Die Welt ist ein Dorf, besagt ein bekannter Ausspruch. Und wenn man sich ansieht, wie viele Güter heute täglich von A nach B transportiert werden, so stimmt das wirklich. Die Welt wird also immer vernetzter, wir können in jedes beliebige Land reisen und uns jedes beliebige Produkt kaufen. Das meiste davon wird uns sogar bis vor die Haustür geliefert – und das in nur wenigen Stunden. Doch der Güter- und Personenverkehr funktioniert nur deshalb so gut, weil qualifizierte Fachkräfte im Hintergrund alle Prozesse steuern, überwachen und verbessern. Und genau diese Menschen sind gefragt. Mit anderen Worten: Ohne Logistik wäre unsere moderne Gesellschaft in der derzeitigen Form gar nicht vorstellbar. Die Jobchancen im Bereich Logistik sind daher ausgezeichnet. Aber was machen Logistiker genau und welche Ausbildung bietet die beste Grundlage?
Eine Branche – viele Möglichkeiten
Ganz allgemein gesagt sind Logistiker für die Steuerung und Kontrolle aller Prozesse zuständig, die in Zusammenhang mit der Lagerung, dem Transport oder der Verteilung von Gütern – und auch Menschen – stehen. So sorgen Logistiker beispielsweise dafür, dass genügend Rohstoffe vorhanden sind, dass die Waren rasch zum Zielort gelangen oder dass Prozesse dazwischen optimiert werden. Doch Logistik ist nicht gleich Logistik. Denn aufgrund der Fülle an verschiedenen Bereichen ergeben sich auch ganz unterschiedliche Jobmöglichkeiten: von einer Stelle bei einem Start-up, das Bio-Produkte vertreibt, bis hin zu einem Arbeitsplatz in einem Weltkonzern, der große Metallteile verschifft. Auch weitere Berufe wie Fachkräfte für Kurier-, Express- oder Postzustellung, Servicefahrer, Berufskraftfahrer, Eisenbahner, Binnenschiffer, Luftverkehrsassistenten oder Fachkräfte für Hafenlogistik gehören zur Logistik dazu. Aufgrund der Fülle an Möglichkeiten variieren auch die Gehälter mitunter beträchtlich. So verdienen Logistiker heutzutage jährlich im Schnitt 40.100 € brutto – je nachdem, mit welchen Agenden sie betraut sind und in welcher Branche sie ans Werk gehen. Zu den diesbezüglich vielversprechendsten zählen etwa die Medizintechnik oder die Pharmaindustrie.
Die wichtigsten Voraussetzungen
Je nachdem in welchem Bereich der Logistik man Fuß fassen möchte, kann sowohl eine Lehre, als auch ein Studium in Frage kommen. Wer schnell ins Tun kommen und anpacken möchte, ist mit der Lehre zum/zur Betriebslogistikkaufmann/-frau gut beraten. Damit werden Interessierte zur Fachkraft in Sachen Lagerlogistik. Hauptaufgabe ist die ständige Kontrolle der Lagebestände, der Einlagerung und Ausgabe der Ware sowie der genauen Erfassung der Lagebewegungen.
Für Personen, die den akademischen Weg anstreben, bieten sich mehrere Studiengänge im Bereich Logistik an – darunter die Bachelorstudiengänge Logistikmanagement oder Industrielogistik. Oder aber man absolviert ein allgemeines Wirtschaftsstudium wie Betriebswirtschaft und entscheidet sich noch im Bachelor- oder später in einem Masterstudium für einen Schwerpunkt wie Supply Chain Management, Logistik oder Produktionsmanagement. Daneben ist Studierenden zu empfehlen, in den Ferien oder während dem Semester bereits Praxiserfahrung zu sammeln.
Persönliche Fähigkeiten und Kenntnisse
Ganz egal, für welchen Weg man sich letztendlich entscheidet – wichtig sind darüber hinaus eine Reihe von Eigenschaften und Fähigkeiten, die jeder Logistiker mit sich bringen sollte. Dazu gehören allen voran ein gewisses Organisationstalent, eine rasche Auffassungsgabe sowie die Bereitschaft, sich stetig fortzubilden. Nicht zuletzt durch die zunehmende Verbreitung des Handels über das Internet, entwickelt sich die Logistikbranche rasant weiter. Die Folge: Technische Errungenschaften, neue Produkte oder höhere Kundenansprüche gehören zum Alltag eines Logistikers dazu. Und durch die internationale Vernetzung von Handelswegen und Kooperationen entstehen fast täglich neue Herausforderungen. Darauf gilt es sich vorzubereiten. Ein umfassendes Fachwissen, gute IT-Kenntnisse und eine gewisse Neugierde sind in diesem Bereich also Trumpf. Der Vorteil: Genau diese Vielfalt macht den Bereich der Logistik letztendlich so interessant. Eine berufliche Weiterbildung lohnt sich nicht nur, um in diesem Bereich am Ball zu bleiben, sondern nach einer Fortbildung erhält man in der Regel auch ein besseres Gehalt, zumindest aber Aufstiegschancen. Und auch die Unternehmen selbst profitieren davon: Dadurch, dass sie Mitarbeitern hochwertige Aufstiegschancen anbieten können, werden sie als attraktiver Arbeitgeber wahrgenommen und können sich durch qualifizierte Mitarbeiter wiederum einen Vorteil gegenüber der Konkurrenz verschaffen. Angestellte, die sich noch intensiver weiterbilden möchten, können sich über ein berufsbegleitendes Studium informieren. Ein MBA im Bereich Logistik lässt sich auch im Fernstudium absolvieren.
Fazit: Mit Know-how und Wissbegier zum Logistik-Experten
Die Logistik ist ein interessanter Bereich mit großen Zukunftschancen. Um in dieser Sparte Karriere zu machen, reicht eine solide Ausbildung jedoch nicht aus. Vielmehr geht es darum, ständig up to date zu bleiben – vor allem in puncto Technik, internationale Gesetze und Normen und Produktneuerungen. Wer in der Logistik Fuß fassen möchte, muss darüber hinaus ein Händchen fürs Organisieren haben, Verantwortung übernehmen können und über eine rasche Auffassungsgabe verfügen.
Autor: Redaktion