Haben Sie sich schon einmal Gedanken darüber gemacht, welchen Einfluss Ihr Denken auf Ihr Leben hat? Können Sie sich vorstellen, dass Ihre Gedanken Ihr Leben bestimmen? Atomkraft, Elektrizität und Gedanken haben eines gemeinsam: Sie sind Energie – man sieht sie nicht, man kann sie nicht angreifen, man spürt sie aber an deren jeweiligen Auswirkungen, die verheerend oder glücksbringend sein können.
Gedanken sind geistige Samen. Bereits Hippokrates sagte: “Im Menschen wird das entstehen, was seine Gedanken in ihm säen.“ Newton entdeckte das Gesetz von Ursache und Wirkung, das mit anderen Worten besagt, dass es für jede Handlung oder Aktion eine gleichwertige Gegenreaktion gibt. Wir bekommen nur etwas zurück, wenn wir zuerst etwas hergeben, ganz nach dem Motto: Wer im Frühling nicht sät, wird im Herbst nicht ernten!
Sie haben den Schlüssel
Das Ergebnis richtet sich nach der Art und der Qualität der Samen. Wenn wir Disteln säen, können wir keine Äpfel ernten. Wir müssen uns also vor Augen halten, dass sich dieses Prinzip auf unser gesamtes Tun und Erleben auswirkt. Ausgangspunkt dabei sind unsere Gedanken.
Die Summe der negativen sowie der positiven Gedanken haben daher eine dementsprechende Auswirkung. Wir alle setzen in jeder Minute unseres Lebens Ursachen (= Samen), die sich als Glück oder Leid (= Wirkung), als Wohlbefinden oder Krankheit, mit einem Wort: als Schicksal manifestieren. Meist tun wir das unbewusst.
Da jedoch die Qualität unserer Gedanken die Art unseres Schicksals entscheidet, müssen wir lernen, unsere Gedanken zu „kontrollieren“, uns ihrer bewusst zu sein. Der Schlüssel dazu ist die Gedankendisziplin. Wichtig ist daher, das Negative in unseren Gedanken und Gefühlen zu erkennen, aufzulösen und durch das individuell Positive zu ersetzen.
Das „Schicksal“ ist ein Maßanzug, der speziell für jeden von uns maßgeschneidert wurde und auf unsere Fähigkeiten und Kräfte abgestimmt ist, über die wir in diesem Augenblick verfügen. Wir können daher gar nicht überfordert werden. Und eine schwierige Aufgabe ist nichts anderes als ein Kompliment des Schicksals an unsere Fähigkeiten, diese zu bewältigen, wenn sie sich uns stellt.
Vom Opfer zum Gestalter
Viele Menschen sind jedoch Opfer ihrer selbst, da sie ihre Gedanken und Wünsche nicht realisieren können, weil sie ihr Denken nicht beherrschen. Sie denken hin und her, denken vor allem an das, was nicht ist, was sie nicht wollen – und zerstreuen so das wunderbare schöpferische Potential ihrer Möglichkeiten.
Ganz selten fragen wir uns, warum wir denn in diesen Umständen leben, welche wir selbst verursacht haben und wie wir sie selbst ändern können. Wir wollen Geschenke haben und vergessen, dass wir nur ernten können, was wir gesät haben. Glück ist daher nicht Glückssache, sondern die logische Folge von gezieltem Hören, Denken, Reden und Erkennen von Möglichkeiten.
Der Positive sieht in jeder Schwierigkeit eine Möglichkeit.
Der Negative sieht in jeder Möglichkeit eine Schwierigkeit.
Dieser Gedanke skizziert eindrucksvoll den Unterschied zwischen erfolgreichen Menschen, die sich als „Schöpfer“ (Gestalter) erleben, und erfolglosen Menschen, die sich als „Opfer“ der Umstände, der Rahmenbedingungen fühlen und ihre Möglichkeiten nicht erkennen.
Dazu eine Geschichte: Ein Mann ging durch die Stadt und entdeckte einen Laden, den er vorher noch nie gesehen hatte. Über dem Laden stand ein Schild: Hier können sie alles haben, was Sie wollen. Er ging also hinein und fragte den Inhaber: „Ist es richtig, hier kann man alles haben, was man will?“ „Ja“, sagte er, „Sie können alles haben, was Sie wollen.“ „Das ist ja interessant“, sagt der Mann, „dann möchte ich Gesundheit, Reichtum und Frieden für Bosnien…“ „Moment, Moment, Moment“, sagt der Inhaber, „wir sind eine Samenhandlung. Hier können Sie nur Samen bekommen. Säen müssen Sie schon selbst. Aber wir haben alle Samen da, Sie können säen, was immer Sie wollen.“ (Autor unbekannt).
