Coaching-Reisen werden immer beliebter. Von manchen belächelt als geschickte Möglichkeit, tolle Freizeit betrieblich ab zu rechnen. Von Anderen hoch geschätzt um mit Abstand auf den Alltag zu blicken und die notwendige Entschleunigung zu erreichen, mit der Themen erst sinnvoll bearbeitet werden können, die Führungskräfte emotional bewegen; an die Sie vor dem Einschlafen denken oder an denen sie nachts aufwachen.
Ein Gesamtkonzept für persönliche Reflektion
Sie kennen das aus ihrem persönlichen geschäftlichen Alltag: die Themen und Konflikte, die wirklich innerlich beschäftigen sind ganz häufig persönliche Beziehungs-Konflikte. Der schwierige Mitarbeiter, den ich nicht schon wieder ansprechen will. Der Chef, der mir einfach keine klare Vorgabe gibt und bei dem ich immer „gegen die Wand laufe“. Der Kollege, der alles einsieht, aber nichts ändert.
Alles Themen bei denen ich auf die Anderen schimpfen kann, psychologisch gesehen den Konflikt-Inhalt auf den Anderen „projeziere“. Damit jedoch meine eigenen Handlungsmöglichkeiten auf null setze. Oder ich reflektiere, wie ich mich selbst anders verhalten kann, meine Haltung und Einstellung verändern kann um Einfluss auf das Geschehen zu gewinnen.
Für dieses Nachdenken, Erarbeiten neuer Sichtweisen und Lösungswege ist Gruppencoaching ein perfektes Setting. Eine kleine Gruppe, die auf Augenhöhe sich austauscht. Führungskräfte, die ähnliche Erfahrungen haben und selbst durch die Reflexion auch profitieren. Und dazu ein erfahrener Coach, der für den roten Faden sorgt, Methoden und theoretische Inputs einbringt.
Abstand zum Alltag ist ein weiterer wichtiger Faktor um „von oben“ auf meine Situation zu blicken, den Blick über den Tellerrand zu bekommen. Eine perfekte Möglichkeit ist das Coaching mit einer Reise zu verbinden. Eine Berghütte an einem tollen Platz, ein schönes Ferienhaus mit guter Atmosphäre im Grünen bietet sofort einen emotionalen Rahmen, der sich deutlich von der Büroatmosphäre unterscheidet, übrigens auch von der Atmosphäre in einem Tagungshotel, da Führungskräfte immer zu viel Zeit in Hotels verbringen.
Um das Ganze zu einem Gesamtkonzept zu machen ergänze ich das mit kleinen Wanderungen und gutem regionalem Essen sowie einem feinen Schluck Wein beim abendlichen gemütlichen Beisammensein. Sie können erahnen, dass ein solcher Workshop sich deutlich von den üblichen Seminaren und Trainings unterscheidet.
Bewegung als Ergänzung – was bringt das
Kreative Ideen, Sie kennen das, habe ich nicht am Schreibtisch sondern beim Duschen, Joggen, Auto fahren oder eben beim Wandern. Wenn in der inhaltlichen Arbeit es neben Tools auch um persönliche Stärken, Schwächen, Einstellungen, Haltungen und Verhaltensweisen geht passiert genau dasselbe. Die Teilnehmer sind persönlich involviert, emotional berührt und in Gedanken stark mit einzelnen Situationen beschäftigt. Habe ich beispielsweise am Morgen mehrere Stunden im Workshop gearbeitet, bietet die Wanderung nach dem Mittagessen eine perfekte Möglichkeit, dass sich neue synaptische Verbindungen herstellen und ich kreative Lösungsansätze erhalte. Und natürlich geht es den anderen Teilnehmern gleich oder ähnlich. Dann kommen im nächsten Workshop viele kreative Ideen herein.
Ein weiterer Aspekt ist die Beziehung unter den Teilnehmern. Beim Wandern rede ich mit anderen Teilnehmern, komme diesen näher und kann mich persönlich manchmal besser öffnen als in der Gruppe. Ich merke, mit wem ich gut kann, wer mich versteht. Das hilft auch in der Gruppe offener zu sein, mich mehr aus meiner Sicherheitszone heraus zu bewegen. Und nur dann kann ich wirklich wichtige Erkenntnisse generieren und neue Lösungen finden.
