Seit Beginn der Corona-Pandemie ist nichts mehr, wie es war. Das gilt auch für Karrieremessen. Erst einmal kam der gesamte Markt zum Erliegen. Doch wie sieht es in Zukunft aus? Wir informieren über mögliche Szenarien bezüglich der künftigen Aussichten. Wird es wieder Messen vor Ort geben?
Wie wichtig sind Karrieremessen für deutsche Personaler?
Aktuell gibt es immer mehr Marketing-Instrumente, welche Unternehmen zur Verfügung stehen. Speziell digital wurde aufgerüstet. Doch wie wichtig sind Karrieremessen dagegen für deutsche Unternehmen und ihre Personaler? Das wurde vom Verband der deutschen Messewirtschaft geprüft.
Bei dieser Untersuchung zeigte sich, dass die meisten Unternehmen, die daran teilnahmen und Messen nutzen, diese immer noch als bedeutend ansehen. Genauer gesagt, sahen das 83 Prozent so. Messen nehmen für sie den zweiten Platz ein. Nur der Internetauftritt des eigenen Unternehmens kann das noch toppen. Dementsprechend wurde auch das Budget für den Messeauftritt erhöht. Der Anstieg liegt bei etwa 50 Prozent.
Für das Gros der Unternehmen sind Messen ein Anlass, ihre Bestandskunden weiterhin an sich zu binden, nämlich für 90 Prozent. Aber auch die Gewinnung von Neukunden gehört für 89 Prozent der Unternehmen dazu. Den Bekanntheitsgrad steigern, möchten ebenfalls 89 Prozent. Auf Karrieremessen wird vor allem nach geeigneten, neuen Mitarbeitern für das eigene Unternehmen gesucht.
Wie viele Messen gibt es in Deutschland und welche Branchen sind besonders beliebt?
Deutsche Messen sind weltweit an der Spitze, wenn es um das internationale Segment geht. Jedes Jahr gibt es deutschlandweit zwischen 160 und 180 Messen auf nationaler und internationaler Ebene. Dazu gehören auch Karrieremessen, wo es Schnittpunkte für Personaler und passende Kandidaten gibt.
Beliebte Branchen unter den Karrieremessen sind Informatik, Wirtschaftswissenschaften, Ingenieurswesen, Wirtschaftsphysik und -mathematik sowie Psychologie.
Zu den bekanntesten Karrieremessen deutschlandweit zählen:
- Jobmesse
- Talentmesse Ruhr
- Kickstart Magdeburg
- job4you
- Horizon
- Karrieretag
- beruf & Bildung
Die Lage vor der Corona-Pandemie
Ehe das Coronavirus zuschlug, war die Messewelt auch bei den Recruitern noch in Ordnung. Jährlich trafen sie sich mit Abiturienten, Studenten, Hochschulabsolventen und weiteren Interessenten in den deutschen Messehallen. Für einen Zeitraum von zehn Jahren war die Branche von Erfolg gekrönt. Doch mit dem Coronavirus stand plötzlich die Welt still. Karrieremessen vor Ort durften nicht mehr stattfinden.
Nach den Lockerungen stagnierte die Branche weiterhin. Die lange Zeit der Abwesenheit blieb nicht wirkungslos. Die Teilnahme an Karrieremessen vor Ort gehört nicht mehr zum normalen Geschäftsleben dazu. Auch angesichts der komplizierten Wirtschaft. Außerdem ist es nicht leicht, zu messen, ob sich die Investitionen an Karrieremesseteilnahmen lohnen.
Die Corona-Pandemie hat auch für diesen Messezweig Folgen und wird sie auf lange Zeit verändern. Internationale Messeauftritte vor Ort nehmen ab, da die Anzahl der Teilnehmer geringer geworden ist. Das glauben 56 Prozent der Verantwortlichen. Die meisten, nämlich 82 Prozent denken, dass hybride Messen im digitalen Bereich dagegen zunehmen werden.
