Die Basis einer steilen internationalen Karriere mit entsprechender Gehaltsentwicklung ist immer mehr eine Managementausbildung an einer renommierten internationalen Business School. Die Auswahl ist hier jedoch gar nicht so einfach.
Doch, Karriere ist planbar – auch wenn nicht bis ins kleinste Detail. Aber was zweifellos zum Karriereerfolg beiträgt, sind einerseits das Wissen auf höchstem Niveau sowie andererseits der Erfahrungsaustausch der internationalen Teilnehmer aus verschiedenen Branchen. Nicht zu unterschätzen ist auch das Netzwerk, das schon so manchen Karriereschritt beschleunigt hat. Im Management zählt nach wie vor der MBA zu den am häufigsten nachgefragten Managementausbildungen.
Während der Professional MBA betriebswirtschaftliches Grundlagenwissen mit einer funktions- oder branchenspezifischen Spezialisierung verbindet und sich an jüngere Zielgruppen richtet, ist der Executive MBA an einer allgemeinen Managementperspektive orientiert und wendet sich an Topmanager internationaler Unternehmen und Organisationen.
In der Frage nach der Auswahl des passenden Programms geben Rankings eine erste Orientierung. Zu den führenden Rankings zählen die Vergleiche von Financial Times, Business Week, Wallstreet Journal und Economist.
Die Financial Times nimmt seit Jahren auch die führenden Executive MBAProgramme unter die Lupe und veröffentlicht die weltbesten 100 EMBAProgramme.
Untersucht werden dabei u. a. die Qualität der Absolventen, der Institution, des Programms sowie der Forschungsressourcen.
Für die Bewertung der Qualität bei den Absolventen werden Faktoren wie die Einkommens- und Karriereentwicklung nach Beendigung des Programms sowie die Praxiserfahrung herangezogen.
Großes Geld
Das EMBA-Programm, das zum dritten Mal in Folge den ersten Platz unter den weltbesten Ausbildungen für Topmanager belegt, ist das Kellogg-HKUST Executive MBA (EMBA)-Programm. Die elitäre Weiterbildung ist ein gemeinsames Programm der Kellogg School of Management, der Northwestern University (Kellogg) und der Hong Kong University of
Science and Technology’s School of Business and Management (HKUST Business School). Überdurchschnittlich ist die Karriereentwicklung der Absolventen: So erzielen sie ein Jahreseinkommen von 419.416 US-Dollar, was einem Einkommensanstieg von rund 63 Prozent im Vergleich zu ihrem Gehalt vor der Ausbildung entspricht. „Das Programm zieht hochkarätige Manager der oberen Führungsebene aus aller Welt an, die ihre Karriere noch einen Schritt weiter bringen möchten“, beschreibt Steven DeKrey, Senior Associate Dean der HKUST Business School, die Anforderungen seiner Teilnehmer an das Programm.
Einen noch höheren prozentuellen Einkommensanstieg erzielten die Absolventen der Stockholm School of Economics (SSE) Russia. Die bereits seit über einem Jahrhundert in Schweden tätige Business School zählt mit ihrer Niederlassung in Russland zu den führenden Einrichtungen für „Corporate Education“. Mit ihrem EMBA- Programm ist sie als einzige Business School aus Russland im Ranking der Financial Times vertreten.
Fünf Jahre nach Abschluss des Programms erzielten die Absolventen dieser Ausbildung immerhin einen Gehaltsanstieg von 74 Prozent.
Ausbildung plus Job
Trotz der Aussicht auf einen späteren Karriereschritt muss die Ausbildung auch neben den hohen Anforderungen im Beruf absolvierbar sein. Besonders in Asien ist die zeitliche Vereinbarkeit ein großes Thema. Die INSEAD, die neben dem europäischen Campus in Fontainebleau in Frankreich auch mit einem Campus in Singapur und einem in Abu Dhabi
vertreten ist, hat für den Global EMBA (GEMBA) ein eigenes Programm für die Anforderungen des asiatischen Marktes entwickelt. „Manager in Asien kommen zu uns, um an Bildungsprogrammen für Führungskräfte teilzunehmen und dadurch ihre Perspektive auf die Leitung ihrer eigenen Unternehmen zu erweitern. Sie können jedoch nur beschränkte Zeit vom
ihren Büros fernbleiben“, erklärt Kristen Lynas, Director of Executive Degree Programmes der INSEAD. Daher finden die meisten Module in Singapur nur an den Wochenenden statt. Mit nur 45 bis 60 Fehltagen am Arbeitsplatz in einem Zeitraum von 14 bis 17 Monaten versprechen die Organisatoren damit eines der effizientesten Programme unter den Global EMBA-Ausbildungen.
