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Was glauben Sie – wie viel Prozent Ihres Glückerlebens haben Sie selbst in der Hand? Was könnten Sie tun bzw. unterlassen? Und was hat ein Unternehmen davon? Sabine Piotrowski und Renate Pils machen einen Streifzug durch die Ergebnisse der Positiven Psychologie.

Lebensfreude als Erfolgsmotor für Unternehmen

Ist es ein Luxus, wenn sich ein Unternehmen mit dem Wohlbefinden und der Lebens- bzw. Arbeitsfreude Ihrer Mitarbeiter auseinandersetzt? Mitnichten! Forschungen zeigen, dass glückliche Menschen flexibler, kreativer, kooperationsbereiter und effizienter sind. Und noch dazu sind sie „ansteckend“. Denken sie also an die positiven Auswirkungen für das Team- und Betriebsklima, die Art und Qualität der Kundenbetreuung, das Engagement und die Vitalität…

Lebensfreude ist kein stehender Tümpel sondern ein lebendiger, sprudelnder Bach. Aus dieser Positivität, dem aktiven Tun und der Selbstverantwortung ergibt sich ein hoher Nutzen für die Person selbst und für das Unternehmen: Der Return-on-happiness 😉 sozusagen. Was kann man nun für mehr Lebensfreude und Glück tun? Bzw. kann man überhaupt…?

Der persönliche Einfluss auf das Glücklichsein

Wenn ich doch mehr Freizeit hätte, zehn Kilo weniger, einen besseren Job, eine neue Partnerin, eine größere Wohnung… dann wäre ich glücklich, oder? Forschungsergebnisse der Positiven Psychologie zeigen: nicht wirklich bzw. nicht dauerhaft. Ganz konkret beeinflussen die äußeren Umstände unseres Lebens, wie Arbeit, Wohlstand, Gesundheit, Aussehen nur 10% unseres Glücklichseins.  Zu viel Energie in diesen Bereich zu stecken (z.B. die zwölfte Diät, der achte Arbeitsplatzwechsel, die fünfte Partnerschaft…) rentiert sich nicht. Die äußeren Umstände verändern sich dann zwar kurzfristig, aber der Mensch bleibt meist der gleiche. Und man gewöhnt sich leider sehr schnell an neue, bessere Lebenssituationen. Diese hedonistische Anpassung führt eben nicht zur Zufriedenheit sondern zu neuer Unzufriedenheit. Die „Mehr-davon“-Spirale beginnt.

Was sind aber nun die restlichen 90%? Etwas mehr als die Hälfte davon, 50% insgesamt, gehen an die Gene. Die emotionale Grundausstattung des Menschen hat einen deutlichen Einfluss auf das Wohlbefinden und stellt einen individuellen „Glücksfixpunkt“ dar, zu dem man im Allgemeinen nach Hochs und Tiefs wieder zurückkommt.

Jetzt kommt der „Joker“! 40% Spielraum liegen in der eigenen Hand! Und zwar durch die typischen, alltäglichen Gedanken und den Handlungen, die man setzt. Man könnte sagen: „Das, was du denkst und tust bestimmt dein Glücklichsein um ein Vielfaches mehr, als das, was du hast.“

Glück beginnt im Kopf

Der Ansatz des Konstruktivismus beschreibt, wie individuell-konstruiert das persönliche Weltbild ist. Was ist die Wahrheit? Wer hat Recht? Wer ist schuld? Diese Fragen bringen nicht viel, weil jeder die Welt anders wahrnimmt. Sie bringen auch nur in den seltensten Fällen weiter bzw. zu einer Lösung. Wichtiger für das persönliche Wohlbefinden sind Fragen, wie:  Welchen Teil meiner Umwelt nehme ich überhaupt wahr? Und mit welcher Brille? Grau verschmiert? Gibt es Dinge, die ich nicht (mehr) sehe? Die mich glücklicher machen würden? In unseren Seminaren und Workshops geht es darum neue Blickwinkel anzuregen, das eigene Denken mal bewusst wahrzunehmen und einer persönlichen „Erneuerungskur“ zu unterziehen, die kleinen und größeren Handlungen zu identifizieren, die individuell den größten Hebel für mehr Freude, Zufriedenheit und Wohlbefinden haben. Und dabei gibt es eine große Palette an wirksamen Themen auf Basis der Forschungen der „Positiven Psychologie“.

