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Auch wenn sie in völlig unterschiedlichen Domänen tätig und zu finden sind – die Eigenschaften erfolgreicher Frauen ähneln sich: Zielstrebigkeit, Hartnäckigkeit, Selbstvertrauen und Mut. Erfolgreiche Frauen verlieren nie den Glauben an sich selbst – egal, wie laut der Chor der Nörgler, Zweifler, Kritiker und Neider ist. Zwei Beispiele aus verschiedenen Bereichen beweisen dies.

Sie war zäh, wissbegierig und furchtlos. Eigenschaften, die sie zu einer erfolgreichen Frau machten. Die längst verstorbene Physikerin Marie Curie ist bis heute die einzige Wissenschaftlerin, die den Nobelpreis zwei Mal verliehen bekam. Zudem war sie die erste Frau, die diese Auszeichnung erhielt. Curie ging konsequent ihren Weg als erfolgreiche Frau in einem männerdominierten Umfeld. Zu ihren herausragenden Eigenschaften zählten ihr Fleiß und ihre Beharrlichkeit, die sie über steinige Wegabschnitte trugen. Denn Curie brachte eine klare innere Haltung mit, die sie vorwärtstrieb: „Man braucht nichts im Leben zu fürchten, man muss nur alles verstehen.“

Sie gilt als die erfolgreichste Tennisspielerin weltweit. Serena Williams gewann knapp 40 Grand-Slam-Titel, holte viermal Olympisches Gold und führte fünfmal die Weltrangliste an. Neben ihrem Siegeswillen ist ihr Selbstvertrauen ein entscheidender Teil ihres Erfolgs. Sie ließ sich in ihrer Karriere weder von rassistischen Anfeindungen noch von Kritikern unterkriegen. Im Gegenteil, sie machten sie stärker. Ihr Körper und Kleidungsstil seien oft öffentlich diskutiert worden, sagt Williams. Ihr Körper sei zu kräftig, ihre Kurven zu üppig, ihre Kleidung zu sexy oder zu modisch. „Bei Kritik versuche ich, mir einen Moment Zeit zu nehmen, um mich selbst wertzuschätzen“, sagt Williams. „Es wird immer Kritiker geben – deshalb musst du über sehr viel Selbstvertrauen und Selbstliebe verfügen. Wenn du einen Schutzwall aus Vertrauen um dich herum aufbaust, prallt die Kritik daran ab“.

1. Erfolgreiche Frauen kennen ihr Potential

Viele Frauen sagen über sich selbst, dass sie wenig Selbstvertrauen haben. Das steht ihnen auch beruflich im Weg. Tina Müller, Geschäftsführerin der Parfümeriekette Douglas, sagte auf der Female Leadership Conference f.CON 2018: „Wir Frauen fragen uns noch zu häufig: Sind wir schon so weit?“. Männer hingegen sprächen selbstverständlich über ihre Erfolge ‒ „unterschwellig, direkt und permanent.“ Auch Sheryl Sandberg, Geschäftsführerin von Facebook, sagt: „Zu seinem Erfolg zu stehen, ist der Schlüssel zu weiterem Erfolg. Das berufliche Vorankommen hängt von dem Glauben ab, dass ein Angestellter zu guten Ergebnissen beiträgt.“ Mit anderen Worten: Wer soll an uns glauben, wenn wir selbst nicht richtig an uns glauben? Wer soll uns sehen, wenn wir uns lieber verstecken? Was sollen andere in uns erkennen, was wir selbst nicht wahrnehmen?