Immer mehr Frauen
Ein weiteres Kriterium für einen Spitzenplatz im Financial Times Ranking ist der Frauenanteil in den Fakultäten, bei den Studierenden und im Hochschulmanagement. Sehr gut in dieser Kategorie schneidet das Aalto Executive MBA-Programm der Aalto University Executive Education (Aalto EE) ab. Das beste EMBA-Programm in den nordischen Staaten, das neben Finnland auch in Polen, Südkorea, Singapur und Taiwan angeboten wird, setzt auf Diversität bei Programminhalten, Teilnehmern und Professoren. „Das Ergebnis des Rankings deutet darauf hin, dass unsere EMBA-Programme sowohl in Europa als auch in Asien Frauen dazu ermutigen, internationale Karrieren in leitenden Funktionen zu beginnen. Wir haben eine beträchtliche Anzahl weiblicher Führungskräfte in unseren Programmen und der Anteil an Professorinnen in unseren Programmen liegt über dem Durchschnitt“, erklärt Minna Hiillos, Head and Associate Dean of Degree Programms der Aalto EE.
Internationalität zählt
Einen besonders hohen Qualitätsaspekt macht die Internationalität des EMBA-Programms aus. Das Financial Times Ranking setzt hierbei einen Fokus auf die Internationalität der Fakultät, der Studierenden und des Hochschulmanagements sowie auf die internationalen Erfahrungen, die während der Ausbildungen gemacht werden.
Den größten multinationalen Mix an Lehrenden und Teilnehmenden bietet das IMM (International Masters in Management)-Programm von vier Business Schools: der Purdue University aus den USA, der TiasNimbas Business School der Universität Tilburg in den Niederlanden, der CEU Business School of Central European University in Budapest und der GISMA Business School aus Hannover. Neben Aufenthalten in den vier Ländern der Universitäten gibt es innerhalb des 18-Monatsprogramms auch noch Module in China und Mexiko.
Wien und die Welt
Stark auf Internationalität setzt auch der Executive MBA (Global) der WU Executive Academy, die als einzige österreichische Hochschule auf Platz 38 im Financial Times Ranking 2011 vertreten ist. Beim Virtual-Team-Projekt arbeiten die Teilnehmer von drei führenden Business Schools zusammen, und zwar von der Executive Academy, der Carlson School of Management aus den USA und dem Lingnan (University) College aus China. Dabei haben sie Herausforderungen zu meistern, die eine Zusammenarbeit über kulturelle Grenzen und drei Zeitzonen hinweg mit sich bringt und die zur Einführung eines neuen Produkts in einem neuen Markt führen. Der jeweilige Geschäftsplan wird dann am Ende des Programms in Minneapolis präsentiert.
Mehrwert durch Netzwerk
Abgesehen von einer hervorragenden Ausbildung ist auch der Aufbau eines Netzwerks ein wesentlicher Faktor für den langfristigen Erfolg eines EMBA- Programms. Sally Blount, Dean der Nummer 1 der weltbesten EMBA-Hochschulen, nämlich der Kellogg School of Management, bringt den Zusatznutzen auf den Punkt: „Die Teilnahme am Kellogg-HKUST EMBA-Programm, verschafft den Studenten Zugang zu einer weltweiten Gemeinschaft von über 50.000 Almni. Wir haben in den Vereinigten Staaten und an der Kellogg-HKUST die Erfahrung gemacht, dass die Bande, die in den langen, intensiven Lernsessions geschlossen werden, ein Leben lang andauern. Unsere Absolventen erhalten so Freundschaften, Kontakte und Netzwerke, die ihnen in einer immer stärker von Beziehung abhängigen Geschäftswelt dienlich sind.“
(Erschienen in SUCCEED 05/2012)