Der Veränderungsprozess, in dem sich unsere Wirtschaftssysteme und die Unternehmen befinden, zeigt deutlich, dass Vorgesetzte und Manager, die in den letzten Jahren gewohnt waren mit steigenden Umsätzen und Gewinnen umzugehen, nun teilweise in erhebliche Schwierigkeiten geraten. Dieser Paradigmenwechsel macht die Bahn frei für die „neuen“ Führungskräfte!
Jetzt ist die Zeit gekommen, in der die erfolgreiche Zukunft der Unternehmen davon abhängt, ob die Mitarbeiter bereit sind, ein wenig mehr als unbedingt notwendig zu tun. Dieser kleine Schritt mehr wird am Markt den entscheidenden Vorsprung bringen.
Wie oft passiert es in der Praxis, dass Mitarbeiter nur mehr das tun, was sich nicht verhindern lässt? Und dies auch noch widerwillig?
Den aktuellen Umfragen zufolge zeigen bereits 23 – 24% der Mitarbeiter keine emotionale Verbundenheit mehr mit dem eigenen Unternehmen.
Mit dieser Art des Engagements lässt sich kein Sieg in der Champions League erringen!
Ein entscheidender Faktor, um diese Form der inneren Kündigung zu verhindern und die Begeisterung für die gemeinsame Sache zu schüren, ist die positive Wirkung der Führungskräfte.
Das bedeutet keineswegs Kuschelkurs und totstreicheln. Ganz im Gegenteil. Die wahre Führung besteht darin, eine äußerst positive Trägerfrequenz herstellen und aufrecht erhalten zu können und gleichzeitig Orientierung zu geben und klar einzufordern.
Werte und das erwartet operationalisierte Verhalten müssen klar angesprochen, verstanden und konsequent verfolgt werden.
Apropos „konsequent“; auch dies scheint eine der Eigenschaften der neuen Führungskräfte zu sein, dass sie Konsequenzen – sowohl positive als auch negative – klar ankündigen und durchziehen. Mit dem gleichen Mut nehmen die „neuen“ Führungskräfte Chancen wahr und übernehmen die volle Verantwortung – auch für Ihre Denkmuster und Einstellungen.
Hier liegt überhaupt die Perle der neuen Führung verborgen. Wahre Führungskräfte sind absolut authentisch und verfolgen keine eingelernten „Techniken“. Sie sind sich ihrer Wirkung bewusst, wissen, dass sie mit ihrer Einstellung die Denkmuster und die Wirkung auf die Menschen in ihrem Umfeld bahnen und sind gnadenlos ressourcenorientiert.
In diesen Zeiten wird es für die problem- und mangelorientierten Vorgesetzten immer enger!
Gerade im laufenden Paradigmenwechsel wird die Ambivalenzkompetenz der wahren Führungskräfte immer wichtiger. Diese wissen die Vorbehalte und Ambivalenzen der Mitarbeiter wertschätzend anzuerkennen und diese Signale der Bedrohung ernst zu nehmen. Solcherweise verstandene Menschen sind bereit, sich auch aktiv und konstruktiv zu beteiligen an statt stillen oder offenen Widerstand zu leisten.
Nutzen Sie die Chancen die sich aus den derzeitigen Veränderungsprozessen ergeben und denken Sie immer daran, der/diejenige der/die die meiste positive Wirkung auf andere Menschen hat, ist die wahre Führungskraft – unabhängig von der Situation und von Organigrammen, Visitenkarten, …
Über den Autor:
Andreas Wismek ist Unternehmensberater, Wirtschaftstrainer, Coach und diplomierter Mentaltrainer. Als Senior Partner der Dr. Pendl und Dr. Piswanger GmbH unterstützt er Unternehmen dabei, die Leistungsfähigkeit der Organisationen und der Menschen zu erhalten und zu verstärken.
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