Warum ist mein Nachbar so erfolgreich, während ich …? Warum läuft bei meinem Bekannten alles rund, während ich …? Viele Menschen plagen permanent Selbstzweifel. Sie gehen sozusagen mit „angezogener Handbremse“ durchs Leben statt ihr Schicksal selbstbewusst in die Hand zu nehmen. Zehn Tipps, wie Sie mehr Spaß am Leben und Erfolg bei der Arbeit haben.
- Sich treu sein und bleiben
„Ich hätte gerne auch …“. „Ich wäre gerne wie …“. Solche Gedanken plagen viele Menschen. Sie blicken voller Neid auf andere und versuchen deren Leben zu kopieren. Denn schon als Kinder wurden sie oft verglichen. „Schau, wie gut der Klaus in der Schule ist.“ „Die Carla, die ist immer so freundlich.“ Dieses Sich-Vergleichen verinnerlichen viele Menschen. Die Folge: Sie bleiben sich nicht treu und ihr Selbstwertgefühl sinkt. Durchbrechen Sie diesen Teufelskreislauf. Sagen Sie ja zu Ihrer Persönlichkeit, denn jeder Mensch ist einzigartig – auch Sie. Stehen Sie zu Ihren Ecken und Kanten. Denn nur wer Profil zeigt, ist für seine Mitmenschen interessant. Entdecken Sie Ihre Vorzüge und Stärken neu.
- Selbstbewusst sein
Denken Sie oft endlos über Fehler nach? Machen Sie sich häufig Selbstvorwürfe? Wenn ja, dann hören Sie mit diesem Negativ-Denken auf. Denn das schwächt Ihr Selbstwertgefühl. Machen Sie sich stattdessen das Positive in Ihrem Leben bewusst. Erinnern Sie sich an die Herausforderungen, die Sie gemeistert haben. Zum Beispiel den Berufseinstieg. Oder die Partnersuche. Oder eine Lebenskrise. Sie werden überrascht sein, wie viele „Siege“ Sie schon errungen haben. Und lassen Sie vor Ihrem geistigen Auge die schönen Erlebnisse Revue passieren. Auch das stärkt Ihr Selbstbewusststein. Denken Sie daran: Das Leben ist eine Baustelle – und zwar Ihre. Sie bestimmen selbst, ob Ihr „Ich“ verkümmert oder stärker wird.
- Sichtbar sein
Viele Menschen stellen ihr Licht unter den Scheffel. Und dann klagen sie über mangelnde Anerkennung. Sie übersehen: Anerkennung und Aufmerksamkeit erntet nur, wer sich und seine Leistungen sichtbar macht. Verlassen Sie also Ihr (geistiges) Versteck. Denn nur wer sich zeigt, kann beachtet und geachtet werden.
- Sich wirkungsvoll kleiden
Kleider machen Leute – diese Erfahrung sammeln wir oft. Zum Beispiel, wenn wir statt im Freizeitlook mal im Anzug oder Kostüm ein Fachgeschäft aufsuchen. Sofort reagieren die Verkäufer anders. Das ist kein Zufall. Denn wenn wir „gut“ gekleidet sind, wirken wir nicht nur anders: Wir verhalten uns auch anders. Entsprechend reagiert unsere Umwelt.
Nutzen Sie diesen Effekt. Kleiden Sie sich so, dass Sie die gewünschte Wirkung erzielen. Doch Vorsicht! Die Kleidung muss zu Ihnen passen. Sie müssen sich in ihr wohl fühlen. Sie sollen sich kleiden und nicht verkleiden. Und achten Sie auch auf solche Dinge wie Ihre Frisur oder Brille. Auch hiermit senden Sie Signale aus. Es macht einen Unterschied, ob Sie Ihr Haar offen oder streng zurückgekämmt tragen. Und wer glattrasiert ist, wirkt anders als jemand mit Dreitagebart. Spielen Sie mit diesen Elementen.
- In die Flirt-Offensive gehen
Viele Menschen scheuen sich, (fremde) Menschen anzusprechen. Warum? Springen Sie einfach mal ins kalte Wasser. Versuchen Sie es – zum Beispiel an der Ladenkasse. Oder im Fahrstuhl. Oder an der Bushaltestelle. Sie werden merken: Fast alle Menschen reagieren hierauf positiv. Und Sie ernten so manch freundliches Wort und Lächeln, das Ihnen und Ihren Mitmenschen das Leben versüßt.
