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Widerstandskraft und Flexibilität für Unternehmen und Mitarbeiter

Die Stressreaktionen in Zeiten der Veränderung sind keine Anzeichen von Untergang sondern sind dazu da, Veränderung zu ermöglichen. Der Untergang für Organisationen droht erst dann, wenn Chancen die sich bieten, nicht genutzt werden.

So gesehen, sind Krisen ein Sprungbrett in ein neues Bewusstsein!

Die Erfahrungen der letzten Jahre haben gezeigt, dass die Zutaten der mentalen Widerstandsfähigkeit resilienter Menschen auch für Organisationen gelten.

Resiliente Organisationen sind sowohl entsprechend gerüstet als auch durch eine überdurchschnittliche Anzahl resilienter Menschen geprägt. Der Rückschluss daraus ist, dass es, um auch in Zukunft erfolgreich in Krisenzeiten bestehen zu können, notwendig (die Not wendend) ist, die Mitarbeiter bei der Entwicklung ihrer mentalen Widerstandsfähigkeit zu unterstützen.

Die wichtigsten Säulen krisenresistenter Organisationen sind:

Optimismus

Optimismus zeigt sich sehr deutlich in der Art und Weise, wie im Unternehmen kommuniziert wird. Sind Rückschläge generell oder einzelne, isolierte Ereignisse? Wie wird mit Erfolgen umgegangen? Werden Erfolge anerkannt und gefeiert?

Positive Kommunikation

Die Art der Kommunikation beeinflusst die Wahrnehmung und die Denkmuster entscheidend. Worüber wird in den Meetings, in der internen und in der externen Kommunikation gesprochen? Wird mehr „problem talk“ gepflegt oder herrscht „solution talk“ vor? Werden die Erfolge und die (zumeist vorherrschenden) positiven Ereignisse hervorgehoben? Wer ist schon gerne ein Teil eines Verliererteams? Ehrlich gesagt, beobachte ich sehr oft, dass die Kommunikation in den „krisengeschüttelten“ Unternehmen deutlich negativ und problemorientiert ist.

Akzeptanz

Akzeptanz bedeutet, dass die Situationen und Ereignisse so angenommen werden wie sie sind. Es hilft kein Gejammer und keine „was wäre wenn“ Spekulationen. Einzig und allein die Grundhaltung „es ist wie es ist und wie machen wir nun das Beste daraus“ ist hilfreich.

Eine weitere akzeptanzorientierte Grundhaltung von widerstandsfähigen Organisationen ist die Gewissheit, dass es immer Entscheidungsmöglichkeiten und Chancen zur Veränderung gibt. Selbstverständlich sind diese immer mit Konsequenzen verbunden – manchmal mit unangenehmen Konsequenzen. Es gibt aber immer Entscheidungsmöglichkeiten – die „Selbstwirksamkeit“ ist jederzeit aufrecht.

Jede Krise hat – im Nachhinein betrachtet – auch Vorteile gebracht. Alleine die Diskussion, welche Vorteile und Chancen hat die gegenwärtige Situation für uns, ist ein Zeichen großer Akzeptanz.

Lösungsorientierung

Taucht ein Problem auf – geht etwas schief – wird in manchen Organisationen sofort nach einem Schuldigen gesucht. Das hat noch kein Problem gelöst! Einzig und allein die Fokussierung auf Lösungen anstatt auf Probleme bringt Lösungen hervor. Würden die Menschen in den Organisationen die Zeit in der sie das Problem diskutieren zur Lösungsfindung verwenden, wären die Probleme schneller gelöst!

Verantwortung übernehmen

Es ist wichtig, dass in schwierigen Zeiten die Organisation und die Führungskräfte Verantwortung übernehmen. In Krisenzeiten zeigen sich die wahren Führungskräfte – Erfolgsverwalter geraten sehr schnell an ihre Grenzen. Dies kann Mitarbeiter zusätzlich verunsichern und Handlungsfähigkeit reduzieren. Doch gerade in schwierigen Zeiten wird eine verstärkte Handlungsfähigkeit (überlebens)notwendig.

Verantwortungsübernahme bedeutet auch, klare Entscheidungen zu treffen. Vor allem, wenn Energievampire, die Menschen und die Organisation negativ beeinflussen. Dann gilt es für die Führungskräfte rasch Verantwortung zu übernehmen und entsprechende Entscheidungen zu treffen. Diese Negativeinflüsse sind brandgefährlich und können eine Organisation in schwierigen Zeiten in den Abgrund reißen!

Netzwerkorientierung

Gute, vertrauensbasierende, Netzwerke sind oft sehr hilfreich in der Not. Diese Netzwerke müssen jedoch in den „guten Zeiten“ gebildet und gefestigt werden. Sie müssen auf die Beziehungskonten einzahlen um in schwierigen Zeiten ein Guthaben zu haben!

Diejenigen, die andere übervorteilt haben, egoistisch und rücksichtslos agiert haben, bekommen in schwierigen Phasen sehr oft „die Rechnung“ präsentiert. Gerade dann, wenn sie die Unterstützung anderer bräuchten, werden sie alleine gelassen.

Zukunftsplanung

Last but not least. Begeisternde Visionen und eine gut geplante Zukunft geben Hoffnung. Das Licht am Ende des Tunnels sollte allen klar sein und für alle Beteiligten erstrebenswert. Diejenigen Organisationen, die eine Vision (einen Sinn) verfolgen für die es sich lohnt zu „kämpfen“ finden Mitarbeiter, die überdurchschnittlichen Einsatz zeigen.

Selbstverständlich gibt es noch eine Reihe anderer Faktoren die Einfluss auf die organisatorische Widerstandsfähigkeit haben. Die beschriebenen Säulen krisenresistenter Organisationen sind nur ein Auszug. Es sind jedoch, sehr bedeutende und erfolgsentscheidende Faktoren.

Um die Immunschwäche einer Organisation festzustellen und entsprechende Strategien zur Entwicklung stärkerer Resilienz zu definieren, bedarf es zunächst aber einer genauen Diagnose.

Über den Autor:

Andreas WismekAndreas Wismek ist Unternehmensberater, Wirtschaftstrainer, Coach und diplomierter Mentaltrainer. Als Senior Partner der Dr. Pendl und Dr. Piswanger GmbH unterstützt er Unternehmen dabei, die Leistungsfähigkeit der Organisationen und der Menschen zu erhalten und zu verstärken.

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