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Kritikgespräche gehören zum Alltag von Führungskräften. Damit die Kritik eine positive Verhaltensänderung herbeiführt, muss das Gespräch konstruktiv geführt werden. Welche Voraussetzungen für das Kritikgespräch bestehen, und wie der Kritisierte sein Gesicht bewahren kann, erklärt Dr.  Jana Völkel-Kitzmann, Geschäftsführerin des Management-Instituts Dr. A. Kitzmann im Interview mit Weiterbildungsmarkt.at.

Weiterbildungsmarkt.at: Wie kritisieren Führungskräfte richtig und welche Probleme tauchen in der Praxis auf?

Dr.  Jana Völkel-Kitzmann: Die Kritikäußerung durch eine Führungskraft sollte im Rahmen eines dem Mitarbeiter im Vorfeld angekündigten, konstruktiven Gespräches, in dem auch die positiven Aspekte der Zusammenarbeit hervorgehoben werden,  stattfinden. Das Ziel eines Kritikgespräches ist, eine Verhaltensänderung herbeizuführen. Dies kann jedoch nur mit der gemeinsamen Übereinkunft einhergehen, wie die nächsten sinnvollen Schritte sind. Durch die Etablierung einer entsprechenden Gesprächskultur kann diese Form des Austausches für beide Seiten – Führungskraft sowie Mitarbeiter – sehr klar, direkt und auch entsprechend zielführend sein.

Weiterbildungsmarkt.at: Welcher Rahmen soll geschaffen werden und warum ist es wichtig, dass Gespräche unter vier Augen stattfinden?

Dr.  Jana Völkel-Kitzmann: Es muss eine Vertraulichkeit herrschen, in der beide Seiten offen ihre Anliegen formulieren können und auch Raum gegeben wird, die menschlichen Themen der Zusammenarbeit – neben den sicherlich vielfältigen fachlichen Aspekten  – zu äußern. In einem großen Plenum oder vor Dritten besteht ggf.  die Gefahr, dass aufkommende Themen außerhalb des Kontextes zitiert oder benutzt werden.

Weiterbildungsmarkt.at: Wie kann der Kritisierte gut sein Gesicht wahren?

Dr.  Jana Völkel-Kitzmann: Auf zwei Arten: Zum einen muss die Führungskraft, also in den allermeisten Fällen der/die Kritisierende alles daran setzen, dass das Kritikgespräch im Idealfall im besten Fall motivierend, mindestens aber gesichtswahrend verläuft.

Hierzu gehört natürlich auch eine gewisse Erfahrung und Menschenkenntnis.

Das Gesicht wird gewahrt, wenn die Kritik:

  • sachlich ist,
  • Verbesserungsschritte vereinbart werden, die auch erreichbar sind und
  • ein Folgegespräch zwecks Rückkopplung vereinbart wird.

Zum anderen ist es auch wichtig, dass der Mitarbeiter / Kritisierte richtig mit der Kritik umgeht. Hierzu gehört,

  • eine gewisse Selbstreflektion
  • die Souveränität, die eigene Position realistisch einschätzen zu können
  • konkrete Nachfragen zu stellen, um die kritisierten Themen in Zukunft besser angehen zu können.

Weiterbildungsmarkt.at: Wie können Trainings helfen und was lernt man bei den Trainings? 

Dr.  Jana Völkel-Kitzmann: Unsere Trainings mit sehr hohem Praxisbezug helfen dabei Konflikt- und Kritikgespräche in einem „geschützten“ Raum zu üben, neue Verhaltensweisen auszuprobieren – mit Rollenspielpartnern – auf Wunsch auch Videoanalyse zu machen und von geschulten und erfahrenen Trainern Feedback zu erhalten. Es wird intensiv auf die persönliche Situation eingegangen. Die Teilnehmer gehen nach dem Seminar souveräner, entspannter und gut vorbereitet in ihre Gespräche mit den Mitarbeitern.

Weiterbildungsmarkt.at: Vielen Dank für das Interview!

Die Interviewpartnerin:

Dr.  Jana Völkel-KitzmannDr.  Jana Völkel-Kitzmann ist Geschäftsführerin des Management-Instituts Dr. A. Kitzmann – eine Weiterbildungseinrichtung, die sich vornehmlich an Fach- und Führungskräfte aus Wirtschaft und Verwaltung wendet. Das Angebot umfasst insgesamt 75 verschiedene Seminarthemen. Mit über 400 offenen Seminarveranstaltungen bietet das Management-Institut ein breites Angebot.

Weitere Informationen über das Management-Institut Dr. A. Kitzmann

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