- Sich selbst etwas gönnen
Viele Menschen gönnen sich selten etwas – sei es als Belohnung oder Trost. Warum diese Askese? Was spricht dagegen, eine Tafel Schokolade zu verspeisen, selbst wenn die Waage schon ein, zwei Kilo zu viel anzeigt? Dann gehen Sie eben am nächsten Tag zum Ausgleich joggen. Seien Sie nicht so streng mit sich. Stehen Sie zu Ihren kleinen Schwächen. Dann strahlen Sie auch mehr Lebenslust und -freude aus – und sind für andere Menschen attraktiver. Denn wer verbringt seine Zeit gerne mit einem „asketischen Trauerkloß“?
- Zur eigenen Meinung stehen
„Ja, nichts Falsches sagen.“ „Ja, nicht anecken.“ Diese Maxime haben viele Menschen verinnerlicht. Die Folge: Sie halten mit ihrer Meinung permanent hinterm Berg. Beispielsweise, weil sie befürchten: „Wenn ich meiner Kollegin widerspreche, dann mag sie mich nicht mehr.“ Oder: „Wenn ich meine Wünsche klar artikuliere, dann verlässt mich mein Partner.“ Doch Hand aufs Herz: Was ist eine Beziehung wert, bei der Sie sich verbiegen müssen? Wenig!
Es stimmt: Wenn Sie zu Ihrer Meinung und Ihren Bedürfnissen stehen, bieten Sie Ihren Mitmenschen mehr Angriffsfläche. Sie eröffnen ihnen aber zugleich die Chance, mit Ihnen in einen lebendigen Dialog zu treten – und gegebenenfalls die Kompromisse auszuhandeln, die im menschlichen Zusammenleben oft nötig sind.
- Zum eigenen Erfolg ja sagen
„Bilde dir darauf nichts ein.“ „Glaube nicht, du wärst etwas besseres.“ Solche Sprüche hörten viele Menschen als Kinder oft. Die Folge: Es ist ihnen peinlich, sich positiv von der Masse abzuheben. Und bringt ihnen jemand Bewunderung entgegen, dann relativieren sie ihre „Erfolge“ sogleich – statt die Anerkennung zu genießen. Was spricht dagegen auch mal zu sagen: „Ja, ich bin beruflich erfolgreich.“ „Ja, ich habe eine gute Figur.“ „Ja, meine Kinder sind toll.“ Deshalb sind Sie noch lange kein „Protz“.
Und wenn andere Menschen auf Ihren Erfolg oder Ihre Lebensgestaltung neidisch sind? Dann sollte Ihnen das egal sein. Denn in der Regel gilt: Von nichts, kommt nichts. Wer zum Beispiel beruflich erfolgreich ist, muss hierfür auch etwas leisten. Sagen Sie also Ja zu Ihrem Erfolg – auch öffentlich. Und freuen Sie sich zugleich über die Erfolge anderer.
- Ab und zu etwas Neues wagen
Sie bevorzugen seit Jahren denselben Kleidungs-Stil? Sie essen stets beim selben Italiener? Sie praktizieren schon ewig denselben Sport? Dann probieren Sie mal etwas Neues aus. Denn nur, wer ab und zu – bewusst – mit seinen Gewohnheiten bricht, kann neue Erfahrungen sammeln und schlummernde Talente in sich entdecken.
Ähnliches gilt für persönliche Beziehungen. Auch sie werden schnell fad, wenn man nicht ab und zu gemeinsam etwas Neues wagt. Ein Beispiel: Sie sitzen abends regelmäßig auf dem Sofa und sehen mit Ihrem Partner fern. Dann nehmen sie sich einfach vor: Künftig überwinden wir unseren inneren Schweinehund und gehen einmal pro Woche gemeinsam aus – ins Kino, ins Restaurant, ins Theater. Ich verspreche Ihnen: In Ihre Beziehung kommt neuer Schwung.
- Öfter „nein“ sagen
Zählen Sie zu den „Gut-Menschen“, die niemals „Nein“ sagen, wenn andere sie um etwas bitten – aus Angst, sich Sympathien zu verscherzen? Wenn ja, dann ist die Gefahr groß, dass Sie irgendwann der „Laufbursche“ Ihrer Umwelt sind. Und Sie fühlen sich auch so. Positiv für Ihr Selbstwertgefühl ist das nicht. Sagen Sie also öfter „Nein“. Sie werden merken: Wenn Sie Ihr Nein begründen und sofern nötig etwas diplomatisch verpacken, grollt Ihnen hierfür niemand. Im Gegenteil! Ihre Mitmenschen bringen Ihnen mehr Respekt entgegen, weil sie spüren: Uns steht eine Persönlichkeit mit eigenen Wünschen und Interessen gegenüber.
Autorin: Sabine Prohaska