Tools zur Analyse unter anderem von Webseiten liefern meist viele Daten und Informationen. Doch wer sie nicht zu interpretieren weiß, lässt sich von Marketingberater leicht beeindrucken und trifft oft die falschen Entscheidungen.
„Wow, das ist aber ein stolzer Betrag“, sagte mein ‚Chef‘ Anfang letzter Woche, als ich ihm eine Auswertung des sogenannten Rankingvalue unseres Analyse-Programms XOVI für die Webseite unseres Top-Kunden aus dem Beratungsbereich zeigte.
Für das Ermitteln des „Rankingvalue“ listet das Analyse-Programm zunächst auf, bei welchen Begriffen oder Wortkombinationen steht die betreffende Seite, wenn man diese als Suchbegriffe bei Google eingibt, in der danach angezeigten Trefferliste auf Seite 1 eins – also auf den Plätzen 1 bis 10.
SEO oder AdWords-Anzeigen bei Google schalten?
Danach analysiert das Programm
- wie oft werden die Begriffe pro Monat in Google gesucht und angeklickt und
- was müsste der Eigentümer der Webseite an Google bezahlen, wenn er dasselbe Ergebnis mittels AdWords-Anzeigen, also bezahlten Anzeigen, erreichen möchte.
Anschließend wird anhand der Faktoren auf Seite 1 stehende Suchbegriffe, Suchvolumen und „Cost-per-Click“ (Was kostet gemittelt ein Klick auf eine entsprechende AdWords-Anzeige) der sogenannte Rankingvalue ermittelt. Bei unserem Kunden, dessen Namen ich hier nicht erwähne, beträgt er zurzeit 113.394,41 Euro – Tendenz steigend. Diesen Betrag „spart“ unser Kunde sozusagen Monat für Monat, weil er keine AdWords-Anzeigen schalten muss.
SEO-Top-Platzierung kostet Zeit und Geld
Dabei schreibe ich das Wort „sparen“ jedoch bewusst in Anführungszeichen bzw. Gänsefüßchen, denn: Eine solche Zahl und dass die Webseite unseres Kunden inzwischen im Schnitt fast 1200 organische Zugriffe pro Tag – also Zugriffe nach einer Suche nach den betreffenden Begriffe in Google – aufweist, ist letztlich das Resultat eines entsprechenden Auf- und Ausbauprozesses; also das Ergebnis einer Investition an Zeit und Geld, denn auch beim SEO gilt: Von nix kommt nix.
Kein Berater würde so viele Adwords-Anzeigen schalten
Hinzu kommt: Der Rankingvalue ist selbstverständlich eine „phantastische Zahl“, die wir ebenso wie andere Onlinemarketing- und SEO-Agenturen gut für unser Marketing nutzen können. Man muss sie jedoch interpretieren können, denn: Unser Kunde steht zwar bei insgesamt 2457 Suchbegriffen beim Google-Ranking auf Seite 1, weshalb ich behaupte, dass er das am besten oder genauer gesagt am breitetesten im Netz platzierte Beratungsunternehmen im deutschsprachigen Raum ist. Doch aufgrund des Volumens der Webseite und seiner SEO-Aktivitäten usw. steht er auch bei Begriffen auf Seite 1,
- die für sein Business keine oder nur eine geringe Relevanz haben und
- für die er alternativ nie AdWords-Anzeigen schalten würde.
So befindet sich darunter z.B. auch so mancher Begriff, den vermutlich häufiger BWL- oder Wirtschaftspsychologie-Studenten googeln als die eigentliche Adressaten unseres Kunden: Entscheider in den Unternehmen. Also muss man den Wert des Rankingvalue relativieren.
Top-SEO-Platzierung ist hilfreich bei Kundenakquise
Trotzdem sind wir auf das Erreichte stolz, weil es zeigt: Wir verstehen unser (SEO-)Handwerk … und unser Kunde ist zufrieden, denn dass man so oft bei der Websuche auf ihn stößt, wenn man in der Management- sowie Personal- und Organisationsentwickler-Debatte häufig genutzte Begriffe bei Google eingibt, trägt gewiss zu seiner Bekanntheit bei.
Und wenn sich auch nur ein Bruchteil der täglich über 1200 Besucher der Webseite für die Leistungen der Unternehmensberatung interessieren, dann sind das ja immer noch mehr relevante Besucher als die Webseiten der meisten Beratungsanbieter bzw. -unternehmen haben. Also erhält er vermutlich auch mehr Anfragen potenzieller Kunden. Inwieweit es ihm dann gelingt, diese Anfragen in Aufträge umzuwandeln, ist wiederum eine andere Frage.
Über den Autor:
Lukas Leist arbeitet als Onlinemarketing- und SEO-Berater für die auf Beratungsunternehmen spezialisierte (Online-)Marketing-Agentur Die PRofilBerater GmbH, Darmstadt. Zudem schreibt er Artikel zu Bildungs- und Beratungsmarketingthemen.
Ich gebe zu, dass die große Zahl in der Überschrift mich hierhin gezogen hat. Also in dieser HInsicht schon mal alles richtig gemacht, Lukas! 🙂 Und die Erklärung, dass es sich um den Rankingvalue finde ich gut. Ich arbeite gerade mit AHrefs (einer 7-Tage-Testversion) und dort gibt es einen ähnlichen Wert. Für mich eine echte Motivation, wenn ich sehe, wie ich durch meine SEO Arbeit im Prinzip bares Geld spare… 😉