Nebenberufliches Studium Was Arbeitgeber wissen sollten

Weiterbildungen sind ein wichtiges Thema für viele Menschen. Sie dienen zum einen zur Selbstverwirklichung und zum anderen dem Ausbau der beruflichen Chancen. Über 400.000 Menschen in Deutschland nahmen in 2014 an einem Fernstudium teil  (Quelle: Fernunterrichtsstatistik 2014). Wie aber wirkt sich das auf den Beruf aus? Viele Arbeitgeber sind bei der Vorstellung, ihre Mitarbeiter investieren Zeit in ein Studium neben dem Beruf, skeptisch. Schließlich ist es eine zusätzliche Belastung, die sich auch auf die Arbeit auswirken könnte. Doch es gibt noch einiges mehr, was Arbeitgeber wissen sollten, wenn es um ein nebenberufliches Studium geht.

Die Risiken

Natürlich birgt ein nebenberufliches Studium Risiken, sowohl für den Arbeitgeber als auch für den Mitarbeiter selbst. In Vollzeit oder Teilzeit, als Präsenzstudium oder Fernstudium: Es nimmt Zeit in Anspruch und ist eine Quelle für Stress und damit auch gesundheitlicher Risiken.

Nebenberuftlich studieren ist ein ZeitaufwandIn vielen Fällen wünschen sich Arbeitnehmer eine Anpassung ihrer Arbeitszeit, um dem Studium gerecht werden zu können. Auch kann eine zu große Belastung sich auf die Qualität der Arbeit auswirken. Hinzu kommt, dass der Mitarbeiter mit großer Wahrscheinlichkeit nach Aufstiegsmöglichkeiten sucht, die eventuell nicht verfügbar sind. Darin sehen viele Arbeitgeber das Risiko, dass sie den Mitarbeiter im Anschluss an das Studium verlieren. Ebenso groß ist aber auch das Risiko, durch das falsche Verhalten gegenüber dem Mitarbeiter eben diese Entscheidung, die Firma zu verlassen, zu bestärken.

Schließlich existiert noch der Kostenpunkt als Risiko, beziehungsweise Sorgenpunkt. Im Idealfall wünschen sich Mitarbeiter auch eine finanzielle Unterstützung für ihr Studium durch den Arbeitgeber. Obwohl diese Kosten in so gut wie allen Fällen zu 100 Prozent als Investition abgeschrieben werden können, lehnen viele Arbeitgeber den Antrag ab. Schließlich ist kein direkter ROI zu vermerken und es gibt auch keine Garantie dafür, dass man einen Gewinn daraus schöpfen kann.

Das Potential

Ebenso wie die Risiken sollte man aber auch das Potential, das ein Studium mit sich zieht, in Betracht ziehen. So gewinnt man als Arbeitgeber eine qualifiziertere Arbeitskraft. Diese kann sich sehr positiv auf das Unternehmen auswirken. Einerseits in Bezug auf die Qualität der Arbeit und andererseits auf die weitere Entwicklung des Betriebs. Natürlich kommt es hier auch auf die Studienrichtung an. Da viele Arbeitnehmer das Studium als Karrieresprungbrett betrachten, sehen sie sich nach dem Abschluss auch in einer entsprechenden höheren Position. Diese aus den eigenen Reihen zu besetzen sollte stets als bessere Option angesehen werden, als sie aus einem externen Bewerberpool zu belegen.

Wichtig ist auch das Potential, das ein Studium in Bezug auf das Firmenimage birgt. Selbst unter Berücksichtigung des Risikos, dass der Mitarbeiter das Unternehmen verlässt, steht der Arbeitgeber unterm Strich als Gönner da. Mitarbeiterförderung ist ein wichtiger Faktor für viele Bewerber und auch nach dem Verlassen des Unternehmens hat der Mitarbeiter ein positives Bild vom Arbeitgeber. Ferner ist eine positive und fördernde Atmosphäre erstklassiges Marketing für die Firma, sowohl auf dem Papier als auch durch Mundpropaganda. Das Potential zu erkennen kann also auch den Bewerberpool im Gesamten erweitern und verbessern.

Die richtige Einstellung

Die richte EinstellungAm Ende des Tages gibt es nicht viel, was ein Abreitgeber dagegen tun kann, wenn ein Mitarbeiter sich für ein nebenberufliches Studium interessiert oder entscheidet. Viel wichtiger ist es jedoch, gar nicht erst nach Maßnahmen gegen dieses Vorhaben zu suchen. Diese Einstellung führt mit extrem hoher Wahrscheinlichkeit zum Verlust des Mitarbeiters über kurz oder lang.

Denkt man als Arbeitgeber langfristig und positioniert sich als Unterstützer, gewinnt man nicht nur einen qualifizierteren sondern auch einen loyaleren Mitarbeiter. Das Potential sollte im Vordergrund stehen, denn konzentriert man sich zu sehr auf die Risiken, verstärkt man das Risiko des Verlusts des Mitarbeiters. Schließlich hat er – insbesondere nach Abschluss des Studiums – die Qualifikation, um sich neu zu orientieren. Die Frage ist nur, ob er dies mit einer positiven oder einer negativen Einstellung gegenüber dem Arbeitgeber tut. Ein Beispiel für den positiven oder negativen Einfluss, den er auf die Firma haben kann, ist eine Bewertung auf einem Portal wie kununu. Eine BITKOM Studie zeigte, dass jeder vierte eine Entscheidung für seine Bewerbung anhand von Bewertungen auf der Plattform trifft.

Wichtig für den Erfolg oder Misserfolg eines nebenberuflichen Studiums ist die Kommunikation zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer. Auch mit der besten Einstellung kann man nicht immer allen Wünschen des Mitarbeiters gerecht werden, insbesondere was die Arbeitszeit betrifft. Daher sollte man sich gemeinsam zu den möglichen Studienmodellen informieren. So gibt es beispielsweise an der iubh Modelle, bei denen wöchentlich nur etwa 10 Stunden Studienzeit (Vorlesungen, Lernzeit, Prüfungen) in Anspruch genommen werden. Bei guter Kommunikation und einer fördernden Atmosphäre ist das Pensum meist problemlos zu bewältigen.

Fazit

Der Arbeitsmarkt wandelt sich. Während ein nebenberufliches Studium sicherlich nicht auf die leichte Schulter genommen werden sollte, ist eine offene Einstellung gegenüber den Wünschen und Bedürfnissen der Mitarbeiter extrem wichtig. Der Schlüssel zum Erfolg liegt wie so oft in guter Kommunikation und einer positiven Einstellung. Während man als Arbeitgeber im Idealfall einen loyalen und kompetenten Mitarbeiter gewinnen kann, kann man viel leichter einen ebenso kompetenten Mitarbeiter mit einer schlechten Meinung über die Firma verlieren. Und da schlechte Meinungen schnell Fuß fassen, sollte dieses Risiko nicht unterschätzt werden.

Autor: Redaktion

1 Kommentar

  1. Als ich mich das erste Mal mit der Möglichkeit den Master berufsbegleitend zu machen auseinander setzte, sah ich eigentlich keine Möglichkeit das zu schaffen. Alle möglichen Gründe wie Freunde, Hobbies, Verein führte ich an. Bis ich mir darüber im Klaren wurde, das alleine ich bei dieser Entscheidung zählte. und so habe ich das Abenteuer begonnen, und bin froh darüber

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