Glücklichsein ist eine Reise

Es geht nicht darum, irgendeinen Endpunkt zu erreichen bzw. irgendetwas zu bekommen, dass uns „ewige Glückseligkeit“ bringt.  Der Maler Salvador Dali beschreibt es so: „Glück ist nicht eine Station bei der man ankommt, sondern eine Art zu reisen.“ Ein glücklicheres Leben kommt meist schrittweise zustande, vor allem durch Tätigkeiten, aus denen wir Bedeutung und Freude ziehen (z.B. ein gutes Gespräch mit einem Menschen, den man liebt; einen schönen Moment z.B. in der Natur mit allen Sinnen auskosten können; etwas Neues lernen in einem Bereich, der einem wichtig ist; sich in einem spannenden Projekt einbringen können…).

Der Hintergrund für diese positiven Aktivitäten sind unsere Haltungen und Einstellungen, denn diese sind handlungssteuernd. In unseren Seminaren und im Coaching nützen wir bewusst die Zeit für die Reflexion der eigenen Haltungen, wir geben neue Impulse und die Teilnehmer können die möglichen Strategien gleich ganz individuell anwenden bzw. für Ihre Lebenssituationen maßschneidern und für die Umsetzung vorbereiten. Dabei vermitteln wir lebendig, wertschätzend und wissenschaftlich fundiert, welchen persönlichen Gestaltungsspielraum jeder hat und wie dieser genutzt werden kann.

Wenn Sie Lust haben, dann probieren Sie einfach gleich hier ein paar der exemplarischen Glücksstrategien bzw. Reflexionsfragen aus:

  • Dankbarkeit: Wofür bin ich in meinem Leben dankbar? Habe ich das Gefühl der Dankbarkeit dem Leben gegenüber oder das Gefühl, dass mir das Leben noch was schuldet? Habe ich heute schon mal ganz bewusst jemanden „Danke“ gesagt?
  • Positiver Denkstil: Was ist mir heute Schönes widerfahren? Was hat mich heute zum Lachen bzw. Lächeln gebracht? Was sind meine besonderen Stärken – was kann ich gut?Leben im Hier und Jetzt: Bin ich mit meinen Gedanken ganz bei dem, was ich gerade tue? Was haben Sie heute beim Weg in die Arbeit Schönes oder Interessantes gesehen oder gehört? Wonach schmeckt mein Mittagessen? Können Sie sich noch erinnern, was Sie gegessen haben?
  • Aufgehen im Tun (Flow): Wann habe ich bei der Arbeit zum letzten Mal ganz auf die Zeit vergessen? Was habe ich da gemacht? Wie habe ich mich danach gefühlt? Woher kenne ich das noch?
  • Sinn finden: Wofür will ich im Leben einstehen? Was ist mein (kleiner) Beitrag auf dieser Welt?

Neue Gedanken führen zu neuen Handlungen und diese wieder zu einer anderen Resonanz, einer anderen Reaktion bei den Menschen im Umfeld. Versuchen Sie mal probeweise ein freundliches Lächeln im Aufzug …

Über die Autorin:

SilenaMMag. Silena Sabine Piotrowski unterstützt Menschen in Organisationen, um aus eigener Kraft aufzublühen und mehr Freude, Sinn und Engagement aus ihrer Arbeit zu gewinnen.

Mehr Informationen über MMag. Silena Sabine Piotrowski

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