2. Erfolgreiche Frauen schöpfen aus ihren Ressourcen

Wer seine Stärken kennt, kann sie gezielt einsetzen und ausbauen. Das Wissen um die eigenen Stärken nährt unser Selbstbewusstsein und Selbstvertrauen. Es schenkt uns Sicherheit und Zuversicht. Zu den Eigenschaften erfolgreicher Frauen gehört mentale und emotionale Stärke, die auf diesem Wissen beruht. Um den Fokus auf die eigenen Stärken und nicht auf die Schwächen zu legen, empfiehlt sich folgende Übung:

Schreiben Sie eine Liste mit all dem, was Sie selbst an sich schätzen. Jeder Satz beginnt mit „Ich mag an mir…“. Nehmen Sie sich Zeit dafür und finden Sie mindestens 15 Eigenschaften, Talente, Fähigkeiten und Stärken, die Sie an sich schätzen und für die Sie vielleicht auch schon von anderen gelobt wurden.

Eigenlob stinkt übrigens nicht, sondern stimmt. Denn wenn sich Frauen ihre positiven Eigenschaften und Erfolge bewusst machen, wecken sie positive Gefühle. Und diese helfen genau dann, wenn der innere Kritiker, Selbstzweifel und destruktive Denkmuster wieder einmal drohen, das Ruder zu übernehmen.

3. Erfolgreiche Frauen betreiben Gedankenhygiene

So wie wir täglich für unsere Körperhygiene sorgen, sollten wir auch Gedankenhygiene betreiben. Vor Herausforderungen oder in Stresssituationen lohnt es sich zu prüfen, welche Gedanken dominieren: Befürchtungen oder Zuversicht? Sorgen oder Freude über neue Möglichkeiten? Nehmen wir vor allem die potentiellen Hindernisse in den Fokus oder die Perspektiven, die sich am Horizont abzeichnen? Wie wir mit Stress und Anforderungen an uns umgehen, hängt zu einem Großteil von unserer inneren Haltung ab. Und an dieser Haltung können wir arbeiten – beispielsweise mit dieser Übung:

Schicken Sie den negativen Gedanken fort, indem Sie diesen im Kopfkino loslassen und wie einen Luftballon in den Himmel steigen lassen. Schauen Sie dann aus einem neuen Blickwinkel auf die Situation und formulieren Sie einen Gedanken, der unterstützend und positiv ist.

Zu den Eigenschaften erfolgreicher Frauen zählt ein gutes Selbstmanagement. Mentale Stärke lässt sich gezielt im Alltag üben, wenn wir negative Gedankengänge stoppen und dem Pessimismus bewusst positive Gedanken entgegensetzen. Konzentrieren wir uns auf das Licht am Ende des Tunnels, nicht auf die vielen Meter, die wir noch zurücklegen müssen.

4. Erfolgreiche Frauen haben klare Ziele

Zu den wichtigsten Eigenschaften erfolgreicher Frauen zählt Zielstrebigkeit. Sabine Eckhardt, CCO bei ProSiebenSat.1, rät: „Nehmen Sie immer eine Nummer größer, Sie werden schon reinwachsen. Die Stiere bei den Hörnern packen ist essentiell. Das machen Sie am besten gleich am Anfang. Je länger man wartet, umso schwieriger wird es!“ Ob eine Frau nach dem Chefsessel strebt, schlicht ihr Gewicht reduzieren oder ihre Souveränität steigern will, es spielt eine entscheidende Rolle, wie diese Ziele formuliert sind. „Ich möchte mehr Gelassenheit“ ist beispielsweise kein klares Ziel, denn was bedeutet „mehr“? Auch „Ich möchte nicht länger ungeduldig sein“ ist ungeeignet als Formulierung, denn Verneinungen legen den Fokus auf das, was wir vermeiden wollen, nicht auf das, wohin wir streben. So leisten wir im schlimmsten Fall einer selbsterfüllenden Prophezeiung Vorschub. Besser und leichter geht es mit folgendem Tipp:

Formulieren Sie Ihre Ziele stets positiv. Denn positiv formulierte Ziele erzeugen motivierende Bilder im Kopf, während negativ formulierte Ziele nur Bilder von genau dem erzeugen, was Sie nicht wollen.

