere Bildungs-und Erwerbskarriere brauchen junge Geflüchtete nicht nur Deutschkenntnisse, sondern auch die Basisfertigkeiten, die in Österreich am Ende der Pflichtschule stehen. Das Jugendcollege schlägt sehr erfolgreich die Brücke zwischen den mitgebrachten Vorkenntnissen der jungen Menschen und ihrem österreichischen Bildungsweg.“

Quelle: APA Ots

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