Die Menschen in Deutschland sind wohlhabend, wie lange nicht. Ob Aktien, Immobilien oder Edelmetalle, die Preise klettern von einem Rekordhoch zum nächsten. Trotz Verlusten durch Klimaerwärmung, politischer Spannungen, Pandemie und strengen Auflagen zum Umweltschutz häuft sich der Reichtum. Mit dem Kapital kommt die Verantwortung dieses vor Verlusten zu schützen und zu mehren. Möglich ist das noch.
Manch einer wird sich fragen: Was würde Napoleon Hill tun? 1937 veröffentlichte er das Buch „think and grow rich“, nachdem er drei Jahre als Berater des US-amerikanischen Präsidenten tätig war. Damals befanden sich die Vereinigten Staaten in einer tiefen Depression. Vergleichbar mit der heutigen Zeit, schien ein Damoklesschwert über dem Markt, aber auch über der Währung an sich zu schweben.
Gold gilt seit jeher als sicherer Hafen, für alle die ihr Kapital langfristig schützen und mehren wollen. Seit Jahrtausenden übersteht dieser Hafen jeden Sturm. Anders sind staatliche Währungen, welche von Inflationen und Krisen bedroht werden. Gibt es, außer dem heiß gelaufenen Immobilienmarkt noch Alternativen zu Gold?
Festgeld
Was ist Festgeld?
Festgeld, gerne Zeitgeld oder Termingeld genannt, ist eine Anlageform, bei der man für einen festgelegten Zeitraum einen bestimmten Geldbetrag, beispielsweise 10.000 EUR für 12 Monate anlegt. Für diese Zeit existiert eine gesetzliche Einlagensicherung, die garantiert, dass man sein Geld zurückerhält.
Wie sicher ist Festgeld?
Wenn nicht das gesamte Wirtschaftssystem zusammenbricht, ist Festgeld eine sichere Anlageform. Es besteht ein gesetzlicher Schutz, der den Anleger vor Verlust seines Kapitals schützt.
Vorteile und Nachteile von Festgeld
+ Sicherheit und Kalkulierbarkeit der Anlage.
+ Prämien durch Abschluss (z. B. 50EUR Bonus)
– Keine Flexibilität
– Niedrige Zinsen
Rechenbeispiel
Aktuell hätte unser Beispiel, 10.000EUR, die man für 12 Monate zurücklegt, eine Rendite von etwa 90 bis 100EUR. Dem niedrigen Leitzins geschuldet klingt das nicht attraktiv. Diese Anlageform dürfte aktuell für die wenigsten Anleger relevant sein.
Goldmünzen
Was sind Goldmünzen?
Als Klassiker der Goldanlage erfreuen sich Goldmünzen immer noch großer Popularität. Eine Goldmünze wiegt, hier am Beispiel „Krügerrand“, eine Unze, 33,93 Gramm und ist eine physische Münze die aus 31,1 Gramm Feingold und 2,83 Gramm Kupfer besteht.
Wie sicher sind Goldmünzen?
Goldanleger würden behaupten, es gäbe keine sicherere Anlageform. Die Meinungen gehen auseinander. Gold hat seit tausenden von Jahren einen, variierenden, hohen Wert in allen Gesellschaften der Welt. Egal in welchem Land und zu welcher Zeit investiert wurde, langfristig gesehen war Gold bis jetzt ein Gewinn. Die größte Gefahr von Gold besteht darin, die Münze bei einem Einbruch, Überfall oder Aufbruch der Bank zu verlieren. Anders als Aktien oder ein Sparkonto arbeitet Gold nicht. Das bedeutet, die Rendite von Gold, entsteht allein dadurch, dass der Goldkurs, sollte er das tun, steigt. Sinkt der Goldkurs hätte man, in einem Notverkauf, einen Verlust erlitten. Goldmünzen kennen keine Zinsen und Dividende.
Vorteile und Nachteile von Goldmünzen
+ Kein „gedachter“ Wert, sondern eine Münze, die man in der Hand halten kann
+ Historisch, langfristig, angemessene Renditen, keine Garantie
+ Gold versteht sich krisensicher
– Gefahr von Verlust durch physische Einflüsse
– Hohe Kosten wegen Einkauf und Lagerung der Münze
Rechenbeispiel
Da man das Rechenbeispiel nicht verbindlich in die Zukunft projizieren kann, gehen wir davon aus, dass vor einem Jahr für 10.000 EUR Gold gekauft wurde. Dies entspräche heute einem Wert von 11.965 EUR abzüglich Aufschlag, Transport- und Lagerkosten. Hätte man vor zehn Jahren investiert, wären es heute 17.244 EUR abzüglich oben genannter Kosten.
Scheine
Was sind Goldscheine?
Das Unternehmen Karatbars, bietet mit sogenannten Gold-Cards und CashGold-Scheinen ein neuartiges Produkt an. Dabei wird in Scheine, ähnlich den klassischen Geldscheinen, Gold eingewebt. Harald Seiz, Gründer des Unternehmens, erklärt in seinem Interview das Produkt und die aktuelle Situation auf dem Goldmarkt in Bezug auf die Coronavirus-Pandemie.
Bezüglich Sicherheit, Liquidität und Rendite verhält es sich bei dieser Anlageform analog zu Goldmünzen. Statt einer Unze mit 31 Gramm für über 1600 EUR, gibt es die Gold-Cards mit kleinen eingewebten Goldbarren im Gewicht von einem bis fünf Gramm. Ähnlich verhält es sich bei den CashGold-Scheinen, wo 0.1 bis 0.6 Gramm eingewebt sind. Es wäre also möglich, bereits mit kleinen Beträgen zu investieren.
Die Attraktivität von Gold erklärt Harald Seiz mit einer Kombination von Aspekten. Einerseits sei die Entwicklung des Zinsniveaus desaströs und auf einem tief. Dadurch gäbe es einen Goldhype. Einzige Banken drückten Sparern sogar Strafzinsen aufs Auge wodurch es verständlich sei, dass nach Alternativen gesucht werde. Aktien und Co. wären eine gern genutzte Option, jedoch auf Grund des Coronavirus und der daraus resultierenden belastenden Wirtschaftslage nun am schwächeln. Auch das erhöhe die Nachfrage in währungsunabhängige Rohstoffe wie Gold.
Geschichtsbewanderte Leser verwundert das nicht. Währung ist aus Gold heraus entstanden und nicht umgekehrt.
Bei den verglichenen Anlageformen gilt selbstverständlich der Grundsatz, nie das ganze Kapital in eine Anlageform zu investieren und stets nur eine Summe zu benutzen, die bei einem Verlust nicht zur finanziellen Notlage führen würde.
Autor: Redaktion