Mit positiven, interessanten, realistischen, zeitlich fixierten, überprüfbaren und visionären Zielen motivieren wir uns am besten für die Zielerreichung. Bei großen, eher langfristig erreichbaren Zielen hilft es, sich zusätzlich Zwischenziele zu setzen, damit die Motivation auch über einen längeren Zeitraum aufrechterhalten bleibt. Erfolgreiche Frauen haben stets ein klares Ziel vor Augen.

5. Erfolgreiche Frauen schätzen ihre Erfolge

Das kennen wir alle: Negative Ereignisse oder Situationen bleiben viel länger und besser im Gedächtnis haften als all die vielen positiven Dinge. Damit Erfolge nicht in Vergessenheit geraten, hilft das Führen eines persönlichen Erfolgstagebuchs. Darin werden Erfolge möglichst detailgenau dokumentiert und wir schaffen so ein schriftliches Bild erfolgreich bestandener Herausforderungen. Holen wir dieses Buch in Momenten der Niederlage oder des Zweifels hervor, macht die Dokumentation bewusst: Es ist und war nicht alles schlecht, im Gegenteil – los geht’s so:

Nehmen Sie sich ein Büchlein oder einen schönen Schreib­block und denken Sie über Ihre Erfolge in den letzten Wochen nach. Schreiben Sie künftig am besten täglich oder mindestens einmal wöchentlich die kleinen, mittleren und großen Erfolgserlebnisse im Berufs- und Privatleben oder im Sport auf.

Was haben wir gut gemacht, was ist uns gelungen, wofür können wir uns auf die Schulter klopfen, was war ein Schritt nach vorne? Die Messlatte sollte dabei nicht zu hoch hängen. Es zählen auch Erlebnisse, die einfach nur Spaß gemacht oder Gelegenheiten, bei denen wir dazugelernt haben. Indem wir alles auflisten, was wir als Erfolg definieren – losgelöst von Erfolgs-Definitionen – gerät keiner unserer Erfolge in Vergessenheit. Erfolgreiche Frauen wissen, dass jeder einzelne davon sie stärker gemacht hat.

Wir Frauen sollten aufhören, die Verantwortung für das eigene Leben an andere zu delegieren – seien es Ehepartner, Chefs oder die Politik. Zur Gleichberechtigung gehört auch, sich zu holen, was frau braucht (Holschuld), und nicht passiv zu warten, bis andere es tun.

Verwendete Quellen:

Heimsoeth, A. (2018) Frauenpower. Mentale Stärke für Frauen, Springer Gabler, Wiesbaden, S. 16, 93.

Sandberg, S. Lean In (2015): Frauen und der Wille zum Erfolg. Ullstein, Berlin, S. 64.

TIME Firsts, http://time.com/collection/firsts/4898599/serena-williams-firsts/

http://www.manager-magazin.de/unternehmen/karriere/female-leadership-conference-f-con-2018-a-1194619.html?xing_share=news

Über die Autorin:

Antje HeimsoethAntje Heimsoeth ist eine der bekanntesten Mental Coaches im deutschsprachigen Raum. Die Gründerin und Geschäftsführerin der Heimsoeth Academy, Institut für Business- und Sport-Coaching, trainiert Top-Führungskräfte von internationalen Konzernen und traditionsreichen Mittelständlern. Klienten aus dem Sportbereich, Olympiasieger und Weltmeister, Profi-Teams und Bundestrainer, machen sie zu einer begehrten Keynote-Rednerin. Das Know-how der Expertin zu den Themen mentale und emotionale Stärke, Motivation und Selbstführung beruht auf der Praxis, die durch wissenschaftliche Impulse untermauert wird. Ausgezeichnet als „Vortragsrednerin des Jahres 2014“ und „renommierteste Motivationstrainerin Deutschlands“ (FOCUS) ist Antje Heimsoeth ein gern gesehener Gast bei Fernseh- und Radiosendern. Von der vielfachen Buchautorin neu erschienen: „Frauenpower. Mentale Stärke für Frauen“.

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