Neurophysiologisch ist heute bewiesen, dass Wandern unter anderem Dopamin freisetzt. Das gibt mir ein gutes Gefühl bis hin zu Glücksgefühlen. Es sorgt jedoch auch dafür, dass meine Emotionen über die Amygdala in Verbindung mit meinen rationalen Gedanken im Frontlappen kommen. Und dies ist wiederum die Voraussetzung, dass kreative Ideen und Fantasien entstehen. Diese kann ich dann im Workshop auf ihre Verwendbarkeit und Umsetzbarkeit hin prüfen. Also eine tolle Möglichkeit neue Impulse zu bekommen, die wirklich mit mir selbst in Verbindung sind.
Reisen inspirieren und helfen auf das Wesentliche zu blicken
Eine tolle zusätzliche Erweiterung ist das Coaching mit Reisen in Länder mit interessanter Natur und Landschaften oder mit anregenden Kulturen und Lebensweisen. Erst mal ist es meist schwierig für Führungskräfte sich selbst und ihre Bedürfnisse so ernst zu nehmen, dass sie sich die Zeit nehmen für mehrere Tage oder gar 2 Wochen auf eine Coaching-Reise zu gehen. Dahinter stecken Selbstbilder wie „so schlecht darf es mir doch gar nicht gehen“, „was denken die anderen da“ oder „das sieht zu sehr nach Urlaub aus“. Dabei geht es gar nicht darum, dass es jemand schlecht geht oder jemand Urlaub machen will, sondern um die Reflektion von Situationen und Szenarien, die beschäftigen. Um ein weiter entwickeln eigener Selbstwahrnehmung und eigener Stärken und Möglichkeiten.
Gerade in der Natur, sei es in den Bergen der Schweiz oder Österreichs, sei es im schottischen Hochland, komme ich zu der notwendigen Entschleunigung, den Heraus aus dem Hamsterrad, das Voraussetzung ist um die wesentlichen Dinge zu betrachten. Um neue Sichtweisen zu erlangen und kreative neue Ideen zu bekommen. Die Bewegung, das Grün in der Natur, die kleinen Schönheiten am Weg tragen dazu bei, einerseits den Blick freier zu bekommen, andererseits auf Dinge zu achten, die mir in der Hektik des Alltages schon lange nicht mehr auffallen. Sowohl im Außen, als dann auch nach innen gewandt in meiner Befindlichkeit. Viele körperlichen Signale sind mir im Alltag nicht mehr zugänglich und werden bei einer Coaching-Reise wieder frei gelegt.
Führt die Coaching-Reise in ein vollkommen fremdes Land wie beispielsweise Nepal so kommen noch vielfältige andere Impulse hinzu. Neben der phantastischen Berglandschaft fasziniert die alte Kultur, die sehr kooperativ und ohne Konflikte den Hinduismus und den Buddhismus verbindet. Eine perfekte Möglichkeit darüber zu reflektieren, wo Kampf und Macht angesagt ist und wo ich kooperative Möglichkeiten in Konflikten nutzen möchte.
Daneben beeindrucken jedoch am meisten die Menschen, die sehr wenig materielle Güter besitzen und gleichwohl häufig einen zufriedenen oder gar glücklichen Eindruck machen. Lachen und lockeres Umgehen trifft man häufig an. Das lässt uns westliche Menschen ins Nachdenken kommen über die Werte und Ziele, die vielleicht nicht immer so materiell sein müssen um uns Menschen glücklich zu machen. Noch deutlicher wird das in Bhutan, einem kleinen Land, in dem das Glück der Menschen das oberste Staatsziel ist.
Coaching-Reisen – eine bedenkenswerte Alternative
Wenn Sie sich persönlich und geschäftlich weiter entwickeln möchten. Voran kommen und persönlich wachsen für Sie wichtige Elemente sind ist eine Coaching-Reise eine tolle Möglichkeit persönliches Wachstum mit bleibenden Erlebnissen zu verbinden.
Über den Autor:
Mario Biel ist Coach, Psychotherapeut, Autor und Bergsteiger. Er begleitet seit über 25 Jahren Führungskräfte, Unternehmer und Unternehmen bei Entwicklungsprozessen. Seine Spezialität ist die Verbindung von Coaching mit Wandern oder Reisen.
Weitere Informationen über Mario Biel
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