Der Druck im Management wird dem Hochleistungssport immer ähnlicher. Jedoch würde kaum ein Spitzensportler auf die Idee kommen, auf einen Coach zu verzichten. Ein Manager ist kein Spitzensportler. Oder doch? Muss eine gute Führungskraft nicht alles alleine bewältigen können? Diese Idee schwirrt immer noch in vielen Köpfen.
Coaching ist eine individuelle, lösungsorientierte Begleitung. Ein Ziel kann sein, Druckausgleich zu schaffen und die Kräfte für eine erfolgreiche Performance zu bündeln. Damit dies möglich ist, braucht es eine gestärkte Fähigkeit zur Selbstreflexion. Und genau da setzt Coaching an.
Coaching – inspirierend & effektiv
UnternehmerInnen, Top-ManagerInnen, Führungskräfte und SpezialistInnen sind meist in einem Umfeld aktiv, in dem sie kaum offenes und ehrliches Feedback erhalten. Das erschwert aber maßgeblich die Reflexion der eigenen Wirkung und des Verhaltens – etwa im Hinblick auf:
- persönliche und fachliche Stärken und Schwächen
- die eigene Führungskompetenz sowie
- die Auswirkung auf unternehmerische Entscheidungen
Erfolgreiche Führungskräfte profitieren besonders davon, einen externen Sparring-Partner zu haben, mit dem es möglich ist, essentielle Fragestellungen auf Augenhöhe zu reflektieren. Insbesondere geht es darum,
- eigene Potenziale zu heben
- persönliche Ressourcen zu nutzen
- Ziele konsequent und zuverlässig zu erreichen
- den eigenen Wirkungsgrad als Führungskraft insgesamt zu steigern.
Vor allem im Top-Management geht es oftmals um weitreichende Entscheidungen mit belastenden Folgeerscheinungen. Dies mit einem unvoreingenommenen, neutralen Coach besprechen und reflektieren zu können, tut nicht nur gut. Es hält auch gesund und führt zu besseren und effektiveren Entscheidungen. Sicherheit verschafft Coaching auch, wenn sehr kurzfristig Herausforderungen anstehen, wie etwa die Übernahme einer neuen Position, Hearings oder wichtige Präsentationen.
Ein Kernziel des Coachings ist zudem, die Hilfe zur Selbsthilfe und das Selbstreflexionsvermögen zu stärken. Oberstes Ziel – nach dem Verständnis eines systemischen Coaches – ist aber, die Lebensqualität bzw. die Gesundheit im ganzheitlichen Sinne (Körper/Struktur – Geist/Mentales – Seele/Emotionen) zu sichern bzw. zu verbessern. Gesunde, ausgeglichene Menschen sind in ihren Handlungen und Entscheidungen wesentlich klarer und erfolgreicher – auch in Situationen, die zuerst aussichtslos oder schwierig erscheinen.
Mens sana in corpere sano
Laut der International Coach Federation berichten Klienten über folgende Coaching-Erfolge:
- Erhöhte Selbsterkenntnis 68 %
- Effektivere Zielsetzung 62 %
- Work-Life-Balance 61 %
- Weniger Stress 57 %
Nicht umsonst setzen lt. einer Studie von The Executive Partners Group heute bereits 74% der befragten Unternehmen individuelle oder teambezogene Coaching-Instrumente ein.
In der Praxis – Ziele anvisieren & erreichen
Hier ein handfestes Beispiel, wie Sie ein wirkungsvolles (Selbst-)Coaching-Tool ad hoc nutzen und ausprobieren können. Arbeiten Sie die Punkte 1 – 8 so exakt wie möglich durch und Sie werden Schritt für Schritt mehr Sicherheit erhalten zu Fragen wie: Bin ich am richtigen Weg? Ist es das richtige Ziel? Will ich das wirklich? Wie wichtig ist es mir? Ist es für mich überhaupt gut, dieses Ziel anzustreben?
- Positiv:
Das Ziel positiv formulieren, konkreten Zeitpunkt angeben, messbares Ergebnis benennen, in der Gegenwart beschreiben. Ein Beispiel für eine exakte Zielformulierung: Am 30.9.2015 habe ich mein Traumgewicht von … kg. Dazu erstelle ich bis … ein detailliertes und ausgewogenes Sport- und Ernährungsprogramm, das ich konsequent durchführe.
- Wichtig:
Passt dieses Ziel zu meiner derzeitigen Lebenssituation und in mein Umfeld? Gibt es zurzeit vielleicht Wichtigeres? Wieso ist mir dieses Ziel jetzt so wichtig, dass ich es konsequent angehe?
- Visionär:
Wie passt dieses Ziel generell zu meinen Vorstellungen über meine Zukunft? Was will ich damit wirklich erreichen, vor allem in Bezug auf meine Wertvorstellungen?
- Preis:
Welchen Preis bezahle ich für die Erreichung dieses Zieles? Bin ich bereit dazu? Welche Veränderungsarbeit nehme ich konkret auf mich? (z. B. Änderung meiner Gewohnheiten, Verzicht auf Süßigkeiten, usw.)
- Individuell:
Kann ich dieses Ziel ohne fremde Hilfe erreichen? Bestimme ich allein darüber, ob ich die Veränderungen vornehme, die notwendig sind? Mit welchen Einflüssen und Widerständen muss ich eventuell rechnen?
- Ressourcen:
Welche Fähigkeiten und Ressourcen habe ich bereits, damit ich dieses Ziel erreichen kann? Worauf kann ich bauen? Was fehlt mir noch?
- Hindernisse:
Wer oder was könnte mich jetzt noch hindern, mein Ziel zu erreichen? Gibt es innere Glaubenssätze, Überzeugungen, die mir im Weg stehen?
- Sensorisch konkret:
Wenn ich die Augen schließe, stelle ich mir vor, wie es sein wird, wenn ich dieses Ziel erreicht habe. Ich sehe und fühle den Zustand, in dem ich mich dann befinde. Und ich spüre, welchen Wert die Erreichung dieses Zieles für mich hat. Ich stelle mir vor: Ich bin JETZT am ZIEL!
Jede Vision, jedes Ziel braucht ein Bild. Ein Bild, das uns anzieht, wie die Motte das Licht. Erst dann bekommt ein Ziel so richtig Kraft. Oder wie eine alte schamanische Weisheit sagt: „Energie folgt der Aufmerksamkeit.“
Viel Erfolg!
Buchhinweis:
Burnout in Unternehmen. Ursachenforschung, Folgen und Lösungsansätze. Diplomica Verlag 2013
Über die Autorin:
Brigitte Schweifer-Winkler, MSc, MBA ist Business-Coach mit über 20 Jahren Praxiserfahrung, Geschäftsführerin des Beratungsinstituts „Die ManagementOASE – Schweifer & Partner OG Coaching. Training. Consulting. / Mödling b. Wien
Mehr Informationen über Brigitte Schweifer-Winkler, MSc, MBA