Warum Speaker im Netz gut gefunden werden müssen

Bei vielen Möchte-gern-Rednern scheitert das Speaker-sein aus einem profanen Grund: Potenzielle Interessenten finden sie nicht.

Viele Berater, gleich welcher Couleur, träumen davon, ein gefragter Vortragsredner bzw. Keynote Speaker zu werden, da sie entweder der Auffassung sind, mit dem Halten von Reden

  • lässt sich leicht viel Geld verdienen oder
  • lassen sich leicht Folge-/Projektaufträge generieren.

Bei mindestens 95 Prozent der „Möchte-Gern-Redner“ werden diese Tagträume platzen, weil sie nicht die nötigen Grundvoraussetzungen für das „Speaker-sein“ erfüllen. Doch auch bei vielen Möchte-gern-Rednern, die eigentlich alle Voraussetzungen für das Redner-Business erfüllen, platzt dieser Traum – aus einem simplen Grund: Die Personen und Organisationen, die sich für sie als Redner interessieren könnten, finden sie bei Bedarf im Netz nicht.

Vortragsredner: Promi oder „anerkannter Experte für…“?

„Ist das Gefunden-werden im Netz für einen Redner, denn wirklich so wichtig“, fragen mich als PR- und Marketingberater oft Berater, die gerne Speaker-Aufträge erhalten würden. „Ja“, lautet dann stets meine Antwort, „zumindest für alle Berater, die nicht wie zum Beispiel Joschka Fischer oder Michelle Obama aufgrund ihrer Biografie fast jeder aus Funk und Fernsehen kennt, sondern die primär aufgrund ihrer Expertise für ein Thema wie Innovation, Führung oder Verkauf für Unternehmen ein interessanter Redner sein könnten.“ Sie brauchen eine Webseite, die gut im Netz gefunden wird, noch dringlicher als Berater und Trainer.

Vortragsredner werden anlass-bezogen gebucht

Warum? Mit Trainern und Beratern arbeiten Unternehmen, sofern sie mit deren Leistung zufrieden sind, meist längerfristig zusammen. Bei Bedarf greifen sie immer wieder auf sie zurück. Einen Redner hingegen engagieren Unternehmen in der Regel anlassbezogen – zum Beispiel für eine Management-Tagung, für eine Kundenveranstaltung, für ein Vertriebs-Kick-off – und zwar für Thema,

  • das ihrer Organisation gerade unter den Nägeln brennt oder
  • das ihnen für die geladenen Gäste als attraktiv erscheint.

Und selbst, wenn der Vortrag des Vortragsredners absolute Spitze war, dann wird er zum Beispiel im Folgejahr nicht erneut engagiert, denn dann möchte das Unternehmen den „sehr verehrten Mitarbeitern“ oder „… Gästen“ etwas anderes, Neues bieten.

Das Internet: das Info-Medium Nr. 1 über Vortragsredner

Also begeben sie sich erneut auf die Suche nach einem attraktiven Redner – und zwar meist zunächst mit Hilfe des Internets. Und wird dann ein Berater zum Beispiel, wenn man solche Wortkombis wie „Vortragsredner Agilität“ oder „Keynote Speaker Agilität“ bei Google & Co eingibt, in der Liste der angezeigten Treffer weit vorne angezeigt, dann ist die Wahrscheinlichkeit recht groß, dass er zumindest als potenzieller Redner in Betracht gezogen wird.

Anders ist es bei einem Berater, der über dieselbe Expertise verfügt, denn man jedoch beim „Googeln“ nicht findet. Er hat letztlich nur eine Chance, einen Auftrag als Redner zu bekommen, wenn das Unternehmen eine Redneragentur kontaktiert und er bei dieser zum betreffenden Thema gelistet ist.

Auch Redner-Agenturen wollen etwas verdienen

Auch so kann ein Redner selbstverständlich an Aufträge kommen – jedoch werden dies deutlich weniger sein, als wenn man ihn auch beim Googeln gut findet. Und wenn ein Redner über eine Redneragentur Aufträge erhält? Dann ist sein Honorar deutlicher niedriger als bei einem Redner, der seine Aufträge über seine Webpräsenz direkt akquiriert. Denn selbstverständlich wollen die Redneragenturen wie alle Zwischenhändler an ihre Vermittlertätigkeit auch etwas verdienen.

Zu Recht! Denn sie servieren den Rednern die Aufträge sozusagen auf dem silbernen Tablett, und nehmen ihnen damit zum Beispiel die Arbeit ab, ihre Webseite für die Google-Suche zu optimieren. Was mittel- und langfristig der bessere Weg für die eigene erfolgreiche Selbstvermarktung als Redner ist, das muss jeder Möchte-gern-Speaker selbst entscheiden.

Autor: Bernhard Kuntz

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