Wie sieht der Ausblick für deutsche Karrieremessen in Zukunft aus?
Die meisten Karrieremessen werden mittlerweile digital durchgeführt und finden nicht mehr vor Ort in den Messehallen statt. Nur noch vereinzelt laden Messehallen zum Präsenzauftritt ein. Doch es gibt viele Besucher, die dieses Angebot lieber nicht annehmen möchten. Sie können dennoch daran teilnehmen, denn es gibt die Möglichkeit, sich online dazuzuschalten.
Die hybride Messe wird das Modell der Zukunft für Personaler sein. Eine Mischung aus Online-Teilnahme und Präsenz. Das hat aber natürlich einige Vorteile. So können diese ihr Angebot vergrößern und es auf verschiedenen Kanälen anbieten, die es vorher so noch nicht gab. Das soll auch so bleiben, selbst wenn das Coronavirus der Vergangenheit angehört.
Wer an einer Online-Messe teilnehmen möchte, muss sich zunächst registrieren. Am Tag der Karrieremesse ist eigentlich alles wie zuvor. Der Messestand wird lediglich virtuell aufgesucht. Die Besucher rufen den gewünschten Video-Chat auf und führen Gespräche mit den Personalern, für deren Unternehmen sie gerne arbeiten würden. Wer mag, kann sich dazu schalten. Es ist so wie früher, nur dass die Besucher nicht vor Ort präsent sind, sondern eben online.
Was sich noch positiv für Personaler auswirkt, ist die gesteigerte Anzahl an Besuchern. Das hat natürlich einen Grund, den eine, zum Teil, weite Anreise ist nicht mehr notwendig. Jeder Interessent kann von überall aus teilnehmen. Die Teilnahme aus dem Ausland ist so ebenfalls möglich. So vergrößert sich die Auswahl an geeigneten Kandidaten deutlich.
Aber auch für nationale Unternehmen und ihre Besucher haben hybride Messen Vorteile, denn diese können auch überregional die Verbindung suchen. Das ist jetzt noch einfacher möglich. Es erfordert auch keine langwierigen Planungen mehr. Wer mag, kann umgehend an einer Online-Messe teilnehmen. Das erhöht die Flexibilität und steigert die Gelegenheit, wichtige Kommunikationen in der jeweiligen Branche zu führen. Sowohl Personaler als auch die Kandidaten profitieren davon.
Personaler, die ihr Unternehmen trotzdem vor Ort präsentieren möchten sollten sich rechtzeitig nach der passenden Messetheke umschauen.
Zudem sollten sie sich genauer über die möglichen Folgen der Pandemie für das Recruiting von Fachkräften informieren. Wer sein Wissen zum Thema Recruiting in Bezug auf das Coronavirus noch vertiefen möchte, kann das im folgenden Artikel:
Wie profitieren Personaler von der neuen Situation?
Wie bereits erwähnt, haben Personaler durch hybride Messen zusätzliche Möglichkeiten gewonnen, um an Interessenten, passende Kandidaten und Fachkräfte herantreten zu können. Es gibt mehr Kanäle, da die digitalen Wege genutzt werden. Auch wenn die Präsenz vor Ort abnimmt, können Recruiter trotzdem an passende Kandidaten herantreten und ihnen bewusst machen, warum es sich lohnt, in ihrem Unternehme zu arbeiten.
Fazit zur Karrieremesse trotz Coronavirus
Lange Zeit stand das Leben der Karrieremessebranche still, doch nach den Lockerungen finden vereinzelt wieder welche vor Ort statt. An präsenten Besuchern mangelt es allerdings immer noch, da viele Menschen sich davor fürchten, sich mit dem Coronavirus zu infizieren.
Dennoch hat man eine Lösung für dieses Problem gefunden, nämlich die hybride Messe. Eine Mischung aus Präsenz- und Online-Auftritt. Die Personaler nutzen diese Chance.
Autor: Redaktion