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Wer als junge Führungskraft erfolgreich starten möchte, braucht mehr als fachliche und soziale Fertigkeiten. Denn Führung beginnt vor allem im Kopf: Entscheidend ist vor allem die mentale Einstellung – und somit auch die Haltung zum Job. Doch welche Fallen lauern hier? Und wie kann man sie vermeiden? Wir haben die wichtigsten Stolpersteine und Tipps zusammengefasst.

Wer beim Führungsstart ohne Vorbereitung und rechtzeitige Einstellung auf die neue Rolle bleibt, läuft Gefahr, als Führungskraft zu scheitern. Sechs konkrete Hinweise helfen dabei, von Anfang an als junger Chef auf Erfolgskurs zu gehen:

Stolperstein #1: Das mache ich jetzt nebenbei!

Der Aufstieg zur Führungskraft ist immer mit neuen – meist auch zusätzlichen – Aufgaben verbunden. Da kann es leicht passieren, dass der nötige Aufwand unterschätzt wird – und schließlich die Zeit für Führung fehlt. Das frustriert nicht nur den jungen Chefs selbst, sondern führt langfristig auch zum Verlust von Führungskompetenz gegenüber den Mitarbeitern.

TIPP: Machen Sie Führung zu Ihrer Hauptaufgabe!
Machen Sie sich Ihre Chef-Rolle gleich von Anfang an bewusst! Legen Sie Prioritäten neu fest, passen Sie Ihr Zeitmanagement an und delegieren Sie.

Stolperstein #2: Alles tanzt nach meiner Pfeife!

Wer den lang ersehnten Sprung in die Führungsrolle geschafft hat, strotzt meist vor Selbstbewusstsein, Motivation und Tatendrang. Schließlich will man sich und anderen beweisen, dass man das Zeug zum Chef hat. Doch nicht selten führt diese Mischung aus Stolz und Ehrgeiz zu einem übertriebenen Auftreten: Ich bin der Chef – alle haben mir zu folgen!

TIPP: Wechseln Sie aktiv in die Rolle des Chefs!
Setzen Sie sich von Beginn an intensiv mit der neuen Funktion und den damit verbundenen Rechten und Pflichten auseinander. Ihr Führungsverständnis und -verhalten ist entscheidend, ob Sie andere begeistern und Ihnen die Mitarbeiter folgen werden.

Stolperstein #3: Es bleibt alles beim Alten!

Als neuer Chef übernimmt man in der Regel bestehende Strukturen und Prozesse. Diese haben sich tendenziell bewährt und sind den Mitarbeitern vertraut. Allerdings bedeutet ein neuer Chef an sich schon Veränderung für Mitarbeiter – und darüber hinaus gilt für jede (neue) Führungskraft: Gutes bewahren und Neues wagen!

TIPP: Führen Sie stilgerecht, situativ & differenziert!
Aufgabe in der Führung ist es, die Rahmenbedingungen so zu schaffen, dass Mitarbeiter exzellente Leistung erbringen können und wollen. Wichtig dabei ist es, je nach Situation und Mitarbeiter zu reagieren. Verschaffen Sie sich also einen Überblick, in welcher Entwicklungsphase sich Ihr Team befindet – und holen Sie die einzelnen Teammitglieder entsprechend ab.

Stolperstein #4: Chef sein heißt Mitarbeiter führen!

Viele Chefs verstehen unter Führung vor allem die Verantwortung für ein eigenes Team und dessen Leistungserbringung. Doch umfassendes Führen geht weit über die Mitarbeiter-Führung.

TIPP: Wirken Sie als Führungskraft in alle Richtungen!
Um wirklich effektiv zu sein, müssen Chefs alle strategisch wichtigen Stakeholder kennen und mit ihnen interagieren – wie z.B. der eigene Vorgesetzte, Führungskollegen, die ganze Organisation (sowie auch Partner, Kunden und Lieferanten).

Stolperstein #5: Jetzt habe ich die Kontrolle!

„Kontrolle“ (im Sinne der Erfolgssteuerung) zählt zu den Kernaufgaben jeder Führungskraft. Sie ist die Grundlage für die Optimierung von Ressourcen und Prozessen in der Zukunft. Und sie sorgt vor allem für eines: (vermeintliche) Sicherheit! Allerdings ist in einer zunehmend komplexen und sich ständig ändernden Welt, „echte“ Kontrolle in Wahrheit nicht mehr leistbar.

TIPP: Lernen Sie zwischen den Zeilen zu lesen!
Die Herausforderung für Führungskräfte liegt darin, Sicherheit in unsicheren Zeiten zu vermitteln. Dabei sind Chefs gefordert, Dynamiken zu interpretieren und Entwicklungen bestmöglich einschätzen zu können. Achten Sie daher auf mögliche Begleitsignale oder verborgene Informationen, wie sie z.B. in Körpersprache, Verhalten und Emotionen zum Ausdruck gebracht werden.

Stolperstein #6: Das hat doch nichts mit mir zu tun!

Führungskräfte müssen sich auch auf schwierige Situationen einstellen: Konflikte bewältigen, um Ressourcen kämpfen, Kritik oder Widerstand abbauen usw. Dafür braucht es gefestigte und reflektierte Führungspersönlichkeiten. Schlechte Führungskräfte suchen die Schuld immer bei anderen. Gute Chefs wissen, dass ihr eigenes Verhalten maßgeblichen Einfluss auf Erfolg (oder Misserfolg) hat.

TIPP: Führen Sie sich selbst!
Führung heißt Verantwortung für sich selbst und sein Verhalten zu übernehmen. Das bedeutet: Gehen Sie von einer klaren Selbst-Bewusstheit aus, übernehmen Sie Selbst-Verantwortung und reflektieren Sie regelmäßig über Ihre Wirkung.

Über die Autorin:

MimlichSilke Mimlich ist Impulsgeberin von „Junge Chefs | by runddenker“. Ihr Engagement gilt im Besonderen der Beratung und Begleitung jener, die zum ersten Mal Führungskraft werden.

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