Achten Sie also auf Ihre Gedanken! Lenken Sie in Zukunft Ihre Gedanken auf das, was Sie wollen und nicht auf das, was Sie nicht wollen – säen Sie das, was Sie schlussendlich ernten wollen. Denn, was sie erwarten, stellt sich ein!
Die Kraft der positiven Erwartung
Ärzte haben festgestellt, dass die Heilung ihrer Patienten im Allgemeinen deren Erwartungen gemäß verläuft und nicht entsprechend der Prognose.
Wenn es Ihnen anfangs schwer fällt, sagen Sie nicht, dass kann ich nicht oder das wird aber schwierig sein, denn sonst wird es genau so sein – eben wie Sie denken. Ob Sie fest daran glauben, etwas zu können oder nicht zu können – Sie werden immer Recht behalten.
Eine gute Möglichkeit, positiv denken zu lernen bzw. mehr in Möglichkeiten zu denken, ist, sich mit zuversichtlichen, optimistischen Menschen zu umgeben. Suchen Sie sich solche Menschen. Sie sind schwer zu finden?! Dann suchen Sie nach Menschen, denen es miserabel geht und die sich trotzdem ein wunderbares, gutes Leben erwarten. Sie sind genauso schwer zu finden?! Das Leben beschert Ihnen im Großen und Ganzen nur das, was Sie erwarten, was Sie denken.
„Nicht weil es schwer ist, wagen wir es nicht –
sondern weil wir es nicht wagen, ist es schwer!“
Seneca
Die beste und einfachste Möglichkeit, das zu bekommen, was Sie sich wünschen, ist: das Ziel genau zu kennen und sich von diesem Zielzustand ein inneres Bild zu malen oder einen inneren Film zu produzieren. Denn das Schöne daran ist, dass unsere Psyche und unser Gehirn nicht zwischen tatsächlich Erlebtem und bloß imaginär Erlebtem unterscheiden. Aber auch hier gilt: positive Bilder verstärken positiv, negative Bilder verstärken negativ. Fülle zieht Fülle nach sich, Mangel zieht Mangel nach sich – das ist das einfache Grundgesetz der Resonanz.
Wagemutig die Zukunft gestalten
Wie also möchten Sie in Zukunft Ihr Leben gestalten? Was sind Ihre konkreten Ziele. Wenn ein bestimmtes Ziel bzw. eine Vorstellung daran Sie wirklich fasziniert und Sie anzieht, dann spüren Sie und wissen Sie auch, was zu tun ist, um dieses Ziel zu erreichen. Dann werden Sie beginnen, nach Möglichkeiten der Zielerreichung zu suchen. Und damit sind Sie bereits auf dem Weg dorthin.
Auftauchende Hürden, Probleme, Schwierigkeiten sind dann nur die Prüfsteine – wollen Sie es wirklich oder wollen Sie es nicht, halten Sie durch oder nicht, ist es Ihnen wirklich ernst oder nicht? Wenn ja, sind diese Hindernisse nur Herausforderungen, die es auf dem Weg zum Ziel zu bewältigen gilt, und deren Bewältigung enorme schöpferische Kräfte freisetzen können.
Allerdings, die Entscheidung liegt ausschließlich bei Ihnen – Ihre Gedanken zu beobachten, zu disziplinieren, zu lenken, die Verantwortung für Ihre Zukunft, für Ihr Leben selbst zu übernehmen und nicht anderen zu überlassen.
Wann, wenn nicht jetzt?
Wo, wenn nicht hier?
Wer, wenn nicht ich?
Denn nicht zu entscheiden ist auch eine Entscheidung. Meist jedoch nicht in die gewünschte Richtung oder nicht mit dem gewünschten Ergebnis. Entscheiden Sie sich deshalb – und zwar JETZT!
Über die Autorin:
Brigitte Schweifer-Winkler, MSc, MBA ist Business-Coach mit rund 20 Jahren Praxiserfahrung, Geschäftsführerin des Beratungsinstituts „Die ManagementOASE – Schweifer & Partner OG Coaching. Training. Consulting. / Mödling b. Wien
Mehr Informationen über Brigitte Schweifer-Winkler, MSc, MBA