Wer nach seinem Schulabschluss einen anspruchsvollen und abwechslungsreichen Job sucht und den häufig wechselnden Kontakt mit fremden Menschen nicht scheut, freundlich und zuvorkommend ist, für den wäre möglicherweise eine Ausbildung im Hotelbereich genau die richtige Wahl.
Individuelle Voraussetzung für eine Ausbildung in der Hotellerie
Das Arbeiten im Hotelbereich ist häufig sehr stark von saisonalen Schwankungen betroffen. Gerade in der Zeit zwischen Weihnachten und Ostern strömen Urlauber in Scharen in die Wintersportorte, sodass sämtliche Hotels ausgebucht sind. Das Personal arbeitet in dieser Zeit auf Hochtouren, lange Arbeitszeiten von morgens früh bis abends spät, Überstunden und hohe Stressbelastung gehören zum Hotelalltag in der Hochsaison. Dafür hat man in Zeiten geringerer Betriebsamkeit umso mehr Freiräume und bekommt gelegentlich auch mal einen halben Tag frei. Wer diese Wechsel von hoher Belastung und wenig Betrieb nicht verkraftet und nicht bereit ist, in Stressphasen auf einen Großteil seiner Freizeit zu verzichten, der sollte sich lieber für einen anderen Job entscheiden. Für Arbeitnehmer im Hotelgewerbe gilt stets das Credo, dass der Gast König ist und ihm sein Aufenthalt so angenehm wie möglich zu gestaltet ist. Die Serviceorientierung in der Hotellerie ist dementsprechend sehr hoch, denn im Mittelpunkt stehen die Bedürfnisse der Gäste.
Anforderungen an das Hotelpersonal
Die Anforderungen an Mitarbeiter aus dem Hotelgewerbe sind sehr hoch. Sie müssen über eine hohe Teamfähigkeit und Kommunikationsfähigkeit verfügen, denn nur ein zusammenhaltendes Team, in dem die Mitarbeiter einander unterstützen, ist erfolgreich und vermittelt den maximalen Wohlfühlfaktor für die Gäste. Da viele Hotels internationale Gäste haben, sind exzellente Fremdsprachenkenntnisse unverzichtbar. Aufgrund der saisonalen Schwankungen ist eine hohe Flexibilität und Belastbarkeit erforderlich. Das Hotelpersonal muss stets ein offenes Ohr für die Gäste haben, sie bei ihren Belangen bestmöglich unterstützen und dabei immer ein Lächeln auf den Lippen zeigen, selbst wenn man an einem Tag mit dem falschen Fuß aufgestanden ist. Gute Umgangsformen und eine hohe Dienstleistungsorientierung sind obligatorisch. Das Organisationstalent ist wichtig, besonders wenn es darum geht größere Veranstaltungen reibungslos über die Bühne zu bringen. Nicht zuletzt ist auch ein gutes mathematisches Grundverständnis notwendig, um die Abrechnungen der Gäste fehlerfrei durchzuführen und die Buchhaltung übersichtlich zu gestalten, Kalkulationen und Budgetvorgaben zu ermitteln, damit das Unternehmen nicht in finanzielle Schwierigkeiten gerät.
Ausbildungsinhalte im Hotelwesen
Es gibt verschiedene Ausbildungen, die man in der Hotellerie anstreben kann. Sehr beliebt ist die dreijährige Ausbildung zum/zur Hotelfachmann/Hotelfachfrau, während der man sämtliche Stationen des Hotelbetriebs – vom Empfang bis zur Veranstaltungsabteilung – durchläuft. Die Ausbildungsinhalte sind so vielfältig wie die späteren Einsatzmöglichkeiten des Hotelfachpersonals und reichen vom Servieren der Getränke über den Empfang und die Betreuung der Gäste bis hin zur Organisation und Durchführung von Events wie Kongressen oder Betriebsfeiern. Auch das eigenverantwortliche Führen der Hotelkasse mit Abrechnung der Gäste und die Entwicklung von Marketingmaßnahmen für die bevorstehende Saison zählen zu den Lerngebieten der Hotelfachleute.
Nach ihrer Ausbildung und dem Sammeln erster Berufserfahrungen machen sich viele gelernte Servicekräfte gerne selbstständig und führen als Unternehmer ihren eigenen kleinen Gastbetrieb.
Neben der Ausbildung zum/zur Hotelfachmann/Hotelfachfrau besteht auch die Möglichkeit zur Ausbildung zum/zur Hotelkaufmann/Hotelkauffrau. Auch hier werden während der Ausbildung sämtliche Bereiche des Hotelbetriebs durchlaufen. Im späteren Arbeitsleben sind Hotelkaufleute jedoch häufiger hinter den Kulissen anzutreffen. Sie lernen die unterschiedlichen kaufmännischen Kernprozesse zu verstehen, zu kontrollieren und zu steuern. Insbesondere Themen wie die Buchhaltung, der Einkauf, die Budgetierung, Kostenkontrollen und die Erstellung von Betriebsstatistiken fallen in ihren Aufgabenbereich.
Engagierte Hotelfachleute, die über den Tellerrand hinaussehen, können es in ihrem Berufsleben weit bringen und zu Abteilungsleitern oder gar Hotelmanagern aufsteigen. Die Weiterbildungsmöglichkeiten für Hotelfach- und Hotelkaufleute sind äußerst vielfältig und reichen von dem Besuch von Fachseminaren, über Auslandsaufenthalten bis hin zur Weiterbildung zum Fachwirt im Gastgewerbe und staatlich geprüften Gastronom. Der Abschluss eines Aufbaustudiums, wie bspw. der Studiengang Hotelmanagement an der Steigenberger Akademie in Bad Reichenhall, legt den Grundstein für eine vielversprechende Karriere in der Hotellerie, national und international.
Fazit
Das Hotelgewerbe bietet sehr abwechslungsreiche Arbeitsverhältnisse, die eine hohe Flexibilität und Belastbarkeit des Personals voraussetzen. Es weist riesige Chancen auf, die in den meisten anderen Berufsfeldern so oft nicht vorhanden sind. Wer hat schon die Möglichkeit auf der ganzen Welt zu arbeiten und sich seinen persönlichen Arbeitsplatz der Träume